Zusammenfassung
Im steinigen, staubigen und öden Ugogo, dessen Hauptort heute Mpapua ist, hielt ich mich nur sehr kurze Zeit auf. So kann ich über die stark mit Massaiblut vermischten Wagogo nicht viel sagen. Man verehrt hier einen Hochgott und die Ahnen 37. Wie A. v. Hartnoll mitgeteilt hat, ist es eine der vornehmsten Pflichten des mtemi oder Häuptlings, in Zeiten der Trockenheit Gott um Regen zu bitten. Bei dem Opfer, das dabei dargebracht wird, sagt der Häuptling: „Mulungu, Mulungu, tuli wano wako. Chink’he imawura“, „Gott, wir sind deine Kinder. Gib uns Regen 38“.
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Referenzen
Ober die Behandlung der Toten s. ERE IV, 423, nach Steinmetz.
A. v. Hartnoll, Praying for Rain in Ugogo. Tanganyika Notes and Records Nr. 13, 1942, 59 f.
Vgl. H. Baumann-R. Thurnwald-D. Weestermann, Völkerkunde von Afrika. Essen 1940, 189–194.
Der Stamm setzt sich aus vielen kleinen Stämmen zusammen, die durch einen früheren Häuptling zu einer Einheit verschmolzen wurden. An der Spitze steht der Mutwa, der „Paramount-Chief“. Ihm unterstehen Unterhäuptlinge (muntsagila muwina) mit Unterstämmen, und diesen wieder Headmen (Jumben) mit kleineren Gebieten.
London 1935. Zur Verfügung stand mir ein dem Häuptling Adam Sapi Mkwawa III. gehöriges Exemplar des Werkes.
4? S. 171.
Über das Spucken als Gebetsgebärde vgl. mein Werk „Die Gebetsgebärden der Völker und das Christentum“. Leiden 1948, 223–228.
Es ist zu unterscheiden zwischen den Hoch- und Tiefubena und ähnlich zwischen Bergwabena oder oberen Wabena und Flußwabena (am Ruhuhu usw.).
4.5 Vgl. J. J. Weilliams, Africa's God, 210 f (Antworten auf A. T. Culwich auf die Fragen von Williams über die Religion der Wabena)
Auch der katholische Priester wird von den alten Wabena mtecheji genannt und hat Ansehen, weil er opfert.
Früher befanden sich zwei solche Opferstätten auf dem Platz, auf dem jetzt die Uwemba-Mission steht. Noch jetzt gibt es im Pfarrgebiet dieser Station heilige Wälder. Vgl. Chronik der Benediktiner-Kongregation von St. Ottilien, 22, 1951, 183.
Nach Mitteilung von P. Justin Baumgarten. Gilt auch von den Wabena.
Von dem Sulu-Wort „amadhlozi“.
Chronik der Benediktiner-Kongregation von St. Ottilien 1950, Nr. 3 S. 124.
MBl 33, 1929, 43.
Chronik der Benediktiner-Kongregation von St. Ottilien 22, 1951, 197.
M. Küsters, Am Hochofen der Wamatengo. MB1 33, 1929, 139. Hier S. 141 ein Bild von einem Hochofen mit den weiblichen Brüsten. Man vgl. den ganzen Aufsatz (139–142). Verhüttet wird Eisensand vom Ufer des Nyassa. Man vergleiche ferner H. Baumann, Schöpfung und Urzeit des Menschen, 358. Bei den Tschokwa werde der Hochofen, so heißt es hier, als Weib angesehen, deswegen die anmodellierten Brüste. In der „rhodesischen Kultur“ bedeute die Erzeugung von Eisen einen coitus. Der Blasebalg stelle den Mann dar. — In der Diskussion stellte Prof. Dr. Kroll meine Hinweise deswegen als sehr interessant hin, weil sie einen Einblick in die Zeit gäben, in der diese Völker das Eisen zu verhütten begonnen hatten. Der Eindruck müsse ein unglaublich starker gewesen sein. Kroll sah in der Eisenverhüttung der Neger Analogiezauber. Ministerialdirektor Brandt fragte, ob unsere Neger die Eisenherstellung von den Europäern gelernt oder sie selbst gefunden hatten.
Über die Wohngebiete der Stämme vor der Wangoni-Invasion vgl. Adams, Lindi und sein Hinterland, 25 (Karte).
Vgl. Lyndon, Harries, A Grammar of Mwera, Johannesburg 1950, dann auch R. v. Sowa-Brunn, Skizze des Ki-mwera in Deutsch-Ostafrika. Zeitschrift für afrikanische und ozeanische Sprachen, 1896.
Kimwerawort.
Die termini technici für die „heidnischen“ Anschauungen und Bräuche in Kimwera (wie jene im Kimakua) bringt P.Alkuin Bundschuh in seinem Werk Mafundisho ya Dini II, bei der Behandlung des ersten Gebotes.
Vgl. Lyndon, Harries, 1. c. 37.
J. Ammann, Lumen Christi! — Deo gratias! MB1 1931, 118.
Handelt es sich hier um Nandoka, den Häuptling, dem die Wamwera zur Zeit der Wangoni-Einfälle unterstanden? Vgl. Fr. Fülleborn, Das Deutsche Nyassa- und RuvumaGebiet. Berlin 1906, 47. Anandoka heißt: „Der ausgegangen ist“.
Nach Lyndon, Harries, 1. c. 22 und 37 heißt Anambembeli „God“.
Krailling 1950, S. 80.
Ein vererblicher Titel.
Caesalpina cristata (ein Dornstrauch mit gelben Blumen)?
Nach P. Thassilo Jäger und P. Gallus Bachmann.
Die Lagerglocke heißt im Kimwera alamba. Lyndon, Harries, 1. c. 30.
Stammt aus dem Arabischen und bedeutet zunächst Reinheit, Reinlichkeit. Bei den Muhammedanern ist es der technische Ausdruck für die rituelle Reinigung.
Der Beschnittene heißt mtohara, das Beschneidungsmesser kirimbo.
J. Ammann, Lumen Christi! — Deo gratias, 171.
Central-Africa to-day. No. 4. The Diocese of Massasi. Wer Näheres über die Beweggründe der Anglikaner bei der Christianisierung des Unyago etc. wissen will, sei auf die Ausführungen von Bischof Lucas in „The Christian Approach to the Non-christian Customs“ in W. G. de Lara Weilson, Christianity and Native Rites. London 1950, 24–30, verwiesen. Vgl. außerdem E. W. Smith, Knowing the African. London (1946) 132–135; P. Pretorius, An Attempt of Christian Initiation in Nyassaland. IRM 39, 1950, 284–289.
MB1 38, 1934, 18: „Nun hat Abt Joachim ... ein besonderes, christliches Jugendfest veranstaltet.“ Abtbischof Joachim möchte aber nicht von einem christlichen Unyago, sondern nur von einem Unyago der Christen gesprochen wissen.
In der Nähe der Außenstation Lionja z .B. waren im Jahre 1951 5 heidnische Unyagos.
Vgl. Th. Ohm, Die Afrika-Mission und die Beschneidung. ZM 24, 1934, 247–253. In der Diskussion führte Professor Dr. Jost Trier folgendes aus: ,;Es ist sehr merkwürdig, daß in dem von Herrn Ohm geschilderten Bezirk gemeinsam auftreten die Brandwirt-
üppigem Austrieb der Loden (liberi). Der Stumpf, aus dem sie kommen, heißt mater.“ Vielleicht darf ich im Anschluß an diese Ausführungen noch auf eine Veröffentlichung von Prof. Trier hinweisen, die eben (1952) erschienen ist, nämlich auf „Etymologien aus dem Niederwald“, Münstersche Forschungen, Heft 6, Münster-Köln, Kapitel 15.
Sauberkeit, Vermeidung von Peniscarcinomen (vgl. darunter außer den Studien von Dean, Weolbarst u. a. die Zusammenfassung bei K. H. Bauer, Das Krebsproblem. Berlin 1949) etc.
A Report on the Medical Aspect of Christian Initiatory Rites for Boys in the Diocese of Masasi.
(Essen 1940, 126) von H. Baumann — R. Thurnwald — D. Weestermann.
hängt zusammen mit mrima = Seele.
anmrimu und anLuku ist das gleiche.
K. Weeule, Wissenschaftliche Ergebnisse meiner ethnographischen Forschungsreise in den Südosten Deutsch-Ostafrikas. Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten. Ergänzuneshef t 1. Berlin 1908.
Wie diese Stelzen, die gleich den Masken wohl erschrecken sollen, hier in Gebrauch gekommen sind, konnte ich nicht erfahren.
Eine solche Ahnenfigur war früher im Völkermuseum zu Berlin zu sehen. Vgl. H. Baumann — R. T hurnwald -- D. Weestermann, Völkerkunde von Afrika. 44. K. Weeule berichtet (Negerleben in Ostafrika. Ergebnisse einer ethnologischen Forschungsreise 2. Leipzig 1909, 317) von plastischer Darstellung der Urmutter.
S3 sind berühmt und werden von den Museen sehr geschätzt.
In Portugiesisch Ostafrika heißen sie Wamakonde.
Über ihre Religion vgl. B. Heckel, Schule und Erziehung in der afrikanischen Heidenmission. MBI 34, 1930, 188 f.
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Ohm, T. (1953). Die einzelnen Stämme. In: Stammesreligionen im südlichen Tanganyika-Territorium. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02926-7_3
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