Zusammenfassung
Im Jahr 1940 schrieb der Statistiker Adolf Günther: “Historische Statistik... sollte eine Sache der Gegenwart sein: ihr Ziel wäre, statistische Materialien einer früheren Zeit unter Gesichtspunkten zu sammeln, aufzubereiten und zu verwerten, die nur der hochentwickelten, statistischen Praxis der Gegenwart entnommen oder dieser wenigstens angenähert werden können. Wir denken hierbei vor allem an Materialien, welche der als Statistik im eigentlichen Sinn zu bezeichnenden Praxis der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zeitlich vorgelagert sind,...”1
This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Adolf Günther, Geschichte der Statistik — Historische Statistik, in: Friedrich Burgdörfer (Hrsg.), Die Statistik in Deutschland nach ihrem heutigen Stand, Bd. I, Berlin 1940, S. 3 ff., dazu auch Paul Bramstedt, Statistik der Industriewirtschaft, in: ebd., Bd. II, S.995 ff.
Siehe dazu auch: Steffi Jersch-Wenzel/Jochen Krengel, Die Produktion der deutschen Hüttenindustrie 1850–1914, (= Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 43, Quellenwerke), Berlin 1984. Wolfram Fischer (Hrsg.), Die Produktion des deutschen Bergbaus 1850–1914, bearb. v. Philipp Fehrenbach (= Quellen und Forschungen zur historischen Statistik von Deutschland Bd. 13), St. Katharinen 1989. Beide Bände gehen in ihren Erläuterungsteilen und Einleitungen ausführlich auf die spezifischen Probleme statistischer Zusammenstellungen auf der Grundlage statistischen Materials aus dem Zeitraum 1850 bis zum Ersten Weltkrieg ein. Dabei wird auch ausführlich auf die Quellen- und Literaturgrundlage eingegangen.
Gerhard Fürst, Probleme der industriellen Produktionsstatistik, in: Wirtschaftsstatistik, N.F. 6, 1954, S. 311 ff. Kurt Werner, Die Industriestatistik der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1963. Ders.: Produktionsstatistik, Artikel in: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Göttingen 1956.
Zur Problematik der Erhebungskategorien s. Hans Heinrich Bischoff, Bergbaustatistik, Artikel in: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Göttingen 1956. Dazu auch die im Jahresturnus erscheinenden Statistischen Mitteilungen der Bergbehörden der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr ... Clausthal-Zellerfeld 1949 ff., zusammengestellt als Gemeinschaftsarbeit der Bergbehörden des Bundesgebietes.
Vergl. Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs. Berlin 1908 ff.
Statistische Mitteilungen der Bergbehörden (Anm. 4). Es handelt sich dabei um eine Fortsetzung der sog. Blauen Hefte, die bis 1938 erschienen und seit 1930 die Produktion des gesamten deutschen Bergbaus statistisch beschrieben.
Die “Tabellen über die Produktion des Bergbaus-, Hütten- und Salinenbetriebes im Zollverein für das Jahr 1860 ff..., in: Generallandesarchiv Karlsruhe, Finanzministerium, 237/11036–11038” waren ausschließlich für den innerministeriellen Gebrauch bestimmt und deshalb auf dem allgemeinen Markt für Druckerzeugnisse nicht erhältlich, obwohl sie in gedruckter Form vorlagen.
Bis 1851 wurden die preußischen Zahlen für den behördlichen Gebrauch gedruckt unter dem Titel: Übersicht der Produktion des Bergwerks-, Hütten- und Salinen-Betriebes in dem Preußischen Staate für das Jahr 1850, 1851, in: Staatsarchiv Münster Oberpräsidium 2811, Bd. 3. Bis 1910 erschienen in Bayern ebenfalls für den internen Verwaltungsbetrieb die Übersicht der Produktion des Bergwerks-, Hütten- und Salinen-Betriebes in dem bayrischen Staate für das Verwaltungsjahr 1849/50 ff.; von 1861 wurden die statistischen Daten für das jeweilige Kalenderjahr erhoben. Schon vor 1850 wurden im Königreich Sachsen, ähnlich wie in Preußen und Bayern, die statistischen Übersichten zum Montangewerbe in jährlicher Folge gedruckt, ab 1852 herausgegeben von der Königlichen Bergakademie Freiberg, im Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann auf das Jahr 1852 ff., Bd. 11 ff., von 1873 an als Jahrbuch für den Berg-und Hüttenmann im Königreich Sachen, Freiberg 1873 ff. Die Zahlen für die Jahre 1850/51 finden sich in der Zeitschrift des Statistischen Bureaus des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern, Jg. 1856.
Als Hauptbetrieb für das Produkt A wurde ein Werk dann bezeichnet, wenn dem Werte nach das Produkt A beim Verkauf überwog. Entsprechend wurde ein Betrieb als Nebenbetrieb für ein Bestimmtes Produkt eingestuft, wenn der Verkaufserlös des Produktes nicht die anderen überwog. Diese Definition behielt im wesentlichen bis 1912 ihre Gültigkeit. Von da an wurden Haupt- und Nebenwerke für das jeweilige Produkt gesondert bestimmt.
Der Bergwerksbetrieb im Königreich Preußen im Jahre 1852 ff., in: Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen in dem Preußischen Staate, Jg. 1854 ff. Daneben diente die Zeitschrift als Veröffentlichungsorgan für bergbehördliche und ministerielle Verordnungen und Gesetze, dazu wurde über das Personalwesen der preußischen Bergbehörden informiert. Einen breiten Raum nahmen Aufsätze zu technischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Themen des Berg- und Hüttenwesens ein.
Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann auf das Jahr 1852 ff., Bd. 1 ff., hrsg. v.d. Königlichen Bergakademie zu Freiberg; ab 1873 = Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen, Freiberg 1873 ff.
Georg v. Viebahn, Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschland, Bd. 2, Bevölkerung Bergbau, Bodenkultur, Berlin 1862.
Das vorherrschende fiskalische Interesse am Montangewerbe, besonders ausgeprägt bei den kleineren Territorialgewalten, zeigt sich daran, daß sehr oft statistisches Material lediglich zum Absatz gesammelt und an Viebahn weitergegeben wurde. Es fehlen in der Mehrzahl der Fälle Angaben zur Zahl der Betriebe und zur Beschäftigtenstruktur.
Zu nennen sind die Berg- und Hüttenmännische Zeitung, Freiberg, — sie erschien schon vor der Mitte des 19. Jahrhunderts — ebenso wie die aus Eisleben stammende Zeitschrift Der Bergwerksfreund. An Einzelveröffentlichungen: H. Bilfinger, Produktion der Bergwerke, Salinen und Hüttenwerke in Württemberg von den zehn Jahren vom 1. Juli 1847 bis 30. Juni 1857, in: Württembergisches Jahrbuch für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, Jg. 1857, Stuttgart 1869; C. F. A. Hartmann, Steinkohle und Eisen in statistischer, staatswirtschaftlicher, technischer und in besonderer Beziehung zu den neuesten Handels- Zollverhältnissen, Weimar 1854; F. Odenhäuser, Das Berg- und Hüttenwesen im Herzogtum Nassau, 1. Teil, Wiesbaden 1863, Schlußheft, Wiesbaden 1867. Sie alle stützten sich bei ihren Arbeiten auf amtliche Quellen, zum Teil aus den Amtsregistraturen.
In den zwanziger Jahren setzte eine kontroverse Diskussion über Inhalt und Aussagekraft der statistisch erhobenenen Zahlen ein, dies auf dem Hintergrund bergmännischer Entlohnung. Machen wir uns dies an einem Beispiel deutlich: Der Zahlenwert für “absatzfähige Produktion an Steinkohle” wurde ermittelt aus abgesetzter Steinkohle + Deputate + Abgaben an eigene Werke (Hütten, Kokereien). Letzterer Wert entstand nicht durch Verwiegen der tatsächlich abgegebenen Mengen, sondern wurde zum Beispiel über die Menge des verkauften Kokses errechnet; daß dabei durch Einsetzen entsprechender Faktoren leicht manipuliert werden konnte, liegt auf der Hand. Vgl. Ernst Jüngst, Die Statistik im Ruhrbergbau, in: Herbig/Jüngst (Hrsg): Bergwirtschaftliches Handbuch, Berlin 1931, S. 85 ff.
Statistik des Deutschen Reichs. Hrsg. Kaiserliches statistisches Amt, Berlin 1874 ff.; für die Jahre 1871–1875 erschienen die Zahlen für das Montangewerbe in: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, Bde. 1–4, für 1876–1890 in: Monatshefte zur Statistik des Deutschen tistik des Deutschen Reichs, Bde. 1–4, für 1876–1890 in: Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 1877 – 1891, danach in: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reiches, N.F.1 ff., 1892 ff.
Die Deutsche Industrie. Gesamtergebnisse der amtlichen Produktionsstatistik, (= Schriftenreihe des Reichsamtes für wehrwirtschaftliche Planung. Heft 1), Berlin 1939.
Bundesarchiv Koblenz, R24/58.
Ebd., R7/508, 528, 538, 591.
Ebd., R7/455–467.
Ebd., R13I/557.
Vgl. Wilhelm Degenhardt, Zur Statistik der industriellen Verbände, in: Allgemeines statistisches Archiv, 1951, S. 311 ff.
Zum Zusammenhang struktureller Entwicklungen und Probleme in der Eisen- und Stahlindustrie und ihrer statistischen Erfahrung: Hermann Marcus/Karlheinz Oppenländer, Eisen- und Stahlindustrie. Strukturelle Probleme und Wachstumschancen,(= IFO Institut für Wirtschaftsforschung, Struktur und Wachstum, Reihe Industrie, Bd. 14), Berlin — München 1966; Joachim Umbach, Die nächste Krise kommt bestimmt, in: Das Parlament, Nr. 38 1988; dazu auch die beiden Veröffentlichungen des Bundeswirtschaftsministeriums: Mineralische Rohstoffe, Bonn 1987, und Einheimische Rohstoffe — Steine, Erden und Industriemineralien, Bonn 1987.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1991 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Fehrenbach, P. (1991). Quellen zur historischen Statistik der deutschen Montanindustrie seit 1850. In: Fischer, W., Kunz, A. (eds) Grundlagen der Historischen Statistik von Deutschland. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12157-2_13
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-12157-2_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12246-5
Online ISBN: 978-3-663-12157-2
eBook Packages: Springer Book Archive