Transformation des Systems der industriellen Beziehungen und nachhaltiges Wirtschaften

Zusammenfassung

Ausgehend vom so genannten Drei-Säulen-Modell impliziert nachhaltiges Wirtschaften nicht nur die Erfüllung ökologischer Anforderungen unter der Bedingung des Erhalts ökonomischer Leistungsfähigkeit, sondern gleichzeitig auch die Lösung sozialer Herausforderungen (Deutscher Bundestag 1998: 17ff.). Dabei erfordert die notwendige drastische Reduktion des Energie- und Stoffdurchsatzes nicht nur neue Wohlstandsmodelle, sondern stellt zugleich die alten industriegesellschaftlichen Verteilungs- und Problemlösungsmechanismen in Frage. Demzufolge steht hier zur Diskussion an, inwiefern der Wandel des Systems der industriellen Beziehungen (SIB) — als wesentliches Steuerungsarrangement für Erwerbsarbeit und somit für individuellen Wohlstand und soziale Sicherheit ebenso wie für soziale Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt — einer nachhaltigen Entwicklung entgegenkommt. Zwei Fragen sind in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung: Erstens, welche neuen Steuerungsformen sind erforderlich? Zweitens, welche praktizierten Ansätze und Akteurskonstellationen sind relevant?