Zusammenfassung
Der Typusbegriff spielt seit dem Beginn der empirischen Sozialwissenschaften eine bedeutende Rolle (siehe u.a.: Menger 1883, S. 4 f, 36; Weber 1904/ 1988; 1921/1972) und erlebt seit den 80er Jahren eine Renaissance im Bereich der qualitativen Sozialforschung. In vielen qualitativen Studien werden Typen gebildet, um komplexe soziale Realitäten und Sinnzusammenhänge zu erfassen und möglichst weitgehend verstehen und erklären zu können (siehe u.a. Bohnsack 1989, 1991b; Gerhardt 1986; Herwartz-Emden 1986; Lenz 1986; Honer 1993; Ludwig 1996; Dietz u.a. 1997; Nagel 1997). Ein zentraler Schritt der Typenbildung ist dabei die vergleichende Kontrastierung von Fällen (vgl. etwa Becker 1950/1968, S. 109, 217; Gerhard 1986, S. 87 ff, 1991a, S. 438; Wohlrab-Sahr 1994, S. 295 f; Nagel 1997, S. 92, 118; Kuckartz 1996, S. 238; Geissler, Oechsle 1996, S. 51; Jüttemann 1981, S. 115; Lenz 1986, S. 147 ff; Giegel, Frank, Billerbeck 1988, S. 410; Bohnsack 1991a, S. 148, 154). Nur Fallvergleich und Fallkontrastie-rung ermöglichen es nämlich, einen Überblick über Ähnlichkeiten und Unterschiede im Datenmaterial „sowohl auf Einzelfallebene wie über ein Gesamt zahlreicher Fälle“ (Gerhardt 1986, S. 91) zu erhalten, so daß (möglichst) ähnliche Fälle zu Gruppen zusammengefaßt und von (möglichst) differenten Fällen getrennt werden können: „Dabei grenzen sich — unter Verlaufsge-Sichtspunkten — ‚Cluster‘ von Fällen gegeneinander ab, die sich teilweise überschneiden können.“ (Gerhardt 1991a, S. 438)
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Kelle, U., Kluge, S. (1999). Konstruktion empirisch begründeter Typologien. In: Vom Einzelfall zum Typus. Qualitative Sozialforschung, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11776-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11776-6_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2190-8
Online ISBN: 978-3-663-11776-6
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