Zusammenfassung
Ansatzpunkt der Weiterentwicklung der Marktzinsmethode von ihrer Grundform zum erweiterten Marktzinsmodell war die Erkenntnis, daß sich das Grundkonzept als erste Umsetzung der Idee einer marktbezogenen Bewertung von Bankgeschäften zwar bewährt hatte, für detaillierte Anforderungen der bankbetrieblichen Praxis jedoch als unzureichend bezeichnet werden mußte.119 Die Fixierung auf periodisierte Erfolgsgrößen in Form von Konditions- und Transformationserfolgen im Grundkonzept der Marktzinsmethode verursacht grundsätzliche Probleme bei einer Bestimmung der relativen Vorteilhaftigkeit mehrerer kontrahierbarer Geschäfte unterschiedlicher Laufzeiten und Tilgungsstrukturen. Diese Überlegungen führten zu einer Erweiterung120 des Betrachtungshorizonts weg von einer auf periodisierte Erfolgsgrößen abstellenden Bewertung hin zu einer Berücksichtigung von Barwertkalkülen und bilden die wesentliche Entwicklungsrichtung der Marktzinsmethode.121
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. stellvertretend Franke, Karl-Heinz: Möglichkeiten und Grenzen der Marktzinsmethode aus Sicht der Praxis. In: Dieter Boening; Heinz J. Hockmann (Hrsg.): Bank- und Finanzmanagement — Marketing — Rechnungswesen — Finanzierung — Reflexionen aus der Praxis, Wiesbaden 1993, S. 143–153, hier S. 151.
Alfred W.: Das Marktzinsmodell in der bankbetrieblichen Einzelgeschäftskalkulation. Frankfurt/Main 1990.
Vgl. hierzu Schierenbeck, Renner; Marusev, Alfred W.; Wiedemann, Arnd: Einzelgeschäftsbezogene Aussteuerung von Engpässen mit Hilfe der Marktzinsmethode. In: Die Betriebswirtschaft 4/1992, S. 443–471
Vgl. grundlegend und stellvertretend Hax, Herbert: Investitionstheorie. 5. Auflage, Würzburg — Wien 1985, S. 33–61 sowie Uhlir, Helmut; Steiner, Peter: Wertpapieranalyse. 3. Auflage, Heidelberg 1994, S. 7 – 20.
Vgl. zur Internen-Zinsfuß-Methode Bieg, Hartmut: Betriebswirtschaftslehre 1 — Investition und Unternehmensbewertung. Freiburg 1990/91, S. 99–107.
Vgl. zur Kapitalwertmethode Bieg, Hartmut: Betriebswirtschaftslehre 1 — Investition und Unternehmensbewertung. Freiburg 1990/91, S. 84–95.
Der Nettokapitalwert einer Investition ist allgemein definiert als Barwert der Rückflüsse abzüglich der Anfangsauszahlung.
Vgl. ausführlich Wimmer, Konrad: Bankkalkulation — Neue Konzepte der Kosten- und Erlösrechnung von Kreditinstituten. 2. Auflage, Berlin 1996, S. 143–148 mit weiteren Nachweisen. Wimmer verdeutlicht diesen Sachverhalt anhand einer Beispielrechnung.
Vgl. Siegert, Helmut: Vom Umgang mit Zahlungsströmen. In: Die Bank 7/1994, S. 422–426, hier S. 425–426.
Eine derartige Vorgehensweise wird auch als Stripping-Strategie bezeichnet. Vgl. hierzu Doerks, Wolfgang: Die Berücksichtigung von Zinsstrukturkurven bei der Bewertung von Kuponanleihen. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium 6/1991, S. 275–280, hier S. 277.
Vgl. Schierenbeck, Henner; Marusev, Alfred W.: Margenkalkulation von Bankprodukten im Marktzinsmodell. In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 8/1990, S. 789–813, hier S. 794.
Vgl. hierzu auch Schierenbeck, Henner; Wiedemann, Arnd: Treasury-Management
Vgl. hierzu: Schierenbeck, Henner: Ertragsorientiertes Bankmanagement — Controlling in Kreditinstituten. 4. Auflage, Wiesbaden 1994, S. 175 – 194.
Vgl. Grabiak, Stephan: Die moderne Marktzinsmethode im Tagesgeschäft der Banken. In: Zeitschrift fur das gesamte Kreditwesen 17/1988, S. 787–790, hier S. 787..
Vgl. zur Beschreibung des zugrunde liegenden Bankgeschäfts S. 53 dieser Arbeit.
von Hasenack. In: Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis o.Nr./1964, S. 426–438, hier S. 431–433.
Vgl. Pfingsten, Andreas; Thom, Susanne: Der Konditionsbeitrags-Barwert in der Gewinn- und Verlustrechnung. In: Die Bank 4/1995, S. 242–245, hier S. 242.
Diese Fragestellung wird auf S. 148–150 dieser Arbeit erörtert.
Diesen Schluß lassen insbesondere die Aussagen Djebbars zu. Vgl. hierzu: Djebbar, Jan F.: Zur Kritik an der Marktzinsmethode. In: Österreichisches Bank Archiv 11/1990, S. 920–931, hier S. 926.
Vgl. Flesch, Hans-Rudolf; Piaskowski, Friedrich; Sievi, Christian R.: Effektivzinsrechnung und Marktzinsmethode — Stellungnahme zu dem Aufsatz von Schierenbeck/Rolfes. In: Die Bank 4/1987, S. 190–193, hier S. 192.
Vgl. Probson, Stefan: Identität von Barwert und Finanzbuchhaltung. In: Die Bank 3/1994, S. 180–184.
Vgl. im folgenden Schierenbeck, Henner; Wiedemann, Arnd: Das Treasury-Konzept der Marktzinsmethode (I): Integration von Grundmodell und Barwertkalkül. In: Die Bank 11/1993, S. 670–676
Vgl. im folgenden Marusev, Alfred W.; Zumbach, Uwe: Arbitragefreier Gewinntransfer durch Veränderung von Festzinsüberhängen. In: Die Bank 10/1993, S. 608–612.
Vgl. hierzu auch die Ausführungen auf S. 105 dieser Arbeit.
Vgl. hierzu Wiedemann, Arnd; Nolte, Matthias: Kalkulation und Einsatz von Forward Rate Agreements im Treasury-Management. In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 5/1994, S. 629654, hier S. 638.
Vgl. Marusev, Alfred W.; Pfingsten, Andreas: Arbitragefreie Herleitung zukünftiger Zinsstruktur-Kurven und Kurswerte. In: Die Bank 3/1992, S. 169–172, hier S. 170.
Üblicherweise werden Forward Rate Agreements für 3-, 6- und 9-Monats-Zeiträume
Vgl. Schierenbeck, Renner; Wiedemann, Arnd: Das Treasury-Konzept der Marktzinsmethode (II): Die Messung des Treasury-Erfolgs. In: Die Bank 12/1993, S. 731–737 sowie gleichlautend Schierenbeck, Renner: Ertragsorientiertes Bankmanagement — Controlling in Kreditinstituten. 4. Auflage, Wiesbaden 1994, S. 219–229 und Schierenbeck, Renner: Neue Wege im Treasury-Management der Banken. In: Bernd Rolfes; Henner Schierenbeck; Stephan Schüller (Hrsg.): Bilanzstruktur- und Treasury-Management in Kreditinstituten, Frankfurt/Main 1994, S. 1–31, hier S. 17–28.
Die »risikofreie« Anlage ist also nur möglich, wenn unter »Risikofreiheit« ein fester Wert an einem einzigen Zeitpunkt verstanden wird, was fern jeglicher Praxis ist.“ Benke, Holger; Piaskowski, Friedrich; Sievi, Christian R: Neues vom Barwertkonzept. In: Die Bank 2/1995, S. 119–125, hier S. 120.
Vgl. Piaskowski, Friedrich: Treasury im Barwertkonzept. In: Die Bank 5/1993, S. 290–295, hier S. 292.
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Dachtler, C. (1998). Das erweiterte Marktzinsmodell. In: Strategisch-taktisches Treasury in Kreditinstituten. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05691-1_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-05691-1_4
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6753-2
Online ISBN: 978-3-663-05691-1
eBook Packages: Springer Book Archive