Zusammenfassung
Nachdem die Analysen in Kapitel 5 aufgezeigt haben, daß mit der räumlichen Konzentration von Armut in bestimmten städtischen Teilgebieten deutlich negative Effekte auf die Dauer von Armutslagen verbunden sind, soll nun der Frage nachgegangen werden, welche Faktoren des Armutsquartiers die Verlängerung einer Armutslage bewirken können.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
In dieser Arbeit führt Luckmann die Argumente von Schütz (nach dessen Tod) in Buchform zusammen und veröffentlicht diese unter Schütz/Luckmann (1979).
zitiert nach Konau (1977, 182)
In seiner klassischen Arbeit über die „symbolische Ortsbezogenheit“ hat Treinen (1965) den Prozeß der Symbolisierung durch eine Sozialgruppe genauer beschrieben. Ausgangspunkt bildet eine sich im gleichen Situationszusammenhang häufig wiederholende soziale Handlung. Diese wiederkehrende Situation hat zur Folge, daß „… bestimmte Phänomene, Terminologien oder Objekte mit eben dieser spezifischen Serie von sozialen Handlungen in eine derart enge assoziative Verbindung gebracht werden, daß die betreffenden Phänomene, Terminologien oder Objekte als stabiles Element des Situationszusammenhangs erscheinen. Eines dieser Elemente mag dann als Symbol der betreffenden Serie von Interaktionen genommen werden” (Treinen 1965, 13).
Als einkommensarm werden Personen mit einen bedarfsgewichteten Pro-Kopf-Einkommen (Äquivalenzeinkommen) von 60 Prozent unter dem durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen aller Personen angenommen (vgl. Andreß/Lipsmeier/Salentin 1995, 305ff).
Einkommensarmut wird hier nach den amtlichen Richtlinien zur Bestimmung von Sozialhilfeleistungen berechnet (vgl. Walper 1991, 355).
Zahlreiche Stadtteiluntersuchungen (z. B. Bott 1955; Pfeil 1959; Gans 1962; Arbeitsgruppe Sanierung, Universität Bielefeld 1974; Schulz zur Wiesch 1982) haben auf die dichten quartiersbezogenen Netze in Arbeiterquartieren verwiesen.
Der Anteil an Sozialhilfeempfängern unter den Befragten schwankt je nach Wohnquartieren zwischen 60 Prozent (innenstadtnahes Altbauquartier) bis 77 Prozent (innenstadtnahes saniertes Altbauquartier).
In verschiedenen stadtteilbezogenen Netzwerkanalysen (Abrahams/StrubeltlSzemeitzke 1981; Strohmeier 1983) wurde auf die Bedeutung der Wohndauer für das Ausmaß sozialer Beziehungen im Wohnquartier hingewiesen.
Repräsentative Untersuchungen auf der Basis der ALLBUS 1986 zeigen, daß bei 42 Prozent der befragten Haushalte in Großstädten mit 100 000–500 000 Einwohnern, Verwandte in einer Entfernung von 15 Minuten wohnten. Im gleichen Nahbereich konnten 40 Prozent der befragten Haushalte Freunde erreichen. In Großstädten über 500000 Einwohner fielen die entsprechenden Werte mit 37 Prozent bzw. 25 Prozent noch geringer aus (Böltken 1987, 545 ).
Die breite Meinung, Neubaugebiete seien anonyme Schlafstädte, in denen sich kaum soziale Beziehungen entwickeln können, wurde schon in den 1970er und 1980er Jahren durch Studien von Heil (1971); Abrahams, Strubelt und Szemeitzke (1981) sowie Strohmeier (1983) widerlegt.
Rights and permissions
Copyright information
© 2001 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Farwick, A. (2001). Erklärungsfaktoren zum Einfluß von Armutsgebieten auf die Dauer von Armutslagen. In: Segregierte Armut in der Stadt. Stadt, Raum und Gesellschaft, vol 14. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11346-1_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11346-1_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3266-9
Online ISBN: 978-3-663-11346-1
eBook Packages: Springer Book Archive