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Zusammenfassung

Im folgenden sollen sozialwissenschaftliche Konzeptualisierungen zur Erklärung von Aspekten des Abfallproblems dargestellt werden. Es wird Bezug genommen auf Luhmanns „Ökologische Kommunikation“; auf Werte und Bewußtsein; auf Theorien rationaler Entscheidungen; auf Modelle kollektiver Wahrnehmungs- und Kommunikationsmuster sowie auf spezielle Deutungsmuster, die mit Risiken verbunden sind. Dabei beziehen sich die Theorien auf unterschiedliche Abstraktions- und Generalisierungsniveaus. Mit der Darstellung ist kein Theorienvergleich verbunden, sondern es geht darum, eine Interpretationsfolie für die nachfolgenden empirischen Auswertungen zu entwickeln.

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Literatur

  1. Die Umweltpolitik bietet Beispiele zur Illustration an: etwa die Politik der „hohen Schornsteine“ und das Phänomen des sauren Regens. Bei Tarr (1996) lassen sich in bezug auf die Umweltgeschichte eine Fülle von nicht-intendierten Folgen und solchen Problemverlagerungen nachlesen.

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  2. Die Heidelberger Arbeitsgruppe von Wirtschaftswissenschaftlern um Faber hatte 1987 eine Studie fir das Umweltministerium Baden-Württemberg erstellt. Diese Arbeit hat auf die Meinungsbildung der CDU auf Bundesebene gewirkt (Faber/Stephan/Michaelis 1990, S. 58). Vgl. auch den Erscheinungskontext des Beitrages von Faber/Stephan (1987) in einer Festschrift fur Lothar Späth.

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  3. „Würde Luhmann dagegen die Ebene der Organisation betrachten, würden möglicherweise andere (potentielle) ,Einflugschneisen’ [für die Behandlung ökologischer Gefährdungen] sichtbar: etwa Politisierung“ (Wehrsig/Tacke 1992, S. 235).

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  4. Und nicht nur beim Abfallproblem existiert dieses Resonanzmuster, vgl. beispielsweise die umweltgeschichtlichen Studien von Tarr (1996).

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  5. Hier besteht interessanterweise ein Widerspruch zu der kommunitaristischen Konzeption Michael Walzers einer weitgehenden Trennung von „Sphären“, so daß beispielsweise ökonomische Prosperität politische Macht nicht implizieren dürfe, vgl. ReeseSchäfer (1994, S. 134).

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  6. In verschiedenen empirischen Untersuchungen erwies sich der Faktor „Gewohnheit“ als bester Prädiktor zur Erklärung des Verhaltens (vgl. Kruse/Graumann/Lantermann 1990, S. 626), vgl. hierzu auch Lüdemann (1997, S. 72ff.).

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  7. Göddecke-Stellmann (1991, S. 29ff.) faßt das unter dem Begriff der „ökologischen Zivilisierung“ zusammen, die eine neue Phase in der Strukturierung des Alltags in modernen Gesellschaften sei als eine erweiterte Überführung von Fremdzwängen in eine verinnerlichte Selbstkontrolle. „Richtete sich der Zivilisationsprozeß in der Vergangenheit im wesentlichen auf eine Modellierung der Verhaltensstandards zwischen Menschen und den gesellschaftlichen Verbänden, die sie bilden, so ist seit einigen Jahren unverkennbar ein weiterer Aspekt hinzugetreten, den man als ,ökologische Zvilisierung’ bezeichnen könnte“ (Göddecke-Stellmann 1991, S. 31). So bestechend dieser Gedanke ist, Probleme tauchen mit der von Elias entlehnten Begrifflichkeit auf, wenn beispielsweise die soziale „Trägerschicht“ der neuen Form der Zivilisierung benannt und ihre Wirkung empirisch nachgewiesen werden soll.

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  8. Einen Überblick geben Low/Heinen (1993), Howenstine (1993) und Schütz (1995).

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  9. „The jingle associated with this campaign ,slip — slap — slop‘ (slip on a tee shirt, slap on a hat and slop on sun cream), together with the reporting of the daily changes in ultraviolet levels with television weather forecasts, has revolutionised the behaviour of the sunloving Australians“ (Blaikie/Drysdale 1994, S. 14).

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  10. Aufgrund seiner Untersuchung über ein Recycling-Programm in Chicago berichtet Howenstine (1993, S. 98) von einem bislang „primitiven“ Stand der Wiederverwertung von Wertstoffen in den USA, bei dem es angebracht sei, weitere Informationskampagnen zu initiieren. Das heißt, eine relativ gute Akzeptanz in bestimmten Bevölkerungsgruppen bedeute nicht, daß es nicht möglich wäre, die Sammelergebnisse noch weiter zu steigern.

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  11. Auf Vor- und Nachteile des Rational-Choice-Ansatzes im Rahmen einer Umweltsoziologie geht Renn (1996, S. 47) ein. Einen Überblick gibt Lüdemann (1997).

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  12. Im Umweltgutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen (1978, S. 442) wird auf der Grundlage von Medienanalysen über die öffentliche Meinungsbildung zur Umweltschutzproblematik in den 60er Jahren in der Bundesrepublik berichtet: „Es fällt [an den ausgewerteten Presseberichten aus den 60er Jahren] auf, daß viele Themen von Verbänden und Behörden gezielt in die öffentliche Diskussion gebracht worden sind. Hinter fast jedem Pressebericht ist der Anstoß und das Informationsmaterial eines solchen Interessenten spürbar.“

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  13. Beispiele für die Auswahlprozesse oder auch die Negierung von Umweltthemen gibt Hannigan (1995, S. 32ff.).

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  14. Instruktiv ist beispielsweise die Rahmung des Themas „Bioabfälle“ im Werbetext einer Firma, die Biofilter herstellt: „Zur Mutprobe gerät dem umweltbewußten Mitbürger der tägliche Gang zur Biotonne. Hier gärt es. Hier ist die Brutstätte des Ekels“ (Hervorhebungen nicht im Original, die Anzeige erschien in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 24.9.96).

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  15. Eine bekannte thematische Rahmung bei der Bewertung von Technologien in der Öffentlichkeit ist die Betonung von „Chancen und Risiken“, was sprachlich eigentlich unsinnig ist, da Risiken gerade wegen der inhärenten Chancen eingegangen werden. Semantisch drückt sich hier meines Erachtens eine gewünschte, weitere Relativierung des Risikos aus, wenn im Diskurs immer auch auf die Chancen verwiesen wird. Angemessener wäre es, statt dessen von „Gefahren und Ungewißheit“ zu reden (vgl. auch Abschnitt 4.5.1).

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  16. „[...] it is the quantity of reporting that has the greatest effect on public opinion rather than its content or quality“ (Mazur 1990, S. 323). Bei Crenson (1971, S. 124) heißt es: „The survey evidence also indicates that, where industrial action does occur, it does not prevent the expansion of the dirty air debate. Here again, industrial inaction appears to be the critical factor. [...] when industry remains silent about dirty air, the life chances of the pollution issue are likely to be diminished.“

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  17. Die „Themenbarometer“ werden jährlich im „IWD — Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft“ veröffentlicht. Die Datengrundlage ab dem Jahre 1994 umfaßte folgende Zeitschriften: Bild der Wissenschaft, Der Spiegel, Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Die Woche, Die Zeit, Focus, Geo, Greenpeace-Magazin, Kosmos, Natur, Naturschutz heute, Natürlich, ÖkoTest-Magazin, Rheinischer Merkur, Spektrum der Wissenschaft, Stern, Vital und Worldwatch. Voss (1995, S. 123) faßt die „Themenbarometer“ als „Frühwarnsystem der Umweltdiskussion“ auf. Das führt auf der methodischen Ebene leider dazu, daß wohl aus inhaltlichen Gründen zum Teil alte Kategorien verworfen oder modifiziert wurden (beispielsweise die Differenzierung von Arten-, Landschafts- und Naturschutz), um Themenentwicklungen mit neuen Kategorien besser erfassen zu können (vgl. auch Tabelle 4.1). Damit werden jedoch gleichzeitig die Möglichkeiten eines Vergleichs der Angaben für die verschiedenen Jahre eingeschränkt.

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  18. Im Gegensatz hierzu schreibt Tietmann (1981, S. 42f.), daß Presseerklärungen und andere Texte von Firmen jedenfalls in der ersten Phase der Umweltberichterstattung in den 70er Jahren einen breiten und weitgehend unkommentierten Zugang in die Presse fanden. Dies könnte damit zusammenhängen, daß es zu dem Zeitpunkt die entsprechend spezialisierten freien Mitarbeiter noch nicht gab.

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  19. Als „Auslöser“ dafür, daß überhaupt die Abfallproblematik in größerem Umfang in deutschen Massenmedien aufgegriffen wurde, werden „Giftmüllskandale“ und die damit einhergehenden Gefährdungen Anfang der 70er Jahre angesehen (vgl. Sachverständigenrat 1978, S. 443). Dies kann als ein weiterer Beleg für die Wichtigkeit der Rahmung umweltbezogener Probleme mit Hilfe von Risiken angesehen werden (vgl. auch Abschnitt 2.4 und 4.5).

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  20. Ein informatives Beispiel hierfür ist die protokollierte Podiumsdiskussion zwischen einem Befürworter und einem Gegner der Müllverbrennung (Striegnitz 1991, S. 39ff.).

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  21. Vgl. hierzu beispielsweise das Schwerpunktheft der Zeitschrift „Environmental Impact Assessment Review“ 9 (1989), S. 157–329. Ein Beispiel für die öffentliche Diskussion hauptsächlich um das „Supergift“ Dioxin, das bei Verbrennungsprozessen entstehen kann, stellt das Buch von Spill und Wingert (1990) dar.

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  22. Aussage von Lothar Finke (Universität Dortmund, Institut für Landschaftsplanung) bei einem Vortrag an der Universität Tübingen zum Thema: „Welche Umweltqualitäten wollen wir?“ (18.5.1993).

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  23. Diese Skepsis teilen Bechmann (1991, S. 226) und Luhmann (1991), die bei der Risikoproblematik einen grundlegenden Unterschied zwischen den Entscheidern (die Risiken konstatieren) und den von Entscheidungen Betroffenen sehen, die die gleiche Situation als Gefahr wahrnehmen.

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  24. In dieser Weise argumentieren zum Beispiel Nowotny und Eisikovic (1990). Luhmann (1991) baut seine Soziologie des Risikos auf dieser Begriffsbildung auf.

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  25. Luhmanns Position in dieser Frage scheint sich in den letzten Jahren gewandelt zu haben. In einem Streitgespräch mit Robert Jungk im Jahre 1984 sagte Jungk: „Ich sehe den Gegensatz auch. nicht nur zwischen Kapital und Arbeit. Sondern zwischen denen, die entscheiden können, und denen, über die entschieden wird.“ Damals griff Luhmann diese Unterscheidung noch nicht auf (Luhmann 1987, S. 102).

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  26. Die Schwierigkeiten, die sich hier ergeben, werden unter anderem unter dem Begriff der „Sozialverträglichkeit“ diskutiert (vgl. van den Daele 1993; Renn 1994).

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  27. Den Einfluß, den die Wahrnehmung von Vergiftungs-Risiken auf das Zusammenleben in Gemeinden hat, die von Altlasten betroffen sind, untersucht Edelstein (1988) in seiner Arbeit mit dem bezeichnenden Titel „Contaminated Communities“. Noeke und Timm (1990) berichten über einen ähnlichen Kontext anhand deutscher Beispiele, die die Einbeziehung von Bürgern bei Planungen von Entsorgungsanlagen und Altlasten-Sanierungen behandeln (vgl. auch Noeke 1990).

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  28. In der Übersicht von Clarke und Short (1993, S. 379ff.) wird eine Verbindung zur Wissenssoziologie gezogen. Bechmann (1994, S. 8f) gibt folgendes Fazit der Bemühungen um einen empirisch gehaltvollen sozialwissenschaftlichen Risikobegriff: „[...] ergab eine heftig geführte wissenschaftliche Diskussion, daß es keinen objektiven, wissenschaftlich definierbaren, von allen akzeptierten Risikobegriff gibt, der einem vom Alltagsverständnis geprägten gegenübersteht. Statt dessen entdeckt man Risiko als ein gesellschaftliches Konstrukt, dem unterschiedliche Bedeutung zukommt und das nur kontextuell expliziert werden kann.“

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  29. Bei Rückversicherungen, die sehr große Schäden abdecken, ist es beispielsweise durchaus üblich, von der traditionellen Risikodefinition R = PS abzuweichen, wenn der Schaden S eine bestimmte Größenordnung überschreitet. Es geht dann nur noch darum, ob der mögliche Schaden gedeckt werden kann, unabhängig davon wie groß oder klein die Eintrittswahrscheinlichkeit P ist (Mitteilung eines Vertreters einer Schweizer Versicherungsgesellschaft bei einer Tagung des Schweizerischen Wissenschaftsrats, Bern, Oktober 1990).

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  30. Bourke (1994) weist zum Beispiel in einer empirischen Studie, die sich auf verschiedene Gemeinden in Utah bezieht, darauf hin, daß die Einwohner von Kommunen mit einer geringeren Wirtschaftskraft eher die Deponierung von Sonderabfällen unterstützen. Die Erwartung künftiger wirtschaftlicher Vorteile und die Wahrnehmung von Risiken hingen in starkem Maße zusammen.

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  31. Den Begriff einer symmetrischen Sichtweise in der Wissenschaftssoziologie, beispielsweise bezogen auf Wissenschaft und Pseudo-Wissenschaft, bei der es keine exklusiven Wissensbereiche mehr gibt, prägten unter anderem Barnes (1974) und Bloor (1976). Vgl. auch Heintz (1993).

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  32. Man muß jedoch davon ausgehen, daß in Diskursen Argumentationen, die wissenschaftlich abgestützt sind, eine faktisch größere Kraft entfalten (vgl. auch Renn 1996, S. 43f.).

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  33. An dieser Stelle ist insbesondere das Mediationsverfahren zu nennen, bei dem versucht wird, mit Hilfe eines neutralen Vermittlers Schlichtungslösungen hauptsächlich bei umweltrelevanten Projekten zu erreichen. In den USA liegen schon seit längerem Erfahrungen mit Mediationen vor (Amy 1987). In der Bundesrepublik wurde ein Mediationsverfahren bei einem Altlasten-Konflikt und der Planung eines Abfallwirtschaftskonzepts erprobt (Fietkau/Weidner 1992). Im zweiten Fall endete das Verfahren mit einem Mißerfolg, da eine allgemeine Einigung über ein Entsorgungskonzept nicht möglich war (Renn 1994, S. 41; Sapotnik/Christian 1993). Über ein weiteres Projekt berichten Carius et al. (1997).

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  34. Die Literaturangaben im Text beziehen sich auf Recherchen in den Datenbanken „Sociological Abstracts“ und „Social Science Citation Index“. Einen Überblick über die eher ingenieurwissenschaftliche Sichtweise von Risiken in der Abfallwirtschaft vermittelt Bünsow (1990).

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  35. „While our chief focus has been on field of research, our data indicate that — independently of field of research — perceptions of risk and its correlates are significantly associated with the type of institution in which the scientist is employed“ (Barke/Jenkins-Smith 1993, S. 436).

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  36. In einer Fallstudie über ein Altlastenproblem in den USA wird hervorgehoben, daß die Wahrnehmungen der Experten auf den Standort bezogen seien, während für die Betroffenen allgemein ihre Gesundheit der Bezugspunkt sei. „Risk managers focus on the difficult science of investigating causal linkages between toxics, routes of exposure, effective dosages, and definable health impacts. Neighbors focus on health symptoms, which they fear are related to where they live, the air they breathe, and the water in their basements“ (Krimsky/Plough 1988, S. 288).

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  37. Dieser Ansatz ist von den Autoren in einer zweiten Arbeit noch ausgeweitet worden (Ostry/Hertzman/Teschke 1995).

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  38. Man könnte sich auch vorstellen, daß der Einfluß von Werten über die Zeit betrachtet abgenommen hat, wie manchmal in Zusammenhang mit der Rational-Choice-Theorie argumentiert wird (vgl. Urban 1993, S. 108f.).

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  39. Die Schwierigkeiten bei der Einführung des Dualen Systems im Jahre 1993 wurden unter anderem damit begründet, daß die Sammel- und Sortierbereitschaft der Bevölkerung unterschätzt worden sei und in der Konsequenz das System überfordert hätte (Ferber 1993).

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  40. Im Rahmen der Frauenforschung wird argumentiert, daß die neuen Verhaltenszumutungen sich bei der herkömmlichen Arbeitsteilung hauptsächlich auf Frauen bezögen, die nun im Haushalt neue unentgeltliche Tätigkeiten ausüben sollten und die darüber hinaus noch moralisch auf ein „richtiges“ Verhalten festgelegt werden. „Wichtig wird durch die neu an Frauen gestellte und verordnete Pflicht zum Mülltrennen wieder die körperliche Arbeit im Haushalt — was sonstigen Entwicklungen im Haushalt gegenläufig ist. Bisher liefen alle staatlichen und kommunalen Bemühungen darauf hinaus, den Haushalt von Arbeiten zu entlasten“ (Silberzahn-Jandt 1995, S. 7). Es wird Skepsis darüber geäußert, ob diese Sichtweise des Problems angemessen sei. — Bei Mill (1994, S. 377) heißt es: „Wer wird diese Arbeit machen?, wird die besorgte Leserin fragen und nach den bisherigen Erfahrungen mit der Arbeitsverweigerung der Männer im Haushalt nichts Gutes ahnen.“

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  41. „Unsere Daten zeigen, daß zwar 80 % der Bevölkerung heute angeben, ökologische Produkte eher kaufen zu wollen, daß aber nur 36 % bereit sind, dafür bis zu 5 % höhere Preise und nur 12 % der Bevölkerung bis zu 10 % höhere Preise zu akzeptieren“ (Billig 1995, S. 100).

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  42. „Information, reciprocal interaction, and promotion of social norms, are all likely to be more effective when translated into local scenarios with immediate payoffs“ (Low/Heinen 1993, S. 33f.).

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  43. Am 30.6.93 konnte man im „Reutlinger Generalanzeiger“ nachlesen: „Vor zu großen Erwartungen über die Recyclingfähigkeit von Kunststoffen warnte der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie [...]. Es sei ,ökologisch sinnvoller‘ einen Joghurtbecher in den Hausmüll zu werfen als ihn gespült in die Wertstofftonne zu werfen.“ Über die Berechtigung solcher Einschätzungen wird auch noch vier Jahre später in der Fachpresse gestritten (vgl. die Kontroverse über „Kunststoffentsorgung mit Vernunft“ in: „Müll und Abfall“, 29 [1997], S. 100ff.).

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  44. Im „Schwäbischen Tagblatt“ vom 11.2.93 wurde dieses Thema unter der Überschrift „Orangenschalen auf dem Kompost: Spritzmittel bauen sich ab“ als Wissensproblem aufgegriffen, indem über „neueste Untersuchungsergebnisse“ berichtet wurde, die auf die Unbedenklichkeit von Spritzmitteln bei der Kompostierung hinwiesen, so daß den Abfallproduzenten eindeutige Verhaltensmaßregeln nahelegt werden könnten. „Auch Tübinger Experten“ wären dieser Meinung. „Auf jeden Fall [sagte ein interviewter Abfallberater] begeht eine Ordnungswidrigkeit, wer organische Abfälle nach Einführung der grünen Tonne weiter in die Restmülltonne wirft.“

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  45. Brand (1995, S. 50) umschreibt die Situation mit folgenden Worten: „So läßt sich das Müllproblem z.B. nicht mehr, wie noch Anfang der siebziger Jahre, primär als Problem der Landschaftsverschmutzung diskutieren; heute stehen in jedem einzelnen Fall Fragen der toxischen Belastung durch Müllverbrennung oder Mülldeponierung, die Möglichkeiten der Müllvermeidung und des Recyclings sowie alternative Produkte und Produktionslinien zur Debatte.“

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Martens, B. (1999). Konzeptualisierungen. In: Die gesellschaftliche Resonanz auf das Abfallproblem. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08211-8_4

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