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Biographische Weichenstellungen im Spiegel rückblickender Erzählungen

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Alleinleben — Chance oder Defizit

Part of the book series: DJI-Reihe ((DJI,volume 13))

  • 66 Accesses

Zusammenfassung

Wenn wir im Alltagsleben erfahren wollen, warum ein Mensch zum Beispiel nie geheiratet hat, dann erscheint es uns natürlich, dass wir uns für seine Lebensgeschichte interessieren. Dass Analysen von Biographien auch in den Sozialwissenschaften ein Königsweg sein können, um der Konstitutionslogik von Biographien auf die Spur zu kommen, beginnt sich erst durchzusetzen, seit in den vergangenen zwanzig Jahren mit der systematisch betriebenen Biographieforschung ein geeignetes Instrumentarium weiterentwickelt und empirisch abgesichert wurde. Ich werde hier nicht grundsätzlich auf methodologische Fragen eingehen — die Fachliteratur zu grundsätzlichen und speziellen Fragen ist mittlerweile so reichhaltig, dass sie schon fast kaum noch zu überblicken ist9 -, sondern beabsichtige, im Verlauf der Darstellung des Forschungsprozesses und nahe an den Fragen, die sich mir konkret im Arbeitsprozess gestellt haben, zu überzeugen. Von diesem Darstellungsprinzip sind auch die folgenden Ausführungen und die stetige Offenlegung des Forschungsverfahrens geleitet.

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Referenzen

  1. Siehe insbesondere Schütze (1977; 1983; 1987; 1989; 1992); Rosenthal (1995); Glinka (1998 & im Erscheinen), von denen ich vorzugsweise gewonnen habe.

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  2. In den Kapiteln 4 und 7 gehe ich ausführlicher auf die Frage nach der Wahlfreiheit im Eingehen und Lösen von dauerhaften Partnerschaften ein. Bezogen auf die Familienplanung hat Maria Rerrich ausgeführt, „Was es Frauen schwer macht, sich über ihre Kinderwünsche klar zu werden“; vgl. ihren gleichlautenden Beitrag (1988).

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  3. Auch Biograph, Biographieträger oder Geschichtenträger genannt.

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  4. Zu Definitionen der Begriffe „Singles“, „Alleinlebend“ und „Alleinstehende“ in der Literatur siehe eine ausführliche Übersicht bei Bachmann (1992, Seite 28ff. und Anhang), der allein 21 Bedeutungsvarianten für den Begriff „Single“ gefunden hat. „Alleinlebende“ wird dagegen üblicherweise ausschließlich wie hier verwendet.

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  5. Die Gruppe dieser Alleinlebenden, auf die nur gelegentlich (und dann ex-pressis verbis) Bezug genommen wird, setzt sich wie folgt zusammen: 18 ebenfalls in der alten BRD wohnenden allein lebende Frauen und Männer der Jahrgängen 1958 bis 1962 (Angehörige dieser Altersgruppe haben von der Bildungsreform profitiert; eine Familiengründung war lebenszyklisch kaum noch zu erwarten, aber nicht prinzipiell ausgeschlossen) und 15 allein lebende Frauen und Männer aus beiden Alterskohorten, die in den neuen Bundesländern wohnen, wo diese Lebensform sich unter anderen strukturellen Rahmenbedingungen später und langsamer verbreitet hat. Die einbezogenen 13 Interviews der älteren Alleinlebenden in den alten Bundesländern, die die empirische Basis dieser Studie bilden — sie sind beim Zitieren mit AFW oder AMW gekennzeichnet — habe ich selbst erhoben. Ich beziehe mich zudem — zur Kontrastierung einer Ost-West-Differenz — auf ein von Angelika Otto erhobenes Interview; es hat die Kennzeichnung AMO-3. Die übrigen Interviews haben meine damaligen Projektkolleginnen Brigitte Maier-Lesch (junge Frauen in den alten Bundesländern), Angelika Otto (Frauen und Männer beider Altersgruppen in den neuen Bundesländern) und Angelika Tölke (junge Männer in den alten Bundesländern) durchgeführt. (Maier-Lesch u.a. 1995) Immer wenn ich mich in dieser Arbeit unmittelbar auf diese Interviews beziehe, wird dies angegeben.

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  6. Diese Interviews haben meine damaligen Projektkolleginnen Brigitte Maier-Lesch (junge Frauen in den alten Bundesländern), Angelika Otto (Frauen und Männer beider Altersgruppen in den neuen Bundesländern) und Angelika Tölke (junge Männer in den alten Bundesländern) durchgeführt. (Maier-Lesch u.a. 1995) Immer wenn ich mich in dieser Arbeit unmittelbar auf diese Interviews beziehe, wird dies angegeben.

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  7. Im Anhang befinden sich Kurzportraits dieser Interviewpartnerinnen.

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  8. Bei solchen bestätigenden Äußerungen habe ich die emotionalen Erlebnisinhalte aufgegriffen und in meiner eigenen Formulierung zurückgespiegelt. (Vgl. Aktives Zuhören bei Rogers 1972)

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  9. Nur eine Alleinlebende hat sich keinem Erzählfluss überlassen. Ihre Lebenserzählung unterscheidet sich von allen anderen darin, dass diese Interviewpartnerin (AFW-09) keine Erzählungen miteinander verbunden hat, sondern auf jeden Erzählstimulus mit einem kurzen Bericht oder, selten, einer sehr kappen Erzählung geantwortet hat. Dahinter verbirgt sich das Schicksal einer Frau, die bis ins mittlere Erwachsenenalter in extremer Unmündigkeit gehalten wurde und bis in die Gegenwart ein äußerst monotones Leben führt.

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  10. Diese setzen sich zusammen aus den 13 in die vorliegende Arbeit aufgenommenen Interviews, 33 von den Kolleginnen durchgeführten (von zwischen 1953 und 1962 Geborenen in den alten Bundesländern und Alleinlebenden beider Altersgruppen in den neuen Bundesländern) und vier nicht explizit einbezogene „Pretest-Interviews“.

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  11. Es handelt sich um Fragestellungen und Auswertungsarbeiten im Rahmen des vorangegangenen Projektes — u.a.: Partner- und Familienwünsche, die sozialen Netze, das Hineinwirken von kriegsbedingten Belastungen in die Konstellation der Herkunftsfamilien, die Berufskarrieren, Alleinlebende aus Dreigenerationenfamilien und aus besonders tabubelasteten Herkunftsfamilien.

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Stich, J. (2002). Biographische Weichenstellungen im Spiegel rückblickender Erzählungen. In: Alleinleben — Chance oder Defizit. DJI-Reihe, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09241-4_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09241-4_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3391-8

  • Online ISBN: 978-3-663-09241-4

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