Zusammenfassung
Die prognostizierten Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt (vgl. „Exkurs: Perspektiven der Frauenerwerbstätigkeit“) zeigen, dass Qualifikation immer stärker zum Kriterium für Erwerbsmöglichkeiten und damit auch für Lebensplanung wird. Damit wird sich das Gewicht des Berufsfindungsprozesses und der Berufswahlentscheidung noch verstärken.
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Referenzen
Für den Schulbereich wurden so viele Anregungen entwickelt und Empfehlungen ausgesprochen, dass sie hier nicht alle wiedergegeben werden können. Zu den allgemeinen Zielen einer arbeitsbewussten und geschlechterorientierten Bildung sowie zu detaillierten Vorschlägen zu ihrer Umsetzung vgl. z.B. Lemmermöhle 1997. 123 Diese Forderung wurde bereits vor zehn Jahren u.a. im Rahmen des Modellversuchs „Mädchen und Berufsfindung“ in Nordrhein-Westfalen erhoben.
Die Integration der Thematik „Lebenswegplanung — Berufswegplanung“ in den Schulbereich soll im Bundesland Sachsen-Anhalt durch ein umfassendes Handlungskonzept mit folgenden Einzelmaßnahmen erfolgen, das auch für andere Bundesländer beispielgebend sein kann (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt 2000): Prüfung der Rahmenrichtlinien aller Schulformen unter dem Aspekt der genannten Thematik, Entwicklung von Lehrkonzepten, die Mädchen für den Umgang mit Technik und den Erwerb technischer Qualifikationen motivieren; Verankerung geschlechterbewusster Sozialisation als explizites Ausbildungsthema in der Lehramtsausbildung, zusätzlich zu „Chancengleichheit“ und „Gleichstellung“, verstärkte Sensibilisierung der Lehrkräfte als auch der Schulleitungen innerhalb schul fachlicher Weiterbildung; Erstellung einer Broschüre mit didaktisch-methodisch aufbereiteten Unterrichtsbeispielen für die einzelnen Fächer der Grundschulen, Sekundarschulen, Gymnasien und Sonderschulen zum Thema (u.a. Planung von möglichen Unterrichtseinheiten, Arbeitsblätter, Folien); Erreichung reflexiver Koedukation durch die o. g. Maßnahmen, aber auch durch kritische Betrachtung des bisher Erbrachten unter dem Blickwinkel der Wirksamkeit (Evaluation) und durch Einführung geschlechtsdifferenter monoedukativer Angebote im Bereich des Förderunterrichts, der Arbeitsgemeinschaften und der Wahlfächer.
Wie die Untersuchung von Hoose/Vorholt (1997) gezeigt hat, gibt es durchaus Eltern, die eine stärkere Einbeziehung in den Berufswahlprozess ihrer Töchter wünschen.
Hier wäre anzumerken, dass mit einer generellen Aufwertung der Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen vermutlich auch mehr Jungen solche Berufe ergreifen würden.
Zur Konzeption einer identitäts-, aber nicht geschlechterorientierten Berufswahlforschung vgl. Kahsnitz 1996.
Dazu ein Beispiel aus der Praxis: Auch in der hinsichtlich Vernetzung sehr fortschrittlichen Maßnahme des Arbeitsamts München „3BE-Lehrgang zur Verbesserung beruflicher Bildungs- und Eingliederungschancen für sozial benachteiligte Mädchen und junge Frauen“, in dem Berufsberatung, Berufsschule, Hauptschule und soziale und therapeutische Dienste miteinander kooperieren, fehlen die Eltern.
So können bekanntermaßen z.B. familiale Probleme und Essstörungen die Berufswahlentscheidungen maßgeblich beeinflussen und Erklärungen bieten für eine trotz Erweiterung des Berufswahlspektrums geschlechtsspezifische Berufswahl.
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Nissen, U., Keddi, B., Pfeil, P. (2003). Wege in den Beruf für Mädchen und junge Frauen. In: Berufsfindungsprozesse von Mädchen und jungen Frauen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09371-8_8
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3661-2
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