Zusammenfassung
Seit jeher ist der Mensch bestrebt, sich von dem Einsatz seiner körperlichen Kräfte zu befreien, sich die Gesetzmäßigkeiten der Natur dienstbar zu machen und wiederkehrende Funktionen auf Mechanismen zu übertragen. Lange Zeit war dieses Streben durch gesellschaftliche und machtpolitische Widerstände gehemmt1). Erst die gegen Ende des 18. Jahrhunderts von England ausgehende geistige Haltung verhalf — in Verbindung mit einer Systematisierung der Empirie, der Ausbreitung der Naturwissenschaften und ihrer Anwendung auf die Technik — der Maschinenverwendung zum Durchbruch. Der zunehmende Einsatz von Arbeits- und Kraftmaschinen steht in engen Wechselbeziehungen zur Intensivierung der Spezialisierung und Arbeitszerlegung. Engere Spezialisierung und stärkere Arbeitszerlegung bringen mehr gleichbleibende Erzeugungsaufgaben mit sich und schaffen damit die Voraussetzung zur Entwicklung spezialisierter Maschinen von hoher Leistungsfähigkeit und für ihre Ausnutzung. Die Arbeitszerlegung ist zugleich mit einer Vereinfachung der Arbeitsaufgaben verbunden und drängt geradezu zum Maschineneinsatz. Im Laufe dieser Entwicklung wird immer mehr reine Handarbeit zunächst durch Werkzeuge unterstützt und dann mehr und mehr durch Maschinenarbeit verdrängt, wird die Muskelkraft von Mensch und Tier und die unmittelbare Ausnutzung der kinetischen Energie des Wassers und des Windes ersetzt durch Kraftmaschinen, die auf der Ausnutzung chemischer, thermischer und elektromagnetischer Energie beruhen. Auch gelingt es in zunehmendem Maße wiederkehrende Denk- und Steuerungsoperationen ein für allemal in Mechanismen hineinzulegen.
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Literatur
Vgl. hierzu: W. G. Waffenschmidt, Technik und Wirtschaft der Gegenwart, BerlinGSttingen-Heidelberg 1952, S. 64, und A. Rüstow, Ortsbestimmung der Gegenwart, Bd. 1: Ursprung der Herrschaft, Zürich 1950, S. 255.
Vgl. G. Krüger, „Mechanisierung“, in: HDSW, Bd. 7, S. 287.
In Anlehnung an K. Theisinger, Grundsätze der Betriebsorganisation, in: Die Führung des Betriebes, Festschrift für W. Kalveram, hrsg. v. K. Theisinger, Berlin und Wien 1949, S. 143; vgl. ferner G. Krüger, a. a. O., S. 286.
Vgl. hierzu z. B. K. Hax, „Industriebetrieb“, in: HDSW, Bd. 5, S. 250 f. 1) Dolezalek zieht darüber hinaus in seine Definition der Automatisierung noch die „Befreiung des Menschen von der Ausführung immer wiederkehrender, gleichmäßiger Verrichtungen” mit ein, wohl deshalb, weil er die Automatisierung unabhängig von der Mechanisierung definiert. Siehe C. M. Dolezalek, Automatisierung — Automation. Ein Beitrag zur Klärung der Begriffe, in: VDI - Z. 98 (1956), S. 564.
In die literarische Diskussion eingeführt durch J. Diebold, Automation. The Advent of the Automatic Factory, New York 1952; deutsche Übersetzung unter dem Titel: Die automatische Fabrik, 2. Aufl., Frankfurt 1955.
O. Kienzle, Schritte zur Automatisierung in der Umformtechnik, in: Werkstattstechnik und Maschinenbau, 47 (1957), S. 394.
Die Auffassung, daß kein prinzipieller Unterschied zwischen Mechanisierung und Automatisierung besteht, vertreten auch H. Opitz und E. Saljé, Grundlegende Betrachtungen zum Problem der Automatisierung, in: Industrie-Anzeiger 78 (1956), S. 778.
Weitere Beispiele zur Entwicklung der Werkzeuge und Maschinen siehe bei: F. M. Feldhaus, Die Technik der Antike und des Mittelalters, Potsdam-Wildpark 1930; K. Wittmann, Die Entwicklung der Drehbank bis zum Jahre 1939, 2. Aufl., Düsseldorf 1960; E. v. Wedel, Die geschichtliche Entwicklung des Umformens in Gesenken, Düsseldorf 1960.
Nach: F. Klemm, Technik. Eine Geschichte ihrer Probleme, Freiburg-München 1954, S. 400. — Automatisch gesteuerte Apparate mehr spielerischen Charakters waren schon im Altertum — vor allem für kultische Zwecke — bekannt. Sie wurden von Xenophon, Plinius, Philon von Byzanz und Heron von Alexandria beschrieben. Vgl. z. B.: H. Diels, Antike Technik, 3. Aufl., Berlin 1924; F. Klemm, a. a. O., S. 21–29 und 407.
Vgl. zur Entwicklung der MeB- und Regeltechnik J. Hengstenberg, B. Sturm und O. Winkler (Hrsg.), Messen und Regeln in der chemischen Technik, Neudruck, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1960.
Nach P. Riebel, Chemische Industrie, in: Aspekte der Automation, hrsg. v. H. W. Zimmermann, Basel und Tübingen 1960, S. 115–134.
Vgl. H. Kölbel und J. Schulze, a. a. O., S. 110.
O. Winkler, Die Praxis in der Verfahrensindustrie, in: Wirtschaft und Technik, Technische Fachbeilage zu „Der Volkswirt“, Nr. 29 vom 18. Juli 1959, S. 10 f.
Vgl. J. Hengstenberg, Automatisierung chemischer Betriebe, in: Die BASF 1953, Heft 1.
Nach O. Winkler, a. a. O., S. 10 f.
Nach B. Sturm, Auf dem Wege zur Vollautomatik, in: Chemische Industrie, 5 (1953), S. 502.
Nach J. Hengstenberg, a. a. O., S. 31.
Vgl. B. Sturm, a. a. O., S. 504/505.
H. Müller (Die Programmsteuerung im chemischen Verfahren, in: Chemische Industrie 13 [1961], S. 286–290) weist auf eine Vorstufe, die „halbautomatische Programmregelung“, hin, bei der die einzelnen Arbeitsgänge oder Teilabschnitte des Programms jeweils von Hand eingeschaltet werden, wie bei manchen „halbautomatischen” Haushaltswaschmaschinen. Er beschreibt ferner den Programmablauf der Sulfidierung bei der Viskoseherstellung.
Im Gegensatz dazu werden bei der oben unter (3) beschriebenen Zeitplansteuerung mit Hilfe von Steuernocken oder ähnlichen Vorrichtungen einzelne Ventile und Umschalteinrichtungen nach einem festgelegten Zeitplan ein-, aus-oder umgeschaltet, nicht aber die Sollwerte der Verfahrensbedingungen dem planmäßigen Ablauf des Prozesses angepaßt.
Vgl. z. B.: B. Sturm, Meß-und Regeltechnik — Automatisierung diskontinuierlicher Verfahren ist aktuell, in: Chemische Industrie, 10 (1958), S. 346; R. Haeselich, Ein fortschrittliches System für die Programmsteuerung, in: Die Maschine, 14 (1960), Heft 3, S. 26–28.
Die „automatischen“ Haushaltswaschmaschinen mit mehreren Programmen sind Beispiele für die alternative Programmregelung bei Chargenproduktion.
Siehe hierzu auch: Praktische Beispiele zur Automatisierung, hrsg. v. Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft ( RKW ), München 1959, S. 75–78.
Eines der wenigen praktischen Beispiele beschreibt H. Buchner, Der Digitalrechner als Führungsregler, in: Chemische Industrie, 12 (1960), S. 451–453.
Vgl. hierzu: B. Sturm, Rationelles Planen von Regelungsanlagen, in: Chemische Industrie, 12 (1960), S. 443–446; O. Winkler, Die Automatisierung in der chemischen Industrie, in: Chemie-Ingenieur-Technik, 30 (1958), S. 5–7.
Dagegen kann in der Baumwollweberei ein Weber bis zu 60 Automaten bedienen (nach F. Forrer, a. a. O., S. 868).
Nach H. J. Krebs, a. a. O., S. 192–196. 80) Nach F. Forrer, a. a. O., S. 869.
Unter Hauptarbeitsgängen soll in Anlehnung an den in der REFA-Literatur üblichen Begriff Hauptzeit die Einwirkung der formerzeugenden oder stoffumwandelnden Kräfte, die Bearbeitung im engsten Sinne, verstanden werden. Auch ein so definierter Hauptarbeitsgang kann seinerseits, wie bei der spanabhebenden Formgebung, aus der vielfachen Wiederholung gleichartiger Vorgänge bestehen.
Vgl. hierzu C. M. Dolezalek, Grundsätzliche Überlegungen zur Technik der automatischen Fertigung, in: VDI-Berichte, Band 33: Automatisierung der Fertigung, Düsseldorf 1958, S. 19.
Eine Ausnahme ist die Einstellung des Walzspaltes beim Walzen. Nach C. M. Dolezalek, MeßgröBe und Wirkungsablauf in der Fertigungstechnik, in: Werkstattstechnik 50 (1960), S. 526.
Nach C. M. Dolezalek, Automatisierung in der industriellen Fertigung, in: Hütte, Taschenbuch für Betriebsingenieure (Betriebshütte), hrsg. v. Akademischen Verein Hütte e. V., Band II: Betrieb, 5. Aufl., Berlin 1957, S. 623.
Der Support, der für die Holzbearbeitung bereits im 17. und 18. Jahrhundert üblich war, wurde 1794 durch Maudslay für die Metallbearbeitung eingeführt. Nach K. Wittmann, Die Entwicklung der Drehbank bis zum Jahre 1939, 2. Aufl., Düsseldorf 1960, S. 28–33.
Die Leitspindel, die erstmalig in dem Entwurf einer Schraubendrehbank bei Leonardo da Vinci (1459–1519) auftauchte, und dann wieder in der Schraubendrehbank nach Besson (1560), wurde für die Metallbearbeitung 1791 durch den bedeutenden englischen Maschinenbauer Henry Maudslay eingeführt, der um 1800 die erste Leitspindeldrehbank mit Wechselrädern ausrüstete; dadurch wurde es möglich, mit ein und derselben Leitspindel Gewinde unterschiedlicher Steigung zu produzieren, während man vorher für jede Gewindeart eine besondere Leitspindel benötigte. Die Selbstauslösung des Supports mittels Anschlags geht auf Richard Roberts, Zahnstange und Zugspindel (um 1830) auf James Fox und der selbsttätige Planzug (1835) auf Whitworth zurück, die alle Schüler Maudslays waren. Whitworth stellte 1855 die erste Kopier-Drehbank zum Abdrehen von Gewehr-und Geschützläufen und 1857 die erste selbsttätige Drehbank zum kegeligen Abdrehen derselben Teile mit selbsttätiger Bewegung des Drehmeißels her. Nach K. Wittmann, a. a. O., S. 14–47.
Dies kommt nicht immer in der Bezeichnung der Maschine zum Ausdruck. So können auch bei Revolverdrehbänken — zumindest bei einzelnen Bearbeitungsgängen — gleichzeitig mehrere Werkzeuge im Eingriff sein.
Aus H. Opitz und E. Saljé, Grundlegende Betrachtungen zum Problem der Automatisierung, In: Industrie-Anzeiger 78 (1956), Verlag Girardet, Essen, S. 780, Bild 10.
Beim „Plandrehen“ (von Ebenen senkrecht zur Rotationsachse) und bei der Bearbeitung von Werkstücken mit wechselndem Durchmesser verändert sich bei gleichbleibender Drehzahl mit dem Schnittdurchmesser auch die Schnittgeschwindigkeit. Um ein häufiges Umschalten auf andere Drehzahlstufen zu vermeiden und um die günstigste Schnittgeschwindigkeit bei veränderlichem Durchmesser einzuhalten, wurden — erstmals von Whitworth 1837 — stufenlose Getriebe und Drehzahlregelungen entwickelt, die zunächst auf mechanischen, später auch auf elektrischen und hydraulischen Elementen beruhten. Vgl. z. B. K. Wittmann, a. a. O., S. 125–139.
Ein Beispiel für eine Bearbeitungsfolge eines Revolver-Automaten ist in Abb. 12 (S. 144) dargestellt.
Die erste Revolverdrehbank wurde 1845 von Stephan Fitch, Mittlefield, Conn. (USA), zur Schraubenherstellung für die Waffenfabrikation gebaut. Die erste selbsttätige Revolverbank (Hartford-Automat) wurde im Jahre 1873 patentiert. Nach K. Witt-mann, a. a. O., S. 52 f.
Aus H. Opitz und E. Saljé, Grundlegende Betrachtungen zum Problem der Automatisierung, in: Industrie-Anzeiger 78 (1956), Verlag Girardet, Essen, S. 780, Bild 7.
Nach H. Opitz und E. Saljé, a. a. O., S. 780.
Nach C. M. Dolezalek, Automatisierung — Automation. Ein Beitrag zur Klärung der Begriffe, in: VDI-Z. 98 (1956), S. 563.
Einzelheiten siehe bei K. Wittmann, a. a. O., S. 160, 163–165, 186–189.
Dabei wird durch selbsttätig arbeitende Mechanismen eines der zu verarbeitenden Stücke von den übrigen getrennt.
Nach C. M. Dolezalek, Automatisierung in der industriellen Fertigung, in: Hütte, Taschenbuch für Betriebsingenieure (Betriebshütte), Bd. II, 5. Aufl., Berlin 1957, S. 632.
Auch W. Groh, Das Ordnen von Massenteilen und ihre selbsttätige Zuführung in die Werkzeugmaschine, in: Werkstattstechnik und Maschinenbau 47 (1957), S. 402–410.
Nach H. Opitz und E. Saljé, a. a. 0., S. 785.
Einzelheiten siehe z. B. bei K. Wittmann, a. a. 0., S. 182 f.
Darunter versteht man Elektromotore, die sich nicht fortlaufend drehen, sondern je Stromimpuls um einen bestimmten Winkel.
In Anlehnung an H. Opitz und E. Saljé, a. a. O., S. 784.
Als Fertigungsglieder sind bald einzelne Maschinen, bald Teile von Maschinen anzusehen, die bestimmte Arbeitsoperationen, wie Bearbeiten, Spannen, Prüfen, Transportieren, durchführen.
Nach C. M. Dolezalek, Automatisierung in der Fertigung, a. a. O., S. 633.
Nach C. M. Dolezalek, Automatisierung in der Fertigung, a. a. O., S. 633.
Eine interessante und fruchtbare Systematik der Steuerungsverfahren, die aber nach ganz anderen Gesichtspunkten als die folgende aufgebaut ist, legt W. Schmid seinem Buch: Automatologie, München 1952, zugrunde.
Nach C. M. Dolezalek, Automatisierung in der Fertigung, a. a. O., S. 634 f.
Im Sinne der Mechanik aufzufassen.
Nach: H. Opitz und E. Saljé, a. a. O., S. 780, und C. M. Dolezalek, Die automatisierte Formgebung, in: Werkstattstechnik 51 (1961), S. 439.
Vgl. hierzu: W. Schmid, Automatologie, München 1952, S. 55–70; C. M. Dolezalek, Automatisierung in der Fertigung, a. a. O., S. 636 f.
Nach C. M. Dolezalek, Automatisierung in der Fertigung, a. a. O., S. 637. VgL ferner H. Opitz und E. Saljé, a. a. O., S. 782.
Zur praktischen Anwendung dieser drei Steuerungsverfahren vgl. z. B.: C. M. Dolezalek, Automatisierung in der Fertigung, a. a. O., S. 638;
H. Uhrmeister, Tonbandsteuerung für Werkzeugmaschinen, in: Industrie-Anzeiger 78 (1956), S. 786 bis 789
S. Spizig, Lochbandgesteuerte Revolverdrehbank, in: Werkstatt und Betrieb 89 (1956), S. 312 f., sowie die in Fußnote 88) angegebene Literatur.
Nach H. Opitz und E. Saljé, a. a. 0., S. 782.
S. Kettner, Automatisierung in der Fertigung, in: VDI-Z., 99 (1957), S. 552 f.
Nach W. Schmid, a. a. O., S. 214–276.
W. Simon, Die Werkzeugmaschine als Glied einer datenverarbeitenden Kette, in: VDI-Z., 102 (1960), S. 1171.
Vgl. hierzu auch: E. Gerecke, Zifferngeregelte Konturwerkzeugmaschinen, in: VDI-Z., 100 (1958), S. 1566–1572;
E. Salje, Automatisierte Werkzeugmaschinen, in: VDI-Z. 100 (1958), S. 681–690;
W. Simon, Steuerungsprinzipien in Werkzeugmaschinen, in: Werkstatt und Betrieb 90 (1957), S. 791–798;
ders., Werkzeugmaschinensteuerungen; Theorie und Praxis einiger Weiterentwicklungen, in: Werkstatt und Betrieb 92 (1959), S. 793–803.
Nach: C. M. Dolezalek, Automatisierung in der industriellen Fertigung, a. a. O., S. 637; ders., Automatisierte Formgebung, in: Werkstattstechnik 51 (1961), S. 439
S. Kettner, a. a. O., S. 553.
Unter Arbeitsstationen sind manuelle oder maschinelle Arbeitsplätze, Einzelmaschinen und Bearbeitungs-und Meßeinheiten zu verstehen, die Teil eines komplexen Maschinensystems sind. Aufeinanderfolgende Arbeitsgänge, die an einem Arbeitsplatz auf das stationäre Werkstück einwirken, gehören auch dann nicht hierher, wenn dabei verschiedenartige Werkzeuge nacheinander eingesetzt werden oder die Bearbeitungsbedingungen (z. B. Vorschubgeschwindigkeit, Spantiefe) sich ändern, wie bei Revolverdrehbänken.
Vgl. hierzu außerdem z. B.: T. Ricken, Fördermittel für Bearbeitungs-und Zusammenbauwerkstätten, München 1949; Das REFA-Buch, Bd. 1: Arbeitsgestaltung, 6. Aufl., München 1957, S. 80/85.
Vgl.: H. Lauke, Die Leistungsabstimmung als wichtigste Aufgabe bei der Einführung von Fließarbeit, München 1928, S. 53
D. Hinsel, Fertigungssysteme in der Industrie, unveröffentlichte Dissertation, Nürnberg 1955, S. 151 f.
D. Hinsel In den USA spricht man von „Line within a machine“. — Nicht zu verwechseln mit den Fließarbeitsmaschinen sind die sogenannten „Vielwerkzeug m a s c h i n e n” (H. Lauke, a. a. O., S. 51), in denen nach dem Prinzip der Arbeitsverdichtung mehrere gleichartige Bearbeitungsgänge gleichzeitig am gleichen Werkstück ausgeführt werden. So bohren Mehrspindelbohrmaschinen gleichzeitig viele Löcher in einen Getriebeblock. Wirken gleichzeitig von verschiedenen Seiten her derartige Mehrspindelbohreinheiten oder andere Bearbeitungseinheiten auf ein Werkstück ein, dann spricht man neuerdings von „ M e h r w e g e m a s c h i n e n “. Weitere Beispiele für „Vielwerkzeugmaschinen” sind Vielstahldrehbänke und Vielfachfräsmaschinen.
Vgl. hierzu: H. F. Finklenburg, Mehrspindel-Automaten, Berlin 1938; ders., Die wirtschaftliche Verwendung von Mehrspindelautomaten, Berlin 1949.
Diese Beispiele und zahlreiche weitere sind abgebildet oder beschrieben in: Automatisierung, Stand und Auswirkungen in der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Rationalisierungskuratorium der Deutschen Wirtschaft (RKW), München 1957, S. 63 ff.
Vgl. zur Entwicklung der Transferstraßen oder automatischen MaschinenfließstraBen z. B.: C. M. Dolezalek, Fließfertigung auf Maschinenstraßen, in: Technik und Wirtschaft, 37 (1944), S. 29 ff.;
R. Lambertz, Entwicklungslinien im Werkzeugmaschinenbau, in: VDI-Z., 91 (1949), S. 73 ff.;
W. Möbius, Grundlagen für den Bau von Maschinenfließreihen, in: Werkstattstechnik und Maschinenbau, 39 (1949), S. 291–297;
H. Göbel, Selbsttätige Maschinenfließreihen, in: Werkstattstechnik und Maschinenbau, 42 (1952), S. 128–134;
ders., Großreihenfertigung mit Transferstraßen, Trommel-oder Schalttischmaschinen, in: Der Maschinenmarkt, 60 (1954), Nr. 5/6, S. 13–19;
W. Möbius, Ausgeführte Taktstraßen, in: Industrie-Anzeiger 73 (1951), S. 758–760;
S. Kettner, Automatisierung in der Fertigung, in: VDI-Z., 98 (1956), S. 570–576;
C. Matthee, Maschinen-Fließreihen, in: Werkstattstechnik und Maschinenbau, 46 (1956), S. 233–243;
A. Steeger, Automatisierung der Werkzeugmaschinen als Ziel der Fertigungstechnik, in: Industrie-Anzeiger, 78 (1956), S. 681–688;
H. Moll, Erfahrungen beim Betrieb von Transferstraßen, in: Industrie-Anzeiger, 78 (1956), S. 689–693
H. Moll und W. Ulbricht, Heutiger technischer Stand und Entwicklungstendenzen in der Automatisierung der Fertigung, am Beispiel einer Automobilfabrik, in: Werkstattstechnik und Maschinenbau, 47 (1957), S. 117–123.
In Anlehnung an H. Opitz, Fertigungsverfahren als Elastizitätsfaktor, in: Dynamische Betriebsführung, Vorträge des 12. Betriebswirtschafter-Tages, hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Betriebswirtschaft, Berlin 1959, S. 42.Nach Praktische Beispiele zur Automatisierung aus der Bundesrepublik Deutschland, England, Frankreich und Italien, hrsg. vom RKW, Carl Hanser Verlag, München 1959, S. 134, Bild 50.
Vgl. K. Hegner, Die neuen Bearbeitungseinheiten des deutschen Werkzeugmaschinenbaues, VDI-Z., 88 (1944), S. 633–637
R. Lambertz, Entwicklungslinien im Werkzeugmaschinenbau, VDI-Z., 91 (1949), S. 79.
Vgl. hierzu: W. Heinzelmann, Vereinheitlichung von Aufbaueinheiten, in: Werkstattstechnik, 49 (1959), S. 128–131
J. Ickert, Die Bedeutung der Normung für die Automatisierung, in: Industrie-Anzeiger, 78 (1956), S. 695–697.
Eine derartige Anlage mit Bearbeitungsstationen für Fräs-, Bohr-, Reib-oder Ausbohroperationen wird von H. Opitz, a. a. o., S. 53–54, beschrieben.
Darunter ist der Ablauf und die Folge der Hauptarbeitsgänge zu verstehen. Unter Hauptarbeitsgängen sollen, in Anlehnung an den in der REFA-Literatur üblichen Begriff Hauptzeit, solche Arbeitsgänge verstanden werden, in denen die formerzeugenden oder stoffumwandelnden Kräfte auf den Werkstoff einwirken, also die Bearbeitung im engsten Sinne.
Vgl. hierzu S. Kettner, Verkettung von Fertigungseinrichtungen. Begriffe, Kennzeichen, Anforderungen, in: Werkstattstechnik, 49 (1959), 5.126 f.
Nach S. Kettner, a. a. O., S. 126 f.
Hierzu: G. Lindner, Werkzeugwechselpläne als organisatorische Maßnahme zur Beherrschung der Standzeit-Verhältnisse an Werkzeugmaschinen mit einer Vielzahl gleichzeitig arbeitender Werkzeuge, in: Industrie-Anzeiger, 77 (1955), S. 245 bis 248, und in: Fortschrittliche Fertigung und moderne Werkzeugmaschinen, Vorträge und Diskussionen. 7. Aachener Werkzeug-Kolloquium 1954, Hrsg. H. Opitz, Essen 1954, S. 156–161
W. Weber, Werkzeugüberwachung an automatischen Fließstraßen in USA, in: Werkstatt und Betrieb, 87 (1954), S. 767–769
H. Comely, Hilfsmittel zur Werkzeugvoreinstellung und Organisation des planmäßigen Werkzeugschnellwechsels, in: Werkstattstechnik, 50 (1960), S. 154–158.
Ferner W. Ulbricht und A. Bronner, Einfluß der Maschineninstandhaltung auf die Wirtschaftlichkeit der Fertigung, in: Werkstattstechnik und Maschinenbau, 50 (1960), S. 1 ff.
Nach: H. Comely, a. a. O., S. 154–155; C. M. Dolezalek, Automatisierung in der industriellen Fertigung, a. a. O., S. 639.
Vgl. hierzu H. Moli und A. Bronner, a. a. O.
Entsprechend der Formel: Arbeitsstunden je 89) Über weitere Beispiele automatischer Montage berichtet S. Kettner, a. a. O., S. 554 f.
C. M. Dolezalek, Automatisierung in der industriellen Fertigung, in: Hütte, Taschenbuch für den Betriebsingenieur, Bd. II, 5. Aufl., Berlin 1957, S. 627.
Vgl. hierzu H. Moll, Erfahrungen beim Betrieb von Transferstraßen, in: Industrie-Anzeiger, 78 (1956), S. 691.
Vgl. hierzu: S. Kettner, Verkettung von Fertigungseinrichtungen, a. a. O., S. 126 f.; H. Opitz, Fertigungsverfahren als Elastizitätsfaktor, a. a. O., S. 51 f.
Vgl. hierzu: S. Kettner, Automatisierung in der Fertigung, in: VDI-Z., 99 (1957), S. 552
H. Moll, Erfahrungen beim Betrieb von Transferstraßen, in: Industrie-Anzeiger, 78 (1956), S. 689–693
W. Ulbricht und H. Hall, Anforderungen an Sondermaschinen, in: Automarkt, Fachausgabe Automobilindustrie, 46 (1956), Nr. 42 F, S. 50–53.
Die bloße Aufstellung nach dem Flußprinzip und der zusätzliche Zeitzwang sind lediglich Stufen der organisatorischen Integration aufeinanderfolgender Arbeitsstationen (beim Einsatz von Maschinen als Maschinenstraßen einerseits und MaschinenflieBreihen oder MaschinenflieBstraBen anderseits bezeichnet); sie brauchen daher bei der Analyse der mechanischen Integration nicht unterschieden zu werden. Für die Stufen 3–5 ist der Zeitzwang ohnehin Voraussetzung.
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Riebel, P. (1963). Gliederung der Erzeugungsverfahren nach dem Grade der Mechanisierung und Automatisierung. In: Industrielle Erzeugungsverfahren in betriebswirtschaftlicher Sicht. Die Wirtschaftswissenschaften, vol 49. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02586-3_8
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