Die Vervielfachung der Chromosomenzahl als leistungssteigerndes Prinzip bei Blütenpflanzen

Zusammenfassung

Die Genetiker der vergangenen drei Jahrzehnte richteten ihr Augenmerk in erster Linie auf den Mendelfaktor, das Gen, und versuchten, im molekularen Bereich sowohl den Aufbau und den Umfang der Erbeinheit als auch ihre Wirkung, die wir im Merkmal des Organismus erfassen, zu erkennen. Die Vererbungsforschung hat hierbei erstaunlich tiefe Einblicke in die Grundlagen des Lebendigen vermittelt. Unser heutiges Wissen von der Substanz des Gens, von seiner identischen Reduplikation und von der Entschlüsselung seiner Information in das spezifische Enzym beeindruckt nicht nur den Biologen selbst. Jeder geistig regsame Mensch sieht ein, daß der Gehalt dieser Entdeckung dem Erkenntniswert gleichkommt, den die Physik durch die Aufklärung des Aufbaues der Materie schuf, ja, manche meinen sogar, die Ergebnisse der molekularen Genetik seien für den Menschen noch bedeutsamer, weil sie auch erklärt hätten, wie sich ein lebendiges System mit seiner hohen Kompliziertheit reproduzieren könne, und weil auf diese Weise eines der Kennzeichen des Lebendigen auf der Ebene der Moleküle einsichtig gemacht worden sei.