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Zusammenfassung

Ich würde nicht wenig unternehmen, um zu vermeiden, in dieser festlichakademischen Gewandung dem Sokrates zu begegnen — jener Figur also, in welcher Platon seine Meinung vom Wesen der Philosophie am entschiedensten ausgesprochen hat, nicht in der Weise einer abstrakten Kennzeichnung, nicht in der Weise der Definition, sondern — bewegender, vielstimmiger, ja unausschöpfbar — in der Weise einer inbildhaften Gestalt. Bei einer solchen Begegnung mit Sokrates würde ich mich auf eine Ansprache etwa folgender Art gefaßt machen müssen: Welch hochzupreisende Fügung, daß ich dir, du Prächtig-Gewandeter, in den Weg komme! Denn ganz offenkundig gehörst du doch zu den über alle Maßen Glücklichen, welche die Weisheit, auf die es mit der Philosophie abgesehen ist, als kostbares Eigentum besitzen — da du dich ja mit solch schöner Sicherheit sogar einen philosophischen Lehrer nennst. Mißgönne es mir also nicht, mich teilhaben zu lassen an dieser deiner Weisheit. Die meinige nämlich ist, rundheraus gesagt, kaum der Rede wert; sie ist eine höchst fragwürdige Sache, sie ist wie ein Traum1. Hierin Lehrer zu sein — das dünkt mir etwas überaus Großartig es zu sein2; aber was mich betrifft: ich verstehe mich nicht darauf. Und ich muß schlichthin bekennen: Auf keine Weise bin ich irgend jemandes Lehrer gewesen.

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Literatur

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© 1955 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Pieper, J. (1955). Über den Philosophie-Begriff Platons. In: Über den Philosophie-Begriff Platons. Die Mathematik und die physikalische Realität. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04329-4_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-03140-6

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