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Macht, Einfluß und Autonomie in Netzwerken

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Einführung in die Netzwerkanalyse
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Zusammenfassung

Macht ist eine der Grundkategorien soziologischer Analyse. Sie wird zur Erklärung für soziale Ungleichheit herangezogen. Wer Macht hat, kann seine Interessen durchsetzen. Dies gilt in der Familie, in sozialen Gruppen, im Betrieb und in der Politik. Ökonomische oder militärische Macht kann sich unversehens in politische Macht verwandeln. Diese „Machtfrage“ wird bei gesellschaftlichen Umstürzen und Revolutionen gestellt. Hieran wird ein weiterer Aspekt von Macht deutlich: die Frage ihrer Legitimität. Weber grenzt Macht von Herrschaft ab, indem er auf die Zustimmung des Beherrschten abstellt. Macht bedeutet für Weber, daß man seinen Willen einem anderen aufoktroyieren kann, ganz gleich worauf diese Chance beruht. Es kann auch rohe Gewalt oder der bloße Besitz einer knappen Ressource sein. Herrschaft bedeutet dagegen, daß einem Befehl gefolgt wird. Der Befehlsempfänger sieht das Verhältnis zwischen ihm und dem „Herrscher“ als legitim, als richtig an (Weber 1972: 28).

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Literatur

  1. Marsden (1981, 1983), Burt (1977b, 1982, 1992), Bonacich (1987), Friedkin (1986, 1991, 1992), Stokman (1995) und Kappelhoff (1995) haben wesentliche Beiträge zur Diskussion von Macht in Netzwerken geleistet.

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  2. Vgl. für einen Überblick der Machtmodelle in der Policyforschung Kappelhoff 1995.

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  3. Ein kurzer Abriß der Studie findet sich in Jansen 1997b.

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  4. Ein Vektor ist eine „Matrix“ mit nur einer Zeile (Zeilenvektor) oder nur einer Spalte (Spaltenvektor). Mit ihm wird gerechnet wie mit einer normalen Matrix.

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  5. Er unterstellt dabei einen Markoff-Ketten-Prozeß.

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  6. Marsden wählt eine logarithmische Funktion, in die das Verhältnis zwischen den Degrees und die Gesamtzahl der Degrees eingehen. Dies hat zur Konsequenz, daß Unterschiede in der Zahl der Tauschpartner dann stärker zu Buche schlagen, wenn die Tauschmöglichkeiten insgesamt eher begrenzt sind. Haben aber beide Akteure sehr viele Tauschpartner, so nähert sich, trotz immer noch vorhandenen Differenzen, die Situation wieder der eines vollkommenen Marktes an. Keiner der Akteure kann dann Extra-Profite durchsetzen.

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  7. In der Studie von Marsden werden zusätzlich Vorzeichen verwendet, um das positive oder negative Interesse der Akteure am Eintritt des Ereignisses zu symbolisieren.

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  8. Siehe Fußnote 41.

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  9. Diese Tauschkonditionen kann man der Matrix der Interessenverflechtung X*C entnehmen. Die Tauschkonditionen zwischen zwei verbundenen Akteuren j und k ergeben sich aus dem Quotienten ihrer gegenseitigen Interessenverflechtung g,k/g,. Dies ist der Abhängigkeitsquotient für Akteur j gegenüber Akteur k. Im Netzwerk A sind alle diese Quotienten identisch (= 0,1) und deshalb alle Tauschkonditionen = 1. Dies signalisiert, daß keiner der Akteure für sich vorteilhaftere Tauschkonditionen durchsetzen kann. Wenn aber die Tauschkonditionen zwischen allen möglichen Akteurpärchen identisch sind, dann verändern auch Umwege die Machtbalance im System nicht. Dies ist anders im Netzwerk B. Die Multiplikation der Interessenmatrix I mit der Identitätsmatrix (hier Matrix C) verändert diese nicht. Die Matrix der Interessenverflechtung X*C ist in diesem besonderen Fall also identisch mit X. Hier sind Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den Akteuren deshalb verschieden und Umwege verändern die Machtbalance. Man betrachte hierzu z.B. die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen dem fokalen Akteur 2, dessen Macht mit Einführung der Zugangsrestriktionen angewachsen ist. Akteur 2 wird aufgrund der Zugangsbarrieren mit Akteur 4 nicht mehr direkt verhandeln, sondern muß seine Transaktionen über 3 abwikkeln. Das ist für ihn ein Vorteil, weil das Verhältnis zu Akteur 4 für ihn zuvor sehr ungünstig war. Der Abhängigkeitsquotient für 2 und 4 beträgt 0,35/0,20=1,75. Akteur 2 ist also in hohem Maße von Akteur 4 abhängig. Er muß viel von seinen Ressourcen hergeben, um die Ressourcen von 4 zu erhalten. Im Verhältnis zu Akteur 3 kann 2 günstigere Konditionen durchsetzen. Der Abhängigkeitskoeffizient ist kleiner als 1, also ist 3 von 2 abhängig und nicht umgekehrt (0,20/0,25). Akteur 3 ist gegenüber Akteur 4 überlegen (0,20/0,25=0,8). Der Wegfall des perfekten Marktes und die Abwicklung über den Mittlerakteur 3 verhilft Akteur 2 also zu besseren Tauschkonditionen und damit auch zu mehr Macht.

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  10. Allgemein gilt x0 = 1.

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  11. Die wichtigsten theoretischen Beiträge sind Kapitel 7 und 8 in Burt (1982) sowie Kapitel 1 und 2 in Burt (1992).

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  12. Verfahren zur Identifizierung von Cliquen werden in Kapitel 8.1 vorgestellt.

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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Jansen, D. (1999). Macht, Einfluß und Autonomie in Netzwerken. In: Einführung in die Netzwerkanalyse. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09873-7_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09873-7_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-09874-4

  • Online ISBN: 978-3-663-09873-7

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