Die nichtchristlichen Kulturreligionen in der amerikanischen Soziologie

Zusammenfassung

Der Darsteller der heutigen Gesellschaftswissenschaft muß sich eine Tatsache vor Augen halten: Das Objekt seiner Erörterung wird in den diversen Schulen und Ländern verschieden definiert. Insbesondere deckt der Terminus „Sociology“ in den Vereinigten Staaten ein weiteres Gelände als anderwärts. Deshalb drohte diesem Artikel eine Gefahr: Selbst wenn er sich auf ein Teilgebiet amerikanischer Gesellschaftswissenschaft beschränkte, hätte er endlos werden können. Aus diesem sowie aus anderen Gründen sind von vornherein sechs Literaturgruppen ausgeschlossen worden. Jede von ihnen stellt sowieso ein in sich geschlossenes Ganzes dar. Die Eliminierung einer derartigen Kategorie oder einer Einzelarbeit bedeutet jedenfalls weder ein Nichtvertrautsein des Autors mit ihr noch eine negative Bewertung ihrer durch den letzteren. Die wichtigsten unter den ausgeschlossenen Schrifttumsarten sind nun aber diese: 1. Bücher, die ausschließlich an Glaubensgehalt, Ethik oder Herkunft der betreffenden Religionen interessiert sind und nicht zum mindesten auch an Beziehungs- und Vergrupptheitsformen der Mitglieder. 2. Katholische Werke, da solche primär katholisch und nur sekundär amerikanisch sind und ihre Erörterung nur im Rahmen einer Darstellung der Sonderheit des amerikanischen Katholizismus Sinn haben würde. 3. Freimaurerische Schriften, da diese nur teilweise zugänglich sind und deren Behandlung ein Vertrautsein mit den verschiedenen maurerischen Richtungen in den Staaten voraussetzen würde. 4. Klassisch-philologische Studien, die sich mit den Religionen der griechischen und römischen Antike beschäftigen und tatsächlich zu einem Spezialfach gehören.