Zusammenfassung
Der Terminus “Inkommensurabilität” wurde von KUHN im Rahmen der sogenannten “historischen Wende” in der Wissenschaftsstheorie bekannt gemachtl. Kuhn vertritt die These, daß man nicht objektiv zwischen konkurrierenden Theorien entscheiden kann, wenn diese in unterschiedlichen Paradigmen entwickelt werden. Er stützt diese These auf historische Untersuchungen, anhand derer er zeigen möchte, daß wissenschaftlicher Fortschritt nicht als Anwendung einer einheitlichen Methode oder eines einheitlichen Rationalitätskritieriums rekonstruiert werden kann. Fortschritte wurden in der Wissenschaft statt dessen meist dann erzielt, wenn die betreffenden Forscher sich nicht an etablierten Standards orientierten, also im Sinne dieser Standards eigentlich irrational vorgegangen sind.
“Als Vernünftige sind wir, im Ganzen betrachtet, stets auf dem Wege und nicht am Ziel.” (Friedrich Kambartel)
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Literatur
Vgl. Kuhn (Structure, 1962), ders. (Structure, 1970).
Vgl. z. B. Feyerabend (Against Method), ders. (Erkenntnis), Lakatos/Musgrave (Kritik), Laudan et al. (Scientific Change), Radnitzky/Andersson (Fortschritt).
Vgl. hierzu kritisch Gatzemeier (Bemerkungen), Mittelstraß (Historische Analyse), ders. (Begründung).
Kuhn selbst hat diesen Begriff sehr uneinheitlich gebraucht, vgl. Masterman (Natur).
Zur Unterscheidung von theoretischer und praktischer Begründung vgl. H. J. Schneider (Begründungsbegriff), Scherer (Rationalität).
Lueken (Inkommensurabilität), S. 16.
Steinmann/Scherer (Inkommensurabilität), S. 3; vgl. Sagal (Incommensurability), Lueken (Inkommensurabilität), S. 128 ff.
Vgl. Steinmann/Scherer (Inkommensurabilität), S. 4 ff., und die dort angegebene Literatur.
Vgl. z. B. Burrell/Morgan (Sociological Paradigms), Donaldson (Defence), Gioia/Pitre (Multiparadigm Perspectives), Hassard (Alternative), ders. (Overcoming), ders. (Sociology), Jackson/Carter (Incommensurability), dies. (Paradigm Wars), Reed (Introdoction), ders. (Redirections), ders. (Sociology), Weaver/Gioia (Paradigms Lost).
Vgl. z. B. die Beiträge in Anderson/Ryan (Method), Hunt (Truth), ders. (Modern Marketing), ders. (Reason), Peter (Relativism), Zinkhan/Hirschheim (Truth).
Vgl. z. B. Freeman/Lorange (Theory Building), Gilbert/Hartman/Mauriel/Freeman (Logic), zu Knyphausen-Aufseß (Theorie), Mahoney (Determinism), Scherer/Dowling (Towards).
Vgl. hierzu die Untersuchung von Lingen (Marktgleichgewicht).
Zum Überblick über den aktuellen Forschungsstand vgl. z. B. Gilbert et al. (Logic), Klaus (StrategieTheorien-Dschungel), zu Knyphausen-Aufseß (Theorie), Mintzberg (Schools of Thought), Rouleau/ Séguin (Strategy), Schreyögg (Unternehmensstrategie), Whittington (Strategy).
Vgl. die Beiträge in Fredrickson (Perspectives) sowie Spender (Agenda), Thomas/McGee (Mapping), Thomas/Pruett (Introduction), Whittington (Strategy). Die jüngst erschienene, umfassende Arbeit von zu Knyphausen-Aufseß (Theorie) kann hier in dieser Arbeit leider nur sporadisch berücksichtigt werden.
Vgl. z. B. Bowman (Strategy Changes), Daft/Buenger (Nowhere), Smircich/Stubbart (Enacted World), Thomas/Pruett (Introduction).
Vgl. Ansoff (Paradigm), Mintzberg (Schools of Thought); vgl. hierzu auch schon früh Jemison (Importance), der auf die Wichtigkeit einer Integration hinweist.
Vgl. hierzu exemplarisch Montgomery/Wernerfelt/Balakrishnan (Content), dies. (Reply), Seth/Zinkhan (Comment); kritisch hierzu vgl. Mahoney (Determinism), Spender (Agenda), ders. (Recipes).
Vgl. z. B. Bauerschmidt (Comment), Freeman/Gilbert (Corporate Strategy), Gilbert (Twilight), Hosmer (Ethics), Shrivastava (Ideological). 19 Vgl. z. B. Daft/Weick (Model), Smircich/Stubbart (Enacted World).
Vgl. Scherer/Dowling (Towards); dieser Beitrag scheint der erste Versuch einer umfassenden Behandlung des Inkommensurabilitätsproblems in der Strategielehre zu sein. Er hat bereits Anlaß zu weiteren gegeben, vgl. Hauge (US). Dennis Gioia, ein herausragender Autor in der organisationstheoretischen Paradigmendiskussion (vgl. Gioia/Pitre (Multiparadigm), Weaver/Gioia (Paradigms Lost)), hat in seinen Publikationen zum Strategischen Management bislang kaum auf seine Paradigmen-Diskussionen Bezug genommen. In der deutschen Diskussion hat Kirsch immer wieder auf die Problematik der Inkommensurabilität aufmerksam gemacht, vgl. z. B. ders. (Handeln).
Vgl. Burrell/Morgan (Sociological Paradigms).
Vgl. Burrell/Morgan (Sociological Paradigms), S. 397 f.
Vgl. etwa zuletzt Jackson/Carter (Incommensurability), dies. (Paradigm Wars) einerseits und Willmott (Paradigm Mentality), ders. (Paradigm Gridlock) andererseits.
Vgl. Bettis (Straightjacket), Shrivastava (Rigor), Spender (View).
Steinmann/Scherer (Inkommensurabilität), S. 6.
Vgl. Scherer/Dowling (Towards).
Vgl. Gilbert/Hartman/Mauriel/Freeman (Logic), S. 2, Mintzberg (Schools of Thought). Vgl. auch Scherer/Dowling (Towards); dort haben wir diese Problematik anhand des Umweltbegriffs der Strategielehre veranschaulicht.
Vgl. Albert (Traktat, 1980), S. 11 ff. Hans Albert hat darauf hingewiesen, daß das Begründungsproblem mit Hilfe eines deduktiven Begründungsbegriffs nicht lösbar ist. Wenn man nämlich für jede Begründung eine Begründung verlangt, hätte man nur die Wahl zwischen einem infiniten Regreß, einem logischen Zirkel oder einem dogmatischen Abbruch der Begründung.
Steinmann/Scherer (Inkommensurabilität), S. 7; vgl. Lueken (Inkommensurabilität), S. 135.
Vgl. Lueken (Inkommensurabilität).
Vgl. z. B. Hart (Framework), ders. (Intentionality), Mintzberg (Management), ders. (Struktur).
Mittelstraß (Vernunft), S. 128.
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Scherer, A.G. (1995). Einleitung. In: Pluralismus im Strategischen Management. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08857-8_1
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