Die öffentliche Mittelbeschaffung

Zusammenfassung

Wir haben bereits an anderer Stelle darauf verwiesen, daß den öffentlichen Einnahmen und dem Problem ihrer Beschaffung eine besondere Bedeutung in der Finanzpolitik und der Finanzwissenschaft zukommt. Dort hatten wir auch eine Einteilung der verschiedenen Arten der öffentlichen Mittelbeschaffung gegeben. Der öffentliche Verband kann seinen Bedarf entweder aus der eigenen Wirtschaft decken oder durch Inanspruchnahme fremder Wirtschaften. Die fremdwirtschaftliche Bedarfsdeckung kann primär auf Güter und Dienstleistungen oder auf Geld gerichtet sein. Hat der öffentliche Verband nur monetäre Einnahmen, dann muß er sich die Güter und Dienste kaufen, deren er bedarf. Wenn jedoch durch die öffentliche Hand nur eine andere Verteilung privater Einkommen angestrebt wird, dann genügen schließlich die monetären Mittel zur Erfüllung der öffentlichen Aufgaben. (Z. B. wenn mittels Steuereinnahmen Armenunterstützungen oder Subventionen an Produktionsbetriebe oder Zinsen an die Staatsgläubiger gezahlt werden sollen.) Die monetäre Mittelbeschaffung kann eine definitive (Steuern, Gebühren, Beiträge, Erwerbseinkünfte) oder eine provisorische (Anleihen) sein, sie kann weiterhin aus den bereits vorhandenen privaten Einkommen und Vermögen schöpfen oder aus eigens zu diesem Zweck geschaffenen Geldquellen. Durch die Schaffung zusätzlicher Zahlungsmittel für den Staatsbedarf wird natürlich das bereits vorhandene Geldvolumen ceteris paribus vergrößert.