Zusammenfassung
Die Bezeichnung „Zahlungsmittelverkehr“, die wir in unserer Untersuchung verwenden wollen, ist ungewöhnlich, im Sprachgebrauch von Schrifttum und Praxis findet sich nur der Ausdruck „Zahlungsverkehr“. Wir wollen von dieser Bezeichnung zunächst ausgehen. Mellerowicz idefiniert den Zahlungsverkehr als die „Gesamtheit aller Zahlungen“ 1); Lipfert spricht von einer „Vielheit von Zahlungen“ 2). Ehe wir zu idieser Interpretation Stellung nehmen, möchten wir zunächst den Terminus in seine beiden Wortbestandteile zerlegen und anschließend die ursprüngliche Bedeutung beider Worte untersuchen.
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Anmerkungen
Mellerowicz, Zahlungsverkehr, a.a.O., S. 297.
Lipfert, Zahlungsverkehr, a.a.O., S. 12.
Schwaighofer, Hans, Art. Verkehrsmittel und Verkehrswege, In: HdSt, 4. Aufl., 8. Band, S. 562 ff. Sax (Die Verkehrsmittel in Volks- und Staatswirtschaft, 2. Aufl., 1. Band, Berlin 1918, S. 1 ff.) kennt im Grunde ebenfalls drei Auslegungen des Verkehrsbegriffes, da sich die engste Fassung in seiner Definition der Verkehrsmittel findet. Pirath (Die Grundlagen der Verkehrswirtschaft, 2. Aufl., Berlin—Göttingen— Heidelberg 1948, S. 1) beschränkt sich auf die ökonomischen Verkehrsbegriffe.
Gebr. Grimm, Deutsches Wörterbuch, 12. Band, Leipzig 1956, Sp. 625.
Sax, a.a.O., S. 1.
Schwaighofer, a.a.O., S. 562.
Sax, a.a.O., S. 1.
Pirath, a.a.O., S. 1. Sax, a.a.O., S. 1.
Schwaighofer, a.a.O., S. 562.
Wir wollen davon absehen, daß der Verkehr im engsten Wortsinne auch die Fortbewegung von Personen und Nachrichten umfaßt.
Schwaighofer, a.a.O., S. 562.
Schwaighofer, a.a.O., S. 562.
Bissing, Verkehrspolitik, Berlin 1956, S. 1.
Nicklisch, Heinrich, Wirtschaftliche Betriebslehre, 6. Aufl., Stuttgart 1922, S. 76.
Vgl. die Loseblattsammlung „Waren- und Zahlungsmittelverkehr im Außenhandel und innerdeutschen Handel“, Berlin-Ost, 1958 ff.
Mellerowicz, Zahlungsverkehr, S. 297.
Vgl. dazu Linhardt, Hanns, Bankbetriebslehre, Band I, Köln—Opladen 1957, S. 15: „In bankwirtschaftlicher Betrachtung spricht man nicht vom Geld-, sondern vom Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr.“ lö) Diesen Weg schlägt Fell ein (a.a.O., S. 18).
Vgl. Bockelmann, Horst, Zur Kritik der klassischen Tradition in der Außenhandelstheorie, Frankfurt/ Main 1958, S. 9.
Bis zum 5. 7. 1959 gehörte auch noch das Saargebiet einem fremden Währungsgebiet (ffr-Zone) an.
Vgl. Fachwort „Deviseninländer“, in: Enzyklopädie, a.a.O., S. 450.
Die Existenz der NATO hat darüber hinaus in einer Reihe von Siedlungen Wirtschaftsgebiete entstehen lassen, in denen die Zahlungsmittel von drei und mehr Währungsgebieten kursieren (vgl. NN, Der eintönige Alltag der Fliegrstadt, in: DZ 6/7. 8. 1960.
Vgl. Rittershausen, Art. Zahlungsverkehr, internationaler, in: HdB, 3. Aufl., Band 4, Sp. 6563.
Ausländische Zahlungsmittel müssen zwar irgendwie einmal die Währungsgrenze überschritten haben, um im Inland Verwendung finden zu können, da sie im Ausland emittiert wurden. Dieser ursprüngliche Grenzübergang kann für uns außerhalb der Diskussion bleiben.
Eine große Rolle spielen jedoch Bargeldbewegungen bei „illegalem“ zwischenstaatlichem Handel. Vgl. dazu z. B. Knetschke, Claus, Der Handel DM-West — DM-Ost, Diplomarbeit, Köln 1956, S. 102 ff.
Hax, Karl, Gegenstand, Entwicklung und gegenwärtiger Stand der Betriebswirtschaftslehre, in: WP 6/1948, S. 3.
Seyffert, Rudolf, über Begriff, Aufgaben und Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre, 4. Aufl., Stuttgart 1957, S. 7. Derselbe, Art. Betrieb, in: HdB, 3. Aufl., Band 1, Sp. 736.
Beck, Max, Der Organismus Betrieb, in: ZfB 1952, S. 381.
Wenn auch die verschiedenen Autoren mehr oder weniger starke Einschränkungen machen, so gehen sie doch in ihrer Begriffsbildung von dieser Feststellung aus (vgl. z. B. Hax, a.a.O., S. 3 ff.; Schäfer, Erich, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, in: HdW, S. 27). Ein solches Vorgehen erscheint uns ohne weiteres erlaubt (anders u. E. Linhardt, Hanns, Neue Tendenzen in der Betriebswirtschaftslehre, in: Betriebswirtschaftliche Umschau 1959, S. 8).
Seyffert, Begriff, a.a.O., S. 8.
Schäfer, Grundlagen, a.a.O., S. 27.
Hax, a.a.O., S. 4.
Seyffert, Wirtschaftslehre des Handels, 3. Aufl., Köln—Opladen 1957, S. 469 f.
Vgl. Koch, Helmut, Das Wirtschaftlichkeitsprinzip als betriebswirtschaftliche Maxime, in: ZfhF 1951, S. 161.
Aus der Tierwelt kann das Beispiel des Vogelflugs herangezogen werden. Auch versuchen bestimmte Pflanzen, bei Sonnenschein ihre Bestrahlungsfläche durch Einrollen der Blätter zu verkleinern, wodurch ein sparsamer Feuchtigkeitsverbrauch gewährleistet ist.
Koch, a.a.O., S. 161.
Koch, H., a.a.O., S. 162.
Vql. Seyffert, Wirtschaftslehre, a.a.O., S. 464; ferner Nicklisch, a.a.O., S....
Vgl. Hennig, Karl Wilhelm, Betriebswirtschaftliche Organisationslehre, 2. Aufl., Berlin—Göttingen— Heidelberg 1948, S. 9.
Vgl. Rittershausen, Wirtschaft, Band 8 der Enzyklopädie des Wissens, Frankfurt/Main 1958, S. 43.
Eine Ausnahme macht Koch, a.a.O. Er bezieht die Bedarfsdeckung auf den „Absatz der Produkte der Unternehmung“ und schließt damit automatisch Haushaltungen aus der Betrachtung aus.
Nach Sandig, Curt, Die Forsohungs- und Darstellungsmethoden und das Methodenproblem in betriebswirtschaftlicher Sicht, in: BFuP 1957, S. 138.
Seyffert, z. B. Begriff, a.a.O., S. 7 ff.
Kosiol, Erich, z. B. Geleitwort zu Dubberke, Hans-Achim, Betriebswirtschaftliche Theorie des privaten Haushalts, Berlin 1958.
Nach Sandig, Curt, Die Forschungs- und Darstellungsmethoden und das Methodenproblem in betriebs-wirtschaftlicher Sicht, in: BFuP 1957, S. 138.
Schnettler, Albert, öffentliche Betriebe, Essen 1956.
Lohmann, Martin, Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 2. Aufl., Tübingen 1955, S. 3 f.
Schnettler, a.a.O.,
Linhardt, Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 130.
Linhardt, a.a.O., S. 130.
Vgl. Schäfer, Grundlagen, a.a.O., S. 28.
Vgl. Lohmann, a.a.O., S. 4.
Vgl. Fachwort „Vermögensanlage, private“, in: Rittershausen, Wirtschaft, a.a.O., S. 243, unter dem eingehend die in einem Familienhaushalt auftretenden Probleme eines wirtschaftlichen Einsatzes des Vermögens erörtert werden.
Vgl. Schäfer, Grundlagen, a.a.O., S. 27.
Mahlberg, Walter, Der Betriebsbegriff und das System der Betriebswirtschaftslehre, in: Grundriß der Betriebswirtschaftslehre, Band 2, Leipzig 1927.
Hennig, Karl Wilhelm, Betriebswirtschaftliche Organisationslehre, 2. Aufl., Berlin—Göttingen—Heidelberg 1948.
Linhardt, Neue Tendenzen, a.a.O., S. 8.
Vgl. Haas, Franz, Die Betriebswirtschaftslehre — Reine oder angewandte Wissenschaft?, in: Schriftenreihe der Wirtschaftshochschule Mannheim, Heft 1, Heidelberg, 1949, S. 35. Engelmann führt dazu aus: „Wenn man den eigentlichen Gegenstand’ des Betriebes in den Vordergrund stellt — gleichviel auf welcher Stufe des wirtschaftlichen Gesamtorganismus, in welchem Rahmen und nach Maßgabe welcher außerbetrieblichen Gegebenheiten die Ausführung der Aufgabe sich vollzieht —, so ergibt sich die Konsequenz, daß jede als solche klar erkennbare organisatorische Einheit, in der sich wirtschaftliches Geschehen ausdrückt (oder insoweit dies der Fall ist), Objekt betriebswirtschaftlicher Betrachtung und Behandlung zu sein verdient.“ (Engelmann, Konrad, Die Betriebswirtschaftslehre in der Wende, in.- ZfB 1957, S. 41.)
„Es ist durchaus möglich, vielleicht sogar notwendig, auch andere Wirtschaftsgebilde als die Unternehmung, z. B. die öffentlichen Betriebe..., einer wissenschaftlichen Betrachtung zu unterziehen“ (Fettel, Johannes, Geldliche und güterliche Begriffe in der Betriebswirtschaftslehre, in: ZfB 1951, S. 514. Vgl. ferner Hennig (a.a.O., S. 10): „Es ergibt sich also, daß jede zum Zweck einer betriebswirtschaftlichen Untersuchung irgendwie abgegrenzte Veranstaltung von gewisser Dauer ein Betrieb im Sinne der Betriebswirtschaftslehre ist.“
Muthesius bezeichnet den Terminus „Nicht-Bankier“ als eine „von der Statistik produzierte Sprachmißgeburt“ (vgl. Muthesius, Volkmar, Die Stimme seines Herrn, in: ZfK 1959, S. 249). Diese Wortbildung wurde im Jahre 1948 von der Bank deutscher Länder geprägt; es ist u. E. seither noch niemanden gelungen, einen besseren, diese Unternehmungsgruppe mindestens ebenso treffend kennzeichnenden Ausdruck zu finden.
Vgl. z. B. Schmidt, Fritz, Zahlungsverkehr, a.a.O. Der Abschnitt II „Der nationale Zahlungsverkehr“ (S. 15–64) zerfällt in die Teile A „Die Zahlungsmittel11 (S. 15–45) und B „Die Zahlungswege“ (S. 45–64). Scheibke, a.a.O., trennt seine allgemeinen Betrachtungen (S. 5–20) in die Abschnitte „Das Wesen der Zahlung“, „Die Zahlungsmittel“, „Der Zahlungsvorgang“. Auch bei Mellerowicz (Zahlungsverkehr, a.a.O.) und bei Severing (Der Zahlungsverkehr, Essen 1952) findet sich eine Behandlung der Zahlungsmittel, die bei Mellerowicz im Mittelpunkt der Betrachtung liegt, während sie bei Severing nur lose mit der eigentlichen Untersuchung verbunden ist. Lediglich Fell (a.a.O.) verzichtet auf eine Erörterung der Zahlungsmittel.
Rittershausen, Art. Zahlungsverkehr, Internationaler, in: HdB, 3. Aufl., 4. Band, Stuttgart 1961, Sp. 6564.
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Hahn, O. (1962). Der Zahlungsmittelverkehr. In: Zahlungsmittelverkehr der Unternehmung. Beiträge zur Betriebswirtschaftslehre, vol 1. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02942-7_2
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