Zusammenfassung
Übersetzt man D. mit „Unterscheidung“, dann ist unter s.D. die Unterscheidung verschiedener Arten des Zusammenlebens von Menschen und/oder Tieren zu verstehen. Genau genommen ist zwischen s.D. als Prozeß, in dem unterschiedliche Arten des Zusammenlebens entstehen, und sozialer Differenziertheit als Zustand zu unterscheiden. Soziale Systeme, die, wie die Industriegesellschaft, in sich viele verschiedene Arten des Zusammenlebens vereinen, werden „hoch differenziert“ genannt; ein sozialer Zusammenhang wie die Stammesgesellschaft erscheint dagegen vergleichsweise als „niedrig differenziert“. Auch scheinbar einfache Sozialsysteme können jedoch in sich vielfach gegliedert sein; was aus räumlichem und zeitlichem Abstand diffus erscheint, wird von den Menschen in jenen Systemen höchst bedeutungsvoll differenziert, wobei sie oft einer anderen Art von D. Bedeutung beimessen als wir.
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Literatur
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Hondrich, K.O. (1992). Differenzierung, soziale. In: Schäfers, B. (eds) Grundbegriffe der Soziologie. Uni-Taschenbücher. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14856-2_16
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