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Das Herrscherbild in der Kunst des Frühen Mittelalters

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Vorträge der Bibliothek Warburg

Zusammenfassung

Jedes Herrscherbild ist ein geschichtliches Dokument, das als ein mehr oder minder individuelles Zeugnis über eine Persönlichkeit der Vergangenheit einen eigenartigen Wert hat und so die aus den schriftlichen Quellen sich ergebende Vorstellung ergänzt. Darüber hinaus gehören die einzelnen Bilder oder Denkmäler der Kaiser, Könige und Fürsten zu der Einheit eines Bildtypus zusammen, der innerhalb der Kunstgeschichte seine besondere Entwicklung hat, da er zu der jeweiligen Zeit in engster Beziehung steht und die sich wandelnden Auffassungen vom Herrschertum widerspiegelt. Diesen Beziehungen zwischen Bild und Geschichte in der Zeit des frühen, etwa mit Gregor VII. seinen Abschluß findenden Mittelalters nachzugehen, hat sein besonderes Interesse, da einerseits die Entwicklung des Bildtypus: Herrscherbild ohne die ihm zugrunde liegende politische und geistige Geschichte unverständlich bleibt, andererseits aber auch in den Bildern die verschiedenen Entwicklungen, die im frühen Mittelalter aufeinander einwirkten, sich deutlich widerspiegeln, so daß wir mit einem Blick in diese Auseinandersetzungen hineinsehen können.

Vorbemerkung: Die folgende Arbeit unternimmt es, Kunstwerke aus über einem halben Jahrtausend, aus den verschiedensten Kulturgebieten — Werke, die in den unterschiedlichsten Techniken zu den verschiedensten Zwecken ausgeführt sind, unter dem Gesichtspunkte des Bildinhaltes zusammenzustellen, dessen Abwandlung zu der Staats-, Rechts-, Kultur- und Kunstgeschichte in Beziehung gesetzt werden muß. Diese ikonographische Seite des Herrscherbildes, das ja in der Regel Tendenzbild ad maiorem gloriam des Dargestellten ist, soll hier untersucht werden. Hierbei bleibt die Feststellung inhaltlicher Gleichheiten und Abwandlungen zwischen Werken verschiedener Entstehungszeiten nur eine sachliche Vorarbeit, die nach ihrer Bedeutung der Arbeit eines Historikers entspricht, der einen mittelalterlichen Geschichtschreiber zur Edition vorbereitet und dafür den Zusammenhang mit dessen Vorgängern, die Benutzung von Quellen oder auch deren Nichtbeachtung feststellt. Erst dann erschließt sich das Originale und Einzigartige aus der Auswahl, der Zusammenstellung und der Benutzungsart der Quellen. Hierin drückt sich neben der Persönlichkeit des Autors der Wandel der Zeiten aus. So macht die Feststellung einer Entlehnung die Zeiten an einer Stelle vergleichbar und gibt damit die Möglichkeit, Abwandlung, Beharrung oder Rückbildung der Zeiten an dieser Stelle faßbar zu machen — in einer Form, die sich nicht mit Allgemeinheiten zu begnügen braucht. Fast mehr noch als solch ein mittelalterliches Geschichtswerk ist ein Tendenzbild von den verschiedensten Entwicklungen abhängig. Alles berücksichtigen zu wollen, würde das wirre Bild eines Netzes geben, in dem keine Hauptlinien mehr zu unterscheiden wären. Dabei bedarf ein Bild aus einer uns so fernen Welt wie dem frühen Mittelalter — als Regulativ gegen eine schiefe Interpretation — des zeitgenössischen Wortes, das mit seinen Mitteln denselben Inhalt umschreibt.

Diesen Anforderungen versuchen die Anmerkungen zu entsprechen. Vielleicht locken diese Andeutungen zu weiterer Untersuchung an.

Für die Bilder sind nach Möglichkeit auch leicht zugängliche Werke angegeben.

Herr Prof. Dr. A. Warburg möge aus diesem Aufsatz ersehen, daß dem Verfasser die Anregungen, die er von ihm empfangen hat, auch in seiner engeren Disziplin von Bedeutung geworden sind. Wärmsten Dank für Auskünfte, Ratschläge und Hinweise schuldet der Verfasser Prof. Dr. L. Curtius, Dr. E. Panofsky und besonders Dr. F. Saxl.

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Literatur

  1. Dagegen polemisierte schon M. Kemmerich: D. frühmal. Porträtmalerei in Deu. (Mönch. 1907), dessen Argumente wir allerdings nicht für tragfähig ansehen, weil wir seine Methode für verfehlt halten. — Zur Frage des Ähnlichkeitswertes der Bilder, Münzen, Siegel usw. haben sich die meisten Verfasser von einschlägigen Arbeiten in den verschiedensten Schattierungen geäußert.

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  2. Z. B. Heinrich I., Otto I., Otto II. und Heinrich II. gleich bartlos im Profil in Medaillons s. Evangeliar der Ste. Chapelle (Bibl. Nat. lat. 8851) für Heinrich II., Titelblatt; vgl. P. E. Schramm, Z. Gesch. d. Buchmalerei in der Zeit d. sächs. Kaiser (Jahrb. f. Kunstwiss. 1923, T. 21 Abb. z), H. V. Sauerland u. A. Haseloff, D. Psalter Egberts v. Trier (ebd. 1901) S. 7off. — Dieser Psalter enthält eine größere Reihe Trierer Bischofs-bilder, die naturgemäß zum allergrößten Teil Phantasiewerk sein mußten; dieselben auch auf dem Egbertstab in Limburg, gleichfalls saec. X. ex., Abb. im Ausschnitt s. M. Kemmerich, D. frühmal. Porträtplastik in Deu. (Lpz. 1909) S. 49. Haseloff a. a. O. S. 48 über die Seltenheit solcher Reihen in dieser Zeit, S. 5o über den 1071 od. 72 angelegten Liber pont. eccl. Eistetensis mit den noch im 14. Jahrh. vermehrten Bildern Eichstätter Bischöfe, über den Näheres in Mon. Germ., Script. rer. Germ. N. S. I (1922; Heinricus Surdus ed. H. Bresslau) S. LXV. Das Kaselfragment mit Veroneser Bischofsreihe in Ravenna s. Grüneisen (Anm. 131) S. 69, Laudes civitatis Ver., Ital. Rer. Script. Nov. Ed. — Andere Beispiele aus der Lit. bekannt: J. v. Schlosser, Beitr. z. Kunstgesch. in: Sitzungsber. d. Wiener Akad. 123, 1 (1890) S. 126 ff.; G. Dehio, Gesch. der Deu. Kunst I (Berl. u. Lpz. 1919) S. 48, 147; über Papstreihen unter Anm.132. — Das Bild einer großen Schar von nur durch Namenbeischriften kenntlich gemachten Nonnen im Hortus deliciarum der Herrad v. Landsberg, hg. von Eberhard T. XII, hg. v. d. Soc. pour 1. conserv. des mon. hist. d’Alsace, Texte par G. Keller (1899) X PI. 8o, dazu die Be-merkungen von K. Lamprecht, Einführung in das histor. Denken (Lpz. 1912) S. 135. — Eine Herrscherreihe, die Karolinger als Schenker vor Christus und die Salier mit ihren Frauen münzartig in Medaillons, findet sich in dem Goldnen Buch von Prum von etwa 1105, s. J. A. Ramboux, Beitrag z. Kunstgesch. des Mas. (Köln 1860) T. 4, 5, 9; dazu M. Thausing und K. Foltz, Das g. Buch von P. in: Mitt. d. Inst. f. öst. Geschsf. I (1880) S. 93–104. — Über die vier Königsbilder s. XII in Schwarzrhein-dorf s. P. Clemen, D. roman. Monumentalmalerei in den Rheinlanden (Düss. 1916), S. 318f., über die Hss. der Kölner Chronica regia mit Königsreihen von etwa 1240 ebd. S. 793f. Allbekannt sind die Straßburger Fenster mit den deutschen Königen. — Über das Mauritiusschwert des Kaisers, dessen Scheide auf beiden Seiten eine Reihe von Lanzen oder Schwerter haltenden I-Ierrschern zeigt, s. J. v. Schlosser, D. Schatzkammer des Allh. Kaiserhauses in Wien (Wien 1918) T. 26 u. S. 14, von F. Bock, D. Kleinodien d. H. Röm. Reiches (Wien 1864), dem 12. Jahrh. zugesprochen, dazu C. Clemen in: Zeitsch. d. Aach. Geschsvereins XII (Nach. 1890) S. 55 A. i. — Über franz. Königsreihen E. Mâle, L’art religieux du XIIIQ siècle en France (Paris 1898) S. 437 ff., über persische A. v. Gutschmid: Kl. Schriften (Lpz. 1892) S. J5.

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  3. So zeigt ein Elfenbeinrelief mit dem Bilde Ottos II. große Ähnlichkeit mit einem solchen seines Vaters aus derselben Schule. Der Grund wird darin liegen, daß der älter werdende Otto II. einen Bart bekam, so daß die entfernte Schule wohl davon hören, aber keinen Augenschein haben konnte und deshalb auf das Bild des bebarteten Otto I. zurückgriff, vgl. Schramm a. a. O. S. ßo f.

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  4. Die von Otto III. im J. 998—t0oo benutzte Bulle zeigt einen anderen Kopf als die übrigen Siegel. Vielleicht hat eine Daviddarstellung als Vorbild gedient, vgl. Schramm a. a. O. S. 66.

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  5. Auf die Ähnlichkeit des Augustus im Cod. Monac. 15713 (Cim. 179) (Abb. bei G. Swarzenski, D. Regensb. Buchmal. [Lpz. 19o1] T. XXIII, H. Ehl, Älteste deu. Malerei [Berl. 1923, Orbis Pictus to] T. 44) mit Heinrich II. macht H. Fischer im Zentralbi. f. Bibi.-Wesen XXIV (Lpz. 1907) S. 368 aufmerksam. Der David im Cod. Berl. theol. lat. fol. 358 (Werdenet’ Psalter) erinnert Clemen a. a. O. Abb. 498, S. 96, 76o sehr an Heinrich III. Über die Fortwirkung des Gesichtstypus von Heinrich d. Zänker s. Swarzenski a. a. O. S. 53f., Anm. s. — In St. Gallen (?) wurde ein Kon-sulardiptychon des 5. Jahrh. um goo durch neue Beischrift und Zufügung von Verzierungen zu einem David Rex umgearbeitet, vgl. W. F. Volbach: Elfbarbeiten d. Spätantike u. d. frühen Mas (Mainz 1916, Kataloge des Röm. Germ. Zentral-Mus.) T. IIla S. 24f. Nr. 15, A. Goldschmidt, Elf bskuipturen aus d. Z. der karol. u. sächs. Kaiser (Berl. 1914) I Nr. 168 T. 79 S. 82; Venturi, Storia dell’arte I S. 496; F. X. Kraus, Gesch. d. christi. Kunst 15. 500, D. christi. Kunst (Mil. 1924) S. 96 f.

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  6. Bamb. Apokalypse für Otto III. gemalt, für Heinrich II. eingebunden, s. S. 206.

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  7. Bild Ottos III. im Bamb. Josephus mit Ieischrift: Heinrichus, s. S. 202.

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  8. Daß auch nichtzeitgenössische Darstellungen nicht notwendig Phantasiewerke zu sein brauchen, zeigen einige späte Bilder Karls d. Gr., deren Gesichtstyp noch von der ursprünglichen Tradition abhängig ist, s. P. Clemen in: Zeitsch. d. Aachener Geschichtsver. XII (Aach. 1890) S. 49, 65 usw.

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  9. Corippus rec. M. Petschenig in Berl. Studien f. kl. Phil. u. Arch. IV 2 (1886) Lib. III v. 112 ff.: Dominis pictura placebat Gaudebantque sui genitoris imagine visa Felices geniti. Veras ibi credere posses Sacras effigies vivasque adstare putares. Ars et materies animas simul addere possent, Addendi vitam nisi ius, natura, negares. Vgl. Anm. 34 über das Traditionelle solcher Angaben.

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  10. Nach Wilperts Angabe Graf Lanckorónski, Der Dom von Aquileja, S. 84, Anm. 2.

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  11. Lib. pontificalis ed. L. Duchesne I S. 385 zu Johann VII. (705–7): Quicumque posse desiderat, in eis (sc. imaginibus) eius vultum depictum reperiet.

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  12. IV c. 18 (Migne: Patrol. lat. 98 Sp. 1222): Simulacrorum itaque usus exortus est, cum ex desiderio mortuorum quorumlibet virorum fortium auf regum auf quarumdam urbium conditorum auf quarumlibet artium inventorum imagines vel effigies ab his, qui cos dilexerant, conderentur, ut posterorum vel dilectorum dolor haberet aliquod de imaginum contemplatione remedium. — Daß Alkuin der Verfasser war u. 791 begann, s. H. Bastgen, Das Capitulare K. d. Gr. über die Bilder in: Neues Arch. f. ält. deu. Geschichtsf. XXXVII S. 507ff. — Libri III 15 und 29, auch kurz IV 20 (S. 1142f., 1178f., 1227 D) handeln von Kaiserbildern, aber nur in theoretischer Pole-mik, so daß sich daraus für unser Thema keine Aufschlüsse ergeben.

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  13. Vita pontificum c. 32 (Mon. Germ. SS. rer. Langob. S. 297) : De vero illo-rum [sc. pontificum] effigie si forte cogitatio fuerit inter vos, quomodo scire potui: sciatis, me pictura docuit, quia semper fiebant imagines suis ternporibus ad illorum similitudinem. — Ende desselben Jahrhunderts beschreibt Johannes Diac., Vita S. Greg. IV 83–85 (Migne, Patrol. lat. 75, S. 25of.) das Aussehen Gregors und seiner Familie nach den Bildern mit der Begründung: Gregorius, dum adviveret, suam similitudinem depingi salubriter voluit, in qua posset a suis monachis non pro elationis gloria, sed pro cognitae districtionis cautela frequentius intueri (S. 231).

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  14. Ekkehard IV: Casus s. Galli c. 90 (Mon. Germ. SS. II S. 123):… cum ima-ginem virginis [sc. Hadawigis] pictor eunuchus domino mittendam uti simillime de-pingeret, .. .

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  15. W. Helbig, Führer durch d. öff. Samml. d. klass. Alt. in Rom I (Lpz.’ 1912) S. 408; H. Jordan, Topogr. der Stadt Rom im Ma. I’ (Berlin 1885) S. 187 ff. Die zuletzt anscheinend beschädigte Statue wurde 1466–68 renoviert und erhielt 1473 eine Aufstellung vor dem Lateran, deren Eindruck uns bildlich erhalten ist; 1538 bekam sie ihren jetzigen Platz, s. Ph. Lauer, Le palais de Latran (Paris 1911) S. 21 ft., 290; A. Michaelis, Storia della Collezione Capitolina di Antichità in: Mitt. d. K. Deu. Arch. Inst. Röm. Abt. VI (Rom 1891) S. 27f.; F. Gregorovius, Gesch. Roms im Mittelalter ‘VI S. 701.

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  16. P. Papinii Statu Siluae, rec. A. Baehrens (Teubner 1897) S. 6ff. V. 46: At sonipes habitus animosque imitatus equestres. V. S4f.: … hic domini nunquam mutabit habenas. Perpetuus frenis atque uni seruiet astro.

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  17. V. 4of.: (wenn diese schöne Zeit nicht wäre) nec sic, pater, ipse teneres Pectora, quae mundi ualeant euoluere curas. V. 15 f.: . . . iuuat ora tueri Mixta notis belli placidamque gerentia pacem. Vgl. auch den voraufgehenden Vergleich mit dem wilden Hektor, während: Hunc mitis commendat eques, ferner V. 25 ff.

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  18. V. 33ff.: prospectare uideris, An noua contemptis surgant palatia flammis Pulchrius, an tacita uigilet face Troicus ignis Atque exploratas iam landet Uesta ministras. Dextra uetat pugnis Latium.

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  19. Bes. V. 1 ff., 17f., 56f., 61 ff., über das Standbild selbst s. H. Jordan: Topogr. der Stadt Rom im Ma. (Berl. 1885) I2 S. 187 ff. — Lehrreich dafür, wie das Pferd, das noch von Burckhardt bei aller Lebendigkeit und Technik doch als an sich unförmlich und als ein widerliches Tier bezeichnet wurde, dem 18. Jahrh. erschien, die Obser-vations sur la statue de Marc-Aurèle von E.-M. Falconet, dem Künstler des Peters-burger Denkmals Peters d. Gr., dem in Unkenntnis des ursprünglich unter dem Huf kauernden Barbaren das Pferd nach Anatomie und Bewegungsgesetzen tadelnswert schien, vgl. Oeuvres I (Lausanne 1781), Auszüge daraus bei E. Hildebrandt, E.-M. Falconet (Straßb. 1908, Z. Kunstgesch. des Auslandes 63) S. 91 ff.

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  20. Konstant. Fälschung des 8. Jahrh.: contradimus palatium imperii nostri Lateranense, quod omnibus in toto orbe terrarum prefertur atque precellit palatiis, s. K. Zeumer in Festgabe f. R. v. Gneist (Berl. 1888), S. 56, danach C. Mirbt, Quellen z. Gesch. des Papsttums (’1911). Als Caballus Constantini wird die Statue erwähnt: 8/9. Jh. heim Monachus Einsidl. (Cod. urbis Romae topogr. Würzb. 1871, S. 71), gegen Ende des to. Jahrh. im Lib. pont. ed. L. Duchesne II, S. 259; im 11. Jahrh.: Benzo v. Alba II, 15 (Mon. Germ. SS. XI, S. 618); im 12. Jahrh.: Benjamin v. Tudela s. dess. Itinerary ed. A. Asher I (Lond. u. Berl. 1840) S. 4o; im 13. Jahrh. eingezeichnet im Stadtplan Cod. Vat. 196o, s. J. B. de Rossi: Piante di Roma (Rom 1879) T. 1.

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  21. F. Löhr, Zur Marc Aurel-Statue in Eranos Vindobonensis (Wien 1893) S. 57 ff.

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  22. Die Geschichte in den um 1140 aufgezeichneten Mirabilia Romae (Lib. censuum ed. P. Fabre et L. Duchesne I c. XXXVIII 1889, S. 266) und danach in der um 1155 abgeschlossenen Graphia aureae urbis Romae (A. F. Ozanam. Documents inédits p. servir à l’hist. litt. de l’Italie, Paris 1850; eine Neuausgabe wird von dem Verf. als „Studie der Bibl. Warburg“ bearbeitet), ferner in der Schrift De mirabilibus urbis Romae des Magisters Gregorius, wo der Name Marcus genannt ist (equus .. et sessor eius, quer peregrini Theodoricum, populus uero Romanus Constantinum dicunt. At cardinales et clerici Romane curie seu Marcum seu Quintum Quirinum appellant; s. M. R. James: Mag. Greg., De mir. urb. R. in: Engl. Hist. Review XXXII, 1917, S. 531–54, bes. § 4. Wiederabdruck von G. McN. Rushforth, Mag. Greg. de Mir. urbis R. in: The Journal of Roman Studies IX1 (1919, hg. 1921), S. 14–58, bes. S. 46f., dazu S. 21 f. Die Belohnung durch Setzung einer Statue zur Zeit der „Konsuln und Kaiser” kennt Benzo (u. Jh.) I 35 (Mon. Germ. SS. XI S. 611).

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  23. Arturo Graf, Roma nella memoria e nelle immaginazioni del m. e. (Turin 1883) II, S. 11 I fg. Die mit dem Denkmal verbundene Sage von dem sich in den Abgrund stürzenden Curtius ist antik. Eine frühlateinische Reliefdarstellung wurde im ausgehen-den Altertum in einer Kopie auf dem Rapitol aufgestellt. Nach ihrer Wiederauffindung 1552/3 ist die Kopie in das Treppenhaus des Konservatorenpalastes gelangt, s. Ch. Hülsen, Das capit. Curtius-Relief in: Mitt. des K. Deu. Arch. Inst. Röm. Abt. XVII (Rom 1902), S. 322–9. — Vgl. als Parallele die bei E. Herzfeld, Am Tore von Asien (Berl. 1920), S. 89 abgedruckte arabische Auslegung zu dem Reiterrelief Khosraus II. in Tag 1 bustan (über das Oberbild s. unten Anm. 69), die ebenso eine Geschichte zur Motivierung erfindet. — Sagen über klass. Denk. in Byz.: Schlosser [Anm. 25] S. 97, Anm. 2.

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  24. Vgl. oben Anm. 22 u. F. v. Bezold, D. Fortleben d. antiken Götter im mal. Humanismus (Bonn u. Lpz. 1922) S. soff. usw. — Während James ohne besondere Begründung als Entstehungszeit das 12. Jahrh. vermutete, weist Rushforth auf die Zeit des Papstes Innocenz III. hin.

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  25. Dazu s. L. Curtius, Kunst in : Altertum u. Gegenwart (Teubner 1921), S. 238–58; J. v. Schlosser, Zur Gesch. d. Antike im Mittelalter (Die ältesten Medaillen u. die A. III) in: Jahrb. der kunsthistor. Samml. d. Allh. Kaiserh. XVIII (Wien 1897) S. 86–1o8; S. 94 über Fortwirkung des Caballus Constantini in der franz. Kunst, s. auch Anm. 117. alexandrinischen Ursprungs (etwa 6. Jahrh.) ausstattete (Wulff a. a. O. S. 191); Abb. des mit der Lanze nach zwei Tieren stoßenden, frontal blickenden Reiters, über dessen Haupt zwei Genien eine Krone halten, s. Clelnen a. a. O. S. 702, Volbach S. 59, Nr. 68. — Reiterkampfbild Konstantins II. s. Venturi a. a. O. I, S. 553, dazu 556. — Vgl. A. 156.

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  26. De aedificiis I 2 (Opera ed. W. Dindorf III, Bonn 1838), S. 139. Seine lit. Verwandtschaft mit Statius betont gerade bei dieser Stelle P. Friedländer: Johannes v. Gaza u. Paulus Silentiarius (Berl. 1912), S. 64f.

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  27. CT(Xot V. 36–51, 364–72 (geschrieben zw. 931–44) s. E. Legrand in Revue des études grecques IX (1896), S. 37, 47; S. 34 über die Benutzung durch Cedrenus. Auf die Verwandtschaft mit Prokop hat schon O. Wulff in: Byz. Zeitschr. VII (1898), S. 331 hingewiesen.

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  28. Art.: lustinianos in Suidae Lexicon rec. G. Bernhardy I2 (Halle 1843), Sp. tot5–6, in Reihenfolge und Art der Bemerkungen eng mit Prokop verwandt.

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  29. Script. originum Constpltanarum rec. Th. Preger II (Teubner 1917), Patria II 17, S. 159, verfaßt 995 (S. III); fast wörtlich wie Suidas.

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  30. Georg. Cedreni Historiarum Compendium em. J. Bekker (Bonn 1838) I, S. 658f. mit deutlichen Anklängen an Suidas. Wie das meiste andre ist vermutlich auch dieser Absatz aus Skylitzes geschöpft, vgl. K. Krumbacher, Gesch. der byz. Lit. (Miinch. 91897), S. 368f.

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  31. “ExTpactc bei A. Banduri: Antiquitates III (Paris 1711), S. 114; (Venedig 1729), I 3, S. 98f.

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  32. Man. Philae Carmina ed. L. Miller (Paris 1855–7) II 227, dazu A. Munoz, Descrizioni di opere d’arte in un poeta bizantino del sec. XIV (Repert. f. Kunstwiss. XXVII, 1904, S. 394f.).

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  33. Wenn im to. Jahrh. von einem byzant. Steinfußboden des 9. Jahrh. gesagt wird, daß die als Eckmosaike angebrachten vier Adler „von so treuer Naturnach-ahmung waren, daß sie zu leben und fliegen zu wollen scheinen“, dann ist bei der im Material und in der Verwendung begründeten Stilisierung des Objekts klar, wie sich die ständige Formel der klassischen Ästhetik aufweitet. Genau so deutlich ist das bei Liutprand, der von dem Triumphbild Heinrichs I. in Merseburg aus der Mitte des to. Jahrh. sagt: adeo ut rem veram potius quarr veri similem videas (Opera, Script. ‘1915, S. 52: Antap. II 31). Aber man erkennt hieraus auch, daß für so eingestellte Augen die antiken Kunstwerke wohl oft durch ihre Technik imponierend, aber nicht künstlerisch überlegen zu sein brauchten. Vgl. nun im folg., wie man im Osten wie im Westen aus politischen, nicht ästhetischen Gründen auf die Spätantike und selbst auf das eigentliche Altertum zurückgriff. Der erste liter. Niederschlag der neuen äthetischen Rückwendung ist neben Hildebert von Lavardin (s. XII. in.) das Werk des Mag. Gregorius (s. Anm. 22), bei dem das Lob der Kunstwerke, daß sie gleichsam lebendig seien, wieder einen vollen Sinn bekommen hat.

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  34. W. Schmidt, D. Reiterstandbild des ostgot. Königs Th. in Ray. u. Aachen in Zahns Jahrb. f. Kunstwiss. VI (1873) S. 1 ff. H. Grimm, D. Reiterstandbild des Th. z. Aachen und das Gedicht des Walafried Strabus darauf (Berl. 1869). Lit. s. Clemen [Anm. 37] S. 246f., Anm. 3. — Während dies Pferd galoppierte, trat das Pferd des 1794 zerstörten Regisol (Schmidt a. a. O. S. 25; Grimm a. a. O. S. 63f.; R. Maiocchi, Un vesillo di Paria nel s. XVI e la statua del Regisole in: Boll. Stor. Pavese II, 1894, S. 218–249) in Pavia, der aus Zeichnungen noch bekannt ist, mit dem Vorderfuße in ruhiger Gangart an. M. Buchner, Einhard als Künstler (Straßb. 1919, Studien zur deutschen Kunstgeschichte 21o) S. 129ff. will in Regisol eine Ver-stümmelung aus Ebregisel sehen. — Th.’s Bild auf Münzen s. G. Pfeilschifter, Th. d. G. (Mainz 191o, Weltgeschichte in Charakterbildern), Abb. 65–67; dazu O. Roßbach, Zwei Gotenfürsten als Persönlichkeiten und in ihrer äußeren Erscheinung in: Neue Jahrb. f. klass. Alt. XXXI (1913) S. 269ff. — Zu H. Graeven, Elfb. portraits der Königin Amalasvintha in: Jahrb. der Kgl. Preuß. Kunstsamml. 19 (Bed. 1898) S. 82–8, vgl. Delbrück (Anm. 70). Das Gedicht Walafrid Strabo’s auf das Aachener Denkmal, das den Arianer zugunsten des gefeierten Karolingers herabsetzt, legt die Motive derselben moralisch tadelnd aus, wie ja überhaupt die moralische Interpretation die wichtigste Form der karol. Zeit für die Rezeption alten Gutes ist; Mon. Germ. Poet. lat. II, S. 37o, auch mit Lit. bei J. v. Schlosser, Quellenbuch z. Kunstgesch. d. abendl. Mas., Wien 1896, Quellensch. z. Kunstgesch. N. F. VII, S. 134ff. ders., Beitr. z. Kunstgesch. in Sitzber. d. Wiener Akad. Ph.-h. Kl. 123, I (189o) S. 8, 164 ff. — Über Fortwirkung des Denkmals in der nord. Sage. Clemen a. a. O. S. 248 Anm.

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  35. Agnellus, Lib. pont. eccl. Ray. c. 94 (Mon. germ. SS. rer. Langob. S. 338).

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  36. P. Clemen, Die Porträtdarstellungen Karls d. Gr. in: Zeitschr. des Aachener Geschichtsvereins XI (1889) S. 185–271, XII, S. 1–147, bes. S. 229–51; die neuere Lit. bei Buchner a. a. O., S. 89, Anm. 1. Buchner a. a. O., S. 194ff. hat in Einhard den Künstler sehen wollen; S. 127 wird die Übereinstimmung der Statue mit der Beschreibung Karls in Einhards Vita als „ein neues Zeugnis dafür, daß als Bildner der letzteren eben auch Einhard anzusehen ist“, genommen; zudem werden zeitstilistische Merkmale individuell ausgewertet usw.: ein Bau schiefer Vermutungen!

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  37. Unsicher ist der Quellenwert der Nachricht des ital. Pseudo-Atto to. Jahrh. (G. Goetz, Attonis, qui fertur, Polipticum; Abh. der Sächs. Akad. ph.-hist. K1. J7, 2; 1922, S. 16, 31, 57) c. 4: Abscidibus at camuris consonos mandant plastis (Glosse, figmentis) caelare coruscis (GI., fulgentibus), d. h. nach Auflösung der Scinderatio; Ihre Helfershelfer lassen sie (die Fürsten) in gewölbten Bogenzimmern in strahlenden Bildwerken darstellen. — liber bretonische Plastik saec. IX ex. s. Clemen a. a. O., S. 223, Schlosser: Beitr. a. a. O., S. 124ff. — Welcher Art das Monument im östl. Kent, das zur Zeit Bedas (8. Jahrh.) den Namen des Horsa (6. Jahrh.) trug, gewesen ist, muß fraglich bleiben (hactenus in orientalibus Cantiae partibus monumentum habet suo nomine insigne; Baedae Hist. eccl. I c. 15, ed. A. Holder 1882, S. 23). — Die nicht zeitgenössischen Sitzstatuen Ottos I. und seiner Gattin am Dom von Magdeburg, die angebliche Reiterstatue Ottos II. ebd. sowie die Reliefdarstellungen Friedrichs I. und das Bamberger Standbild Heinrichs II. werden in dieser Arbeit nicht mehr berücksichtigt, da ihre Zeit über die dem Vortrag gesetzte Grenze hinausliegt. — Der `Mo. numentum des Drusus’ genannte Eigelstein der Römer wird ohne besondere Aus-führung bei Frutolf, Otto v. Freising (Chron. III 3) und Burchard v. Ursperg genannt.

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  38. Außer Clemen a. a. O. ders.: Romanische Monumentalmalerei (s. Anm. 2), S. 740f.; J. v. Schlosser, Beitr. z. Kunstgesch. in Sitzungsber. der Wiener Akad. ph.-h. Kl. 123, 1 (1890) S. 51 ff. — Über Ingelheim s. unten Anm. 9o. — Vgl. auch folgendes nicht beachtete Zeugnis aus dem Ende des Io. Jahrh.: Gerbert dichtete für Otto III. Verse auf Boöthius, die für die Beischrift eines Bildes des Philosophen in einem kais. Palast gehalten werden, s. Opera ed. 011eris (Paris 1867), S. 293 ff., dazu W. Wattenbach, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter (Stuttg. ‘1904), S. 461, Anm. I. Die Möglichkeit, daß zugleich auch Herr scherbilder als Wandmalerei geschaffen wurden, ist also gegeben.

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  39. C. Sittl, Der Adler und die Weltkugel als Attribute des Zeus (Lpz. 1884). Jahrb. f. klass. Philol., Suppl.-Bd. 14 (1885) S. 48f. über den Globus, seit Antoninus in der Hand gehalten, seit Valentinian auch mit dem Kreuz über der Kugel.

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  40. R. Schröder, Lehrb. d. Rechtsgesch. I (Lpz.6 1919), S. 114f. — Bei der Neuwahl Kg. Philipps 6. 1. 1205 regium nomen et c o r on am deponit et, ut concorditer ab omnibus eligatur, precatur (Chron. regia Colon. Script. 1880, S. 219).

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  41. F. Bock, D. Kleinodien d. H. Röm. Reiches deu. Nation (Wien 1864); J. v. Schlosser, D. Schatzkammer des Allh. Kaiserhauses in Wien (ebd. 1918). — Allg. über d. Insignien s. A. Werminghoff, Von den I. u. Reliquien des alten Hg. Röm. Reiches in Neue jahrb. f. d. klass. Alt. r. Abt. XXXIII (1914), S. 557–69.

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  42. Kern, Mittelalterliche Studien I2: Gottesgnadentum u. Widerstandsrecht im früheren Mittelalter (Lpz. 1914).

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  43. In ergänzter Nachzeichnung F. X. Kraus, Gesch. d. Christi. Kunst I, S. 566; Mélanges d’Arch. ed. Cahier et Martin II (1851) S. 251 T. 34; G. Schlumberger, Un empereur byz. du X. siècle. Nicéphore Phocas (Paris 189o), S. 365; F. F. Leitschuh, Bamberg (Lpz. 1914, Berühmte Kunststätten 63) S. 107 Abb. 5o; Clemen (s. Anm. 2), S. 731 — nach dem Original s. Bayr. Kirchenschätze hg. von E. Bassermann -Jordan. Der Bambg. Domschatz von dems. u. Wolf. M. Schmid (Mönch. 1914) S. X.

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  44. O. v. Falke, Kunstgesch. d. Seidenweberei (Berl. 1921), S. 23; Abb. 170 (Ausschnitt).

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  45. Wilpert (s. Anm. 6o) S. 37 ff.; ders., Vision u. Lab. Konst. d. Gr. im Licht d. Gesch. u. Arch. in: Fünf Vorträge von d. Generalversammlung (d. Görres-Ges.) zu Aschaffenburg (Köln 1913), S. 5–17, wo auf die ausgedehnte Literatur hingewiesen ist. Auch die Erzengel kommen mit dem Labarum vor. — In Deutschland zeigt Ekkehard 1V (11. Jahrh.): Lib. benedict. XXXVI 3 und LI 14 mit der Glosse: vexillum eine literar. Bekanntschaft mit dem L. (Mitt. z. vaterl. Gesch. 31, 4. Folge i, St. Gallen 1909, S. 184, 255, auch 182), ebenso in Italien Benzo v. Alba (r t. Jahrh.) II, 18 (Mon. Germ. SS. XI, S. 620), passim; im 12. Jahrh. kommt es dann auch auf abendl. Erzengel-bildern vor, die unter byz. Einfluß stehen. Über ein L. auf einer Saliermünze s. unten Anm. 139.

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  46. Nach Clemen, Portr. darst. a. a. O. S. 46 ist das Schwert nicht ursprünglich. Er vermutet statt dessen ein Zepter. Das Schwert hält in karol. Herrscherbildern der Schwertträger od. reicht es dem Kg., s. u. Anm. 176; über dass. als Wahrzeichen s. Waitz a. a. O. III S. 252, Schröder a. a. O. S. 115, dass. in der Schatzkammer s. Bock a. a. O., Schlosser a. a. O. T. 26f., S. 14, Hofmeister (s. unten Anm. 230) S. 4.

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  47. Waitz a. a. O. II 1 S. 174f., III S. 249 ff.; Schröder a. a. O. S. 114f., 511.

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  48. Außer K. Burdach, Vom Mittelalter zur Reform. II: Briefwechsel des Cola di Rienzo I i (Berl. 1913) S. 215; vgl. die unten Anm. 65 genannte Lit.; ebenso war der Kopfschmuck der byz. Kaiserinnen orient. Ursprungs, s. R. Delbrück, Porträts byz. Kaiserinnen (des 5.-6. Jahrh.) in Mitt. d. K. Deu. Arch. Inst. Röm. Abt. XXVIII (1913), S. 352.

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  49. Über das Lorum Constant. Porphyr. Lib. de cerim. aulae byz. II (Kommeritar von J. J. Reiske, Bonn 1830), S. 282, 657–62; H. Grisar S. J., Das röm. Pallium u. d. ältesten liturg. Schärpen in: Festschr. z. 1100 jähr. Jub. d. deu. Campo Santo in Rom, hg. v. St. Ehses (Frb. i. B. 1897), S. 83–114.

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  50. Const. a. a. O. II S. 432f., W. Sickel, Das byz. Krönungsrecht b. z. Io. Jahrh. in: Byzant. Z. VII (1898), S. 554. Leo Diac. Caloensis (to. Jahrh.): Hist. III c. 4 (Migne, Patrol. Graec. B. 117 S. 721) bezeichnet diese TZédygla geradezu als To rfic ßactxeiac Trapúcripov utTicrov. So bedeutete das Anlegen ders. durch den Patriarchen Michael Kerularios unter Isaak Komnenos I. ein Beanspruchen der Majestät (Cedrenus nach Skylitzes a. a. O., lI S. 643 und Psellos bei K. N. Sathas, Mezaionike Bibliotheke, Paris 1876, V S. 510). Dem entspricht völlig im Westen der gleichzeitige, auf der Konstantinischen Schenkung fußende Anspruch des auf Gregor VII. unmittelbar zurückgehenden Dictatus papae: quod solus (papa) possit uti imperialibus insigniis (Mon. Germ. Epist. sel. III ed. Casper 192o, S. 204; Nr. 1I 55 a S 8).

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  51. Reiske a. a. O., Sickel a. a. O. S. 511 ff.; für die spätere Zeit Codini Curopal. de officialibus pal. Constp. et de off magnae eccl. liber (Bonn 1839, mit dem Kommentar von J. Goar u. J. Gretser); A. Heisenberg: Aus d. Gesch. u. Lit. d. Palaiologenzeit in Sitzber. der Münchener Akad. phil.-hist. Klasse 1920, Nr. Io; W. Fischer, E. Kaiserkrönung in Byzantion in Z. f. allg. Gesch. IV (1887), S. 81–102 (betr. 1325 nach Kantakuzenos); A. E. R. Boak, Imperial coronation ceremonies of the fifth and sixth centuries in Harvard Studies in Classical Philology XXX (1919) S. 37–47 [nach Petrus Patricius]; F. E. Brightman, Byzantine imperial coronations in The Journal of Theological Studies II (London 1901) S. 359–92 [ohne Benutzung Sickels (s. o.) verfaßt]; R. Salomon: Zu Ignatij von Smolensk in: Beitr. z. russ. Gesch. Th. Schie-mann dargebracht (Berl. 1907) S. 265 f. [über e. russ. Quelle zu 1391]. — Über die in der spätantiken Kunst einsetzende Genauigkeit in der Wiedergabe der Amtstracht s. Jak. Burckhardt: Die Zeit Constantins d. Gr. (Lpz. 11880) S. 271.

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  52. Eingehend darüber Constantin a. a. O. (Io. Jh. mit Benutzung von Texten des 6ff. Jahrh.).

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  53. Anders beim Papst, der sich im frühen Mittelalter, als er der Tiara noch entbehrte, durch seine Gewänder legitimierte; so Lib. pontificalis ed. L. Duchesne I S. 325 über ein Bild des Honorius I. (625–38): Vestibus et factis signantur illius ora Lucet et aspectu lucida corda gerens.

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  54. W. Sickel a. a. O. S. 554 Anm. 96, nach dem „die byzantinischen Insignien nicht bestimmte Sachen, sondern Sachen bestimmter Art waren: jedes Purpurgewand, jede Krone und jedes Kleid von vorgeschriebener Farbe und Gestalt war brauchbar. Reichsinsignien hat es im byz. Reiche nicht gegeben“.

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  55. Seit Konstantin II. ist der Helm bei Herrscherdarstellungen häufiger, s. H. Koch in Antike Denkmäler, hg. v. K. Deu. Arch. Inst. III s 1912–3 (Berl. 1913), S. 25. Hier handelt es sich um den mit Pfauenfedern besetzten Helm, die Tupha, die Justinian auf dem obengen. Reiterdenkmal trug (s. Anm. 26h, ebenso auf der Medaille bei F. Gnecchi: I medaglioni romani (Milano 1912) T. XX 4, Wilpert a. a. O. S. 82, s. auch Unger a. a. O. S. 140 Anm. I; Const. Porph. a. a. O. II S. 591f.; Codinus, De officiis (Corp. Script. Byz.) S. 227f.

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  56. Auf Münzen zuerst seit Konstantin d. Gr., s. F. Gnecchi: I medaglione romani (Milano 1912) S. XLVIII und die Tafeln, vielfach dann auf Elfenbeindiptychen.

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  57. G. Wissowa, Relig. u. Kultus d. Römer (Munch. 1902), S. 280 ff.

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  58. S. unten Anm. 237.

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  59. Über den Byz. Titel s. K. Brandi im Arch. f. Urkforsch. I (1907) S. 33 ff.; L. Bréhier in Byzant. Zeitsch. XV (1906) S. 161–78.

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  60. Abb. J. Wilpert D. Röm. Mosaiken und Malereien d. kirchl. Bauten vom 4.-33. Jahrh. (Freib. i. B. 3916), Text S. 355ff.; H. K. Mann in Papers of the Brit. School at Rome XB (Lond. 1920, T. 19a, dazu S. 380. — Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter S. 125; Stacke, Deu. Gesch. I, S 198; E. Heyck, Deu. Gesch. I (3905), S. 202; H. v. Grauert in Beitr. z. Gesch. d. Renaiss. u. d. Reform., J. Schlecht zum 6o. Geburtst. (Freis. 3917, S. XVIII Anm. 34; P. Clemen in Zeitsch. d. Aach. Geschsver. XI (1889), S. 224 ff. — Über ein anderes Mosaik dieser Zeit in S. Susanna in Rom ebd. S. 228–9.

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  61. Über seine Wurzeln im 5. Jahrh. vgl. W. Kissling, D. Verhältnis zwischen Sacerdotium u. Imperium nach d. Anschauungen d. Päpste von Leo d. Gr. bis Gelasius I. (440–96) (Paderb. 1921, Görres-Ges. Sekt. f. Rechts-u. Sozwiss. Heft 38).

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  62. Über die Stellung des Papstes Nikolaus I. zuletzt E. Perels: P. Nik. I. und Anastasius Bibliothecarius ‘Berlin 3920;, S. 172ff. den ursprünglichen Zustand erlaubt, s. Lauer: Le Palais de Latran (Paris 1904) S. 175; Mann (s oben Anm. 6o), S. 189f.; Wilpert a. a. O. S. 173 ff.; ders., D. Kapelle d. Hg. Nic. im Latpalast, ein Denkmal d. Wormser Konkordats in: Festschrift f. G. v. Hertling (Mönch. 1913) S. 225–233. — Leo IV. ließ in St. Peter die Synode malen, die Anastasius absetzte; dieser ließ das Bild im Jahre 855 als Gegenpapst herunterreißen, worauf Benedikt III. es wiederherstellen ließ, vgl. Lib. pontif. ed. L. Duchesne II, S. 142, Ann. Bertiniani (Script. in us. schol. 1883), S. 92–4, dazu J. v. Schlosser, Beitr. z. Kunstgesch. in Sitzber. der Wiener Akad. 123, 2 (1890), S. 17 f., der Parallelen im Altertum, in Byzanz und in späterer Zeit hierzu nachweist. — Ober die Darstellung des Triumphes Calixts II. über seinen Gegenpapst s. Lauer a. a. O. S. 17of.; Mann a. a. O. S. 187; Wilpert a. a. O. S. 162. — Auch das Bild in Kusejr `Arara (s. dazu unten Anm. 165) II, T. XXVI, aus dem Anf. des B. Jahrh., wo außer dem feierlichen Thronbild des muhammedanischen Fürsten an einer Seitenwand die Hauptfürsten seiner Zeit wie der byzant. Kaiser und der Westgotenkönig stehend abgebildet sind (Abb. auch bei Pflugk-Harttung: Weltgesch. Orient S. 18o), hat offensichtlich einen politischen Einschlag, der an altorientalische Darstellungen des Königs mit den besiegten Fürsten erinnert.

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  63. Vgl. vor allem das Kap.: Neurom und Neupersien in E. Kornemann, Die röm. Kaiserzeit (Einl. in d. Altwiss. von A. Gercke u. E. Norden III, Teubner 1914, S. 298ff.); K. Güterbock: Ilyz. u. Persien in ihren diplom. u. völkerrechtl. Bezieh. im Zeitalter Justinians (Berl. 1906); über das 6.-7. Jahrh. E. Stein, Ein Kapitel vom pers. und vom byz. Staate (Byz.•Neugriech. Jahrb. I, 1920, S. 50 ff.). - Bei den Herrscherbildern sieht O. Wulff im Repert. für Kunstwiss. XXXV (1912) S. 232 im Triumphbogen des Galerius in Saloniki das Mittelglied zw. altorient. Bilderchroniken und der Folgezeit, ebd. S. 227f. über ägypt. Lieferungen für die byz. Kaiser, S. 239f. über den ägypt. Kunsteinfluß im 4.-6. Jahrh.; ebd. sind auch die Forschungen von J. Strzygowski namhaft gemacht. Zur Kontroverse über den oriental. Einfluß auf die Kunst das Referat von Clemen: Roman. Montalmal. a. a. O. S. 670f.

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  64. Felsrelief in einer Schlucht bei Naksch i Radjab, zwei Meilen von Persepolis, vgl. Fr. Sarre u. E. Herzfeld, Iranische Felsreliefs (Berl. 1910) T. XI, S. 92ff.; Fr. Sarre, D. Kunst d. alten Persiens (Berl. 1922, D. Kunst d. Ostens V) T. 73, S. 38 f.

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  65. A. Christensen, L’empire des Sassanides (Kopenhg. 1907).

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  66. Sarre u. Herzfeld a. a. O. T. XII—III, S. 97 ff., Sarre a. a. O. T. 71–2, S. 38. Der Herrscher zu Pferde im Profil, von einer Frauengestalt den Ring empfangend, schon auf einer Münze des Arsaciden Artaban III. (to/11–40 n. Chr.); vgl. J. de Morgan: Manuel de numismatique orientale, Fasc. I (Paris 1923) S. 139 Nr. 10 (wo weitere Belehrungsszenen), S. 161.

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  67. Felsrelief in Taq i Bustan, 4 engl. Meilen nordöstl. von Kirmanschah, vgl. E. Herzfeld: Am Tor von Asien (Berl. 192o) T. XLIV, S. 82ff.; Sarre u. Herzfeld a. a. O., Abb. 95, S. 202, Sarre a. a. O. T. 84, S. 42f. — Die Parallelbilder in den genannten Werken gesammelt.

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  68. Vgl. J. J. Bernouilli, Röm. Ikonographie II: Die Bildnisse der röm. Kaiser (Stuttg. 1886); E. A. Stückelberg, Die Bildnisse der röm. Kaiser und ihrer Angehörigen bis zum Aussterben der Konstantine (Zürich 1916); R. Delbrück, Bildnisse Römischer Kaiser (Berlin 1914); ders. Porträts byzant. Kaiserinnen [des 5. u. 6. Jahrh.] in: Mitt. des K. Deutsch. Arch. Inst. Röm. Abt. XXVIII (1913) (vgl. auch Anm. 35); G. Calza: Figure di imperatrici Romane in: Rassegna d’ Arte IX (XXII, 1922) S. 273–7; G. Ro-denwaldt, Porträts auf spätröm. Sarkophagen in: Zeitschr. f. bild. Kunst 57 (N. F. 33, Lpz. 1922) S. 119–23; weitere Litt. s. Bezold (Anm. 131) 1907 S. 32.

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  69. Vgl. J. Kaerst, Stud. z. Entwicklg. u. theor. Begründ. der Monarchie im Alt. (1898, Hist. Bibl. Nr. 6;: Ed. Meyer, Alex. d, Gr. u. d. absol. Monarchie in: Kleine Schriften (Halle 1910) S. 283–332; L. Hahn, D. Kaisertum (Lpz. 1913, Das Erbe der Alten Heft 6); E. Kornemann, Z. Gesch. d. antiken Herrscherkulte in Klio I (Lpz. 1901) S. 51–146 (bes. 136–42 über das 4.-5. Jahrh.); E. Beurlier, Le culte impérial Paris 1891 (gegen den O. Treuber in: Gött. gelehrten Anz. 1892 S. 405 geltend macht, daß B. den Herrscherkult in der christl. Zeit apologetisch wegleugne); ders., Sur les vertiges du culte impérial à Byz. in Internat. Kongreß kathol. Gelehrter (Compte rendu du Congrès scient. intern. des Cathol.) (Paris 1891) I. Fasc. S. 168–78; ders.: Le culte rendu aux souverains dans l’antiquité grecque et romaine in Rev. des quest. hist. 51 (1892); Kern a. a. O. [Anm. 42] I § 4: Von den Nachwirkungen der antiken Herrschervergötterung — ein Thema, das trotz dieser Werke noch nicht erschöpft ist (vgl. z. B. Exkurs II und IV, bes. die S. 224 zitierte neue Darstellung).

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  70. Mrs. Arthur Strong, Apotheosis and After Life. Three Lectures on certain Phases of Art and Religion in the Roman Empire (London 1955) S. 30—III: Divus Augustus, the Influence of the Imperial Apotheosis on Antique Design; vgl. auch den unten Anm. 154 genannten Aufsatz von H. Graeven.

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  71. J. Wilpert, D. Röm. Mosaiken u. Malereien d. kirchl. Bauten vom 4.-13. Jahrh. (Frb. i. B.) Text, S. 64ff. — Zugrunde liegt die Verheißung der Krone des Lebens Apoc. 2, io —; J. Strzygowski, Orient oder Rom (Lpz. 1901), S. 98ff.; ders. in Byzant. Zeitschr. XIII (1904), S. 661; ders.: Die Miniat. des serb. Psalters in Denkschr. d. Wiener Akad. phil.-hist. K1. 52, 2 (1906), S. 98ff. und A. Baumstark, Eine syrische „Traditio legis“ in Oriens Christianus III (19o3), S. 173 ff., führen die Darstellung Christi bei der Traditio legis (Deesis), in der es sich um Bücher statt der Kronen handelt, auf hellenist.-orient. bzw. syrischen Ursprung zurück.

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  72. Goldglas, Julius und Castus von Christus gekrönt; Kraus, Realenzykl. II, S. 446f.; F. F. Leitschuh, Gesch. der karol. Malerei (Berl. 1894), S. 262. — Siehe auch das Wandgemälde aus St. Ponziano : Abdon and Sennen werden von dem in den Wolken schwebenden Christus, von dem nur der Oberkörper sichtbar ist, gekrönt; wohl 7.-8. Jahrh. — Abb. bei F. X. Kraus: Gesch. der christl. Kunst I, S. 200.

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  73. Krönung der S. Sabina durch zwei Heilige auf der Holztür von S. Sabina in Rom, rechts 2. Reihe; Wilpert a. a. O., S. 56; Wulff a. a. O. T. X. — Altchristl. Sar-donix Kameo in München: Zwei flankierende Engel halten dem Thronenden die Krone über das Haupt (A. Furtwängler, Die antiken Gemmen, Lpz. u. Berl. rgoo, I T. 67, 3) — vgl. unten die Apokalypse Ottos III., s. Anm. 209.

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  74. Hierfür mußte das Aufkommen einer tatsächlichen Krönung des neugewählten Kaisers, die im 5. Jahrh. zu der Wahl trat, von Wichtigkeit sein, vgl. Brightman a. a. O., S. 367f., Boak a. a. O., S. 64, Sickel a. a. O., S. 517. Für das 6. Jahrh. vgl. Corippus I v. 35ff. (a. a. O., S. 166): sacrae Pietatis imago divinos stetis ante pedes dextraque coronam imposuit sanctoque caput diademate cinxit. a. a. O., II, S. 2o6; M. Kemmerich: Deutsche Porträtplastik (Lpz. 1909), S. II. — Mehrfach erscheint auf karoling. Herrscherbildern Gottes Hand über der Krone; dazu J. v. Schlosser in Sitzber. d. Wiener Akad. 123, 1 (1890), S. 113. — Literarisch das-selbe in den Versen des Hrabanus Maurus im Nimbus des Stehbildes Ludwigs d. Fr. (s. unten Anm. t19): Tu Hludowicum, Christe, corona!

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  75. Abb. Pflugk-Harttung: Weltgesch. Mittelalter, S. 221; Jäger, Weltgesch. s II, S. 123; M. Kemmerich, Frühmittelalterl. Porträtplastik (Lpz. 1909), S. 44; dazu K. Uhlirz, Jahrb. d. Deutsch. Reiches unter Otto II. (Lpz. 1902), S. 209, Anm. 61. In der Reichenauer Schule gewinnt das Motiv einer frontalen, stehenden Figur, die zu zwei sich neigenden, symmetrischen Halbprofilfiguren in Beziehung gesetzt ist, schon im Aachener Evangeliar und Codex Egberti (s. unten) Bedeutung.

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  76. Elfenbeinkasten im Museo Kircheriano in Rom, dessen Zuschreibung an einen byzant. od. kleinasiat. Fürsten umstritten ist, der aber nach H. Graeven und J. Strzygowski aus dem 9. Jahrh. stammt, s. Venturi a. a. O., II, S. 598 ff. und Abb. 431 auf S. 6o5; diese Anordnung des größeren Christus zwischen dem Paar in Halbprofil mit geneigten Häuptern ist in Byzanz und dann im Abendland (s. vor. Anm.) vielfach auch für Christus zwischen zwei Aposteln verwandt. — Drei Brustbilder, der Kaiser (wohl Leo VI. 886) von Maria gekrönt und ein Erzengel in frontaler Haltung, auf einem Berliner Elfenbein, s. G. Schlumberger, Mél. d’Arch. Byz. I (Paris 1895), S. 111–6; Venturi a. a. O., II, S. 578; W. F. Volbach: D. Elfbwerke (Staatl. Museen zu Berlin. Die Bildw. des Deu. Mus. I, Berl. u. Lpz. 1923) J. 2006, S. 6–7, T. 7. — Krönung des Basilius I., s. unten Anm. 88. Noch älter waren die von Paulus Silentiarius v. 755–805 beschrie-benen Seidenvorhänge in St. Sophia-Konstantinopel, auf denen Maria bzw. Christus den beiden zur Seite stehenden Gestalten des Kaiserpaares die Hände auflegte; s. Johannes v. Gaza u. Paulus Sil. hg. von P. Friedländer (Teubner 1912), S. 248f., dazu 29of. — Literarisch vertritt Michael Psellos gegenüber den Anmaßungen des Patriarchen Michael Kerularios im 11. Jahrh. von byz. Schulung, auf dem noch Schenker• und Adorationsgesten Varianten bilden (Venturi a. a. O., II, S. 544 ff.), als auch auf einem Bilde in der Heinrich VI. (1190–7) überreichten, vielleicht vom Autor selbst illustrierten HS Bern Nr.12o des Petrus Ansolini de Ebulo : De rebus Siculis carmen (a cura di E. Rota. Cità di Castello 1904, Rer. Ital. Script. Nova Ed. XXX 1; auch hg. von G. B. Siragusa in Fonti per la Storia d’Italia, Rom); über ihn auch R. Ries, Zu d. Werken des Pet. v. E. in Mitt. des Inst. f. Österr. Gesch. 32, 1902, S. 576 ff., 733) Part. 5o: Friedrich I. thronend krönt mit der Rechten den sich im Halbprofil neigenden Heinrich VI. und legt die Linke seinem zweiten Sohn Philipp auf den Scheitel (Abb. auch E. Heyck, Deutsche Gesch. I, 1905, S. 450). — Eine gleiche Bedeutung hat — gleichsam die halbe Szene — die Krönung einer Stehfigur durch die neben ihr stehende, meist größere Gestalt Christi, eines Heiligen oder der Maria, so z. B. Münze des Kaisers Joh. Tzimiskes (969–76) in Monnaies d’or Rom. et Byz. Collect. (le Sir A. J. Evans, Auktion Luzern 16. 6. 1922, Pl. XI Nr. 325, ferner des Romanus III. Argyros (1028–34), bei Venturi a. a. O., II, S. 673, andere Beispiele von 912 bis zum 14. Jahrh. (außerdem Investitur mit Kreuz, Labarum, Schwert usw.) in den unten Anm. 121 gen. Werken. Dies Motiv ist verwendet für König Roger von Sizilien, 1. Hälfte 12. Jahrh., in der Capella della Martorana in Palermo, Venturi a. a. O., II, S. 421 und N. Kondakoff, Hist. de l’art byz. II (Paris 1891), S. 15. — Der Süditaliener Petrus de Ebulo hat offensichtlich diese Darstellung für sein Bild (a. a. O. Part. I, obere Reihe, Mitte): Idem dux [Robert] ungitur in regem a papa Calixto verwandt, indem er nur den Papst für die Heiligenfigur setzte — ein deutlicher Beleg für die Auflösung des starren Repräsentationsbildes zur Illustration, fur die Umarbeitung einer christlich-symbolischen Darstellung in ein Historienbild!

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  77. S. Hellmann, D. Heiraten d. Karolinger in Festg. s. K. Th. v. Heigel (Mönch. 1903) S. I-99, bes. 83 f.

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  78. Bibel von S. Calisto, s. unten Anm. 177. — An karol. Fürstinnenbildern gibt es noch ein Bild der Kaiserin Judith (t 843), Brustbild in Medaillon mit übergeschrie-benen Versen von Hrabanus Maurus, vgl. Mon. Germ. Poet. II, S. 165E; E. H. Zimmermann, D. Fuldaer Buchmal. (Diss. Halle 1910), S. 92; J. v. Schlosser in Jahrb. d. Kunstsamml. des Allerh. Kaiserhauses XIII (1902), S. 5, Abb. 6, der das Bild zu Münzen des 5. Jahrh. in Beziehung setzt; ferner Karl d. Gr. und Gattin im Cod. St. Paul (Kärnten) Nr. 2, Volksrechte, s. P. Clemen in Zeitsch. d. Aach. Geschsver. XI (1889), S. 233, 252, 256 ff.

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  79. Cod. Marcian. (Psalter), s. Pflugk-Harttung: Weltgesch. Mittelalter S. 584/5; G. F. Hertzberg, Gesch. der Byzantiner u. des Osman. Reiches (Berl. 1883, Allg. Gesch. v. W. Oncken[, S. 189; F. X. Kraus, Gesch. der christi. Kunst I, S. 571. — Dazu O. Wulff, Altchristl. u. Byz. Kunst (Berl. 1913, Hdbuch d. Kunstwiss., hg. v. F. Burger) II, S. 523.

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  80. In den Gregor-Homilien des Basilius I. saec. IX ex. (Cod. Par. graec. 510 setzt Gabriel dem Kaiser das Diadem auf, während Elias ihm das Labarum reicht, s. Wulff a. a. O., S. 524.

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  81. Das courruratov, vgl. dazu A. Heisenberg, Aus d. Gesch. u. Lit. der Palaiologenzeit in Sitzber. der Bayr. Akad. d. Wiss., phil.-hist. Kl., 1920, Nr. 1o, S. 20f. — Auch Christus wird auf das Suppedion gestellt, so in dem Menologion des Vatikans für Basilius II. (s. Wulff a. a. O., S. 527 ff.), Abb. bei G. Schlumberger, L’épopée byzant. I (Paris 1896), S. 117. — Der Herrscher auf dem Schild ist dargestellt im Pariser Basilius-Psalter (Cod. graec. 139, Wulff a. a. O., I, S. 284–5, II, S. 521–2), in dem die Schilderhebung Davids nach frühbyzant. Vorbild um w000 kopiert ist, Abb. Schlumberger a. a. O., I, S. 285. In dieser Darstellung, wie die Trabanten den Schild mit dem in der Mitte stehenden Herrscher bis zur Lendenhöhe anheben, ist ein wichtiger Rechtsakt der byzant. Kaiserwahl verewigt, der durch die germanischen Söldner noch im 4. Jahrh. Einlaß fand und dann beibehalten wurde, s. Brightman a. a, 0., S. 367; Boak a. a. O., S. 39 ff.; Sickel a. a. O., S. 557.

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  82. Den länglichen roten, auf dem Boden aufstehenden Gegenstand, den der Kaiser mit den Fingern der linken Hand faßt, wird man nach dem unten Anm. 121 gen. Bild des Nikephoras aus Cod. Marc. 342, der in gleicher Weise die Scheide zu dem rechts geschulterten Säbel hält, als Schwertscheide deuten müssen, die hier also wohl sinnlos auf Grund einer auch auf den Münzen erkennbaren Bildtradition bei-behalten ist; vgl. Wroth [Anm. 121] T. 59, 3–4; 6o, 11–13; 62, 13. — Auch der Um-stand, daß der Kaiser zwei Kronen, eine von Christus und eine von dem rechten Engel, empfängt, sowie die Kleinheit Christi gegenüber der Gestalt des Kaisers deuten darauf hin, daß in diesem Bilde verschiedene Vorlagen kompiliert sind, deren Inkon-gruenz der Künstler nicht aufzuheben verstand. 1)aß die byz. Herrscherbuchbilder Kopien von monumentalen Malereien sind, läßt sich also gerade aus diesem Bilde nicht deduzieren, wie es L. Bréhier: Une nouvelle théorie de l’hist. de l’art. byz. (Journ. des Savants NS XII 1914 S. 30) tut, wo die sechs Heiligen fälschlich als Prinzen des Kaiserhauses gedeutet sind.

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  83. Ober diese s. unten Anm. 109. Die Adoration des Kaisers war Privileg be-stimmter Ämter und Ränge (Sickel a. a. O., S. 556); diese kommen auf dem Bilde auch durch die Andeutung reichgernusterter Gewänder zum Ausdruck.

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  84. Wulff a. a. O., I, S. 168f. 88) s. Exkurs I am Schluß.

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  85. O. Clemen a. a. O., S. 16 f., 741 f., auch ders., Die Wandgemälde im Kaiserpalast zu Aachen (Z. d. Aach. Geschver. KI, 1889) S. 214 weist auf [Pseudo-]Turpin, Hist. Karoli Magni c. 3o hin, wonach Karl basilicam … depingi iussit et palatium similiter, quod ipse iuxta eam [sc. in Aachen] aedificaverat. Bella n a rn q u e, quae ipse in Hispania devicit, et septem liberales artes inter caetera miro modo in ea depicta sunt. — Heinrich I. ließ in superiori coenaculo der Pfalz zu Merseburg ein Bild seines Triumphes über die Ungarn anbringen, adeo ut rem veram potius quam verisimilern videas (Liutprand: Antapod. II 31 in Opera, Script. in us. schol; S 1915, S. 52. — Über ähnliche Szenen im päpstl. Rom s. Anm. 63, 132. — Die Langobardenkönigin Theudelinde (Ende des 6. Jahrh.) ließ in Monza die Geschichte ihres Volkes darstellen, s. Paulus Diac., Hist. Langob. IV 22 (Script. in us. schol. 1878, S. 155, Mon. Germ. SS. rer. Langob., S. 124), auch Clemen a. a. 0., S. 743 Anm. 9.

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  86. Ermoldus Nigellus : In honorem Hludowici IV v. 245 ff. (Mon. Germ. Poet. lat. II, S. 65); vgl. dazu J. v. Schlosser, Quellenbuch z. Kunstgesch. des abendländ. Mittelalters (Wien 1896, Quellenschriften von R. Eitelberger, N. F. VII), S. 128f.; Einhard: Vita Karoli M. c. 17 (Script. rer. Germ. 6. Aufl. 1911 u. 1922, S. 20) sagt, daß Karl den Bau begann. Über das Datum J. v. Schlosser, Beitr. z. Kunstgesch. in Sitzber. d. Wiener Akad. phil.-hist. K1. 123, 2 (1890), S. 24ff.; auch Clemen a. a. O., S. 746ff.; G. Dehio, Gesch. d. Deutsch. Kunst I (Berlin u. Leipzig 1919), S. 48; F. F. Leitschuh, Gesch. d. karol. Mal. (Berlin 1894), S. 6o.

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  87. Dem Zyklus bzw. Ermoldus liegt Orosius zugrunde. Gegenüberstellung der Stellen bei Clemen, Karl d. Gr. a. a. O., S. 219, Anm. 5.

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  88. Das kommt sehr klar zum Ausdruck in dem Brief Alkuins an Karl d. Gr. Nr. 174 (Juni 799, also noch vor der Kaiserkrönung), s. Mon. Germ. Epist IV, S. 288: Nam tres personae in mundo altissime hucusque fuerunt: id est apostolica sublimi-tas …; quid vero in eo actum sit (Verdächtigung und Verwundung Leos III.), mihi veneranda bonitas vestra innotescere curavit. Alia est imperialis dignitas et secundae Romae [sc. Constantinopolis] saecularis potentia; quam impie gubernator imperii illius depositus sit [Constantinus V. a. 797], non ab alienis, sed a propriis et concivibus ubique fama narrante crebrescit. Tertia est regalis dignitas, in qua vos domini nostri Jesu Christi dispensatio recto rem populi christiani disposuit, ceteris praefatis digni-tatibus potentia excellentiorem, sapientia clariorem, regni dignitate sublimiorem. Ecce in to solo tota salus ecclesiarum Christi inclinata recumbit. Tu vindex scelerum, tu rector errantium, tu consolator maerentium, tu exaltatio bonorum.

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  89. Typisch die Begründung, mit der der Verf. der jüngeren Vita S. Geminiani die Einfügung der am Grabe vorgefallenen Wunder ad futurorum memoriam begründet: „Nam legimus Dominum fidelibus discipulis promittentem et dicentem: Qui credit in me, opera, quae ego facio, et ipse faciet Í Joh. 14, 1211, et maiora horum faciet. Quod non ita est intelligendum, ut aliquid uirtutis sancti sine eius uoluntate patrare ualeant; cum idem Dominus dicat: Sine me nihil potestis facere [Joh. 15, 5j; sed quaecumque uirtutum opera per sanctos Dei aguntur, omnia in laudem Creatoris assignari debent (I1. Jahrh., P. Bortolotti, Antiche Vite di S. Geminiano, Modena 1886, S. 99). Daher ist auch die Aufnahme der Todesnachricht Adalberts von Prag durch den ihm persönlich verbundenen Otto III. mit Freuden, nicht mit Schmerz zu verstehen: condignas deo supplex retulit odas, quod suis temporibus talem sibi per palmam martirii assumpsit famulum (Thietmar IV 28, Script. in us. schol. 1889, S. 81).

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  90. Bei J. v. Schlosser, Beitr. z. Kunstgesch. aus d. Schriftquellen des frühen Mittelalters in Sitzber. der Wiener Akad., phil.-hist. RI., 123, 2 (1890), S. 46 ff., die Belege für das Vorkommen von Vitenillustrationen schon im 6. Jahrh., außerdem für karol. Zeit F. F. Leitschuh, Gesch. der Karol. Malerei (Berl. 1894), S. 228 ff., in der Folgezeit Zimmermann a. a. O., S. 39–4r; Clemens, Mon. Mal. a. a. O., S. 732 tl: — Als Beispiel, wie ein solcher Bilderzyklus auf die Geschichtschreibung zurückwirken kann, s. die um 118o-90 nach einer ersten Vita vom Anf. des 11. Jahrh. und einem Bilderteppich verfaßte 2. Vita des Gregor v. Burtscheid (Mon. Germ. XV, S. 119161, dazu S. 1185).

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  91. Dehio a. a. O., S. 169, Abb. 406.

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  92. Et quaenam certe major in principe gloria, quae laudabilior in summo duce constantia, quam legiones cogere, in hostilem terram inrumpere, hostium impetum sua presentia sustinere, seipsum pro patria, pro religione, pro suorum reique publice salute maximis periculis opponere? vgl. J. Havet, Lettres de Gerbert (Paris 1889), Nr. 183, S. 168; über das Datum Mitte Sept. 997: P. E. Schramm, Briefe K. Ottos III. u. Gerberts (erscheint im Arch. f. Urkforsch.). — I)er antike Ruhmbegriff des Literaten bei Einhard, s. Ed. Norden: D. ant. Kunstprosa II (Lpz. u. Berl. 3. Abdr. 1918) S. 694. Für die Wiedererneuerung dieser Gesinnungen J. Burckhardt: D. Renaissance 12. Absch. Kap. 3: Der moderne Ruhm.

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  93. F. Picavet, Gerbert un pape philosophe (Bibl. de l’écol. des hautes études X), S. 124f.

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  94. Außer S. Löwenfeld, L. v. V. (Diss. Gött. 1877), H. Bloch, Beitr. z. Gesch. d. Bischofs L. v. V. u. s. Zeit in Neues Arch. f. ält. deutsch. Geschichtsf. XXII (1897), S. II-136.

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  95. D. O. III 324, für das Bloch a. a. O. Leos Autorschaft nachgewiesen hat.

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  96. H. G. Voigt, Brun v. Q. (Stuttg. 1907). — vgl. hierzu Augustin, De civ. dei V 13 f.; Bocthius: De consol. philos. II, Ioh. v. Salisbury: Policr. VIII 2 u. 14 und Thomas Aquin.: De regim. principum I 7 über den Ruhm.

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  97. W. Giesebrecht, Gesch. d. Deutsch. Kaiserzeit’ II, S. 702–5.

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  98. H. Kehrer, Die Heil. drei Könige in Lit. u. Kunst (Lpz. 1908–9), II, S. i f., wonach das Anbetungsbild zuerst im Anfang des 3. Jahrh. nach dem Muster älterer Vorbilder erscheint.

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  99. S. u. Anm. 11o. In der Lit. ist diese Gesinnung sehr deutlich zum Ausdruck gebracht in Corippus (6. Jahrh.) : In laudem Justini (ed. M. Petschenig, Berlin 1886, S. 178, auch Mon. Germ. SS. ant. III1), wo er den Kaiser sprechen läßt: Im T. 824 nennt Kaiser Michael in s. Brief an Ludwig d. Fr. Christus seinen und des Reiches Helfer, Stärker, Schützer und Vorkämpfer (Ion. Germ. Conc. II2 S. 477f.).

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  100. Lat. Psalter (Cod. Berl. theol. lat. 58 f. 12o), geschrieben auf Befehl des Kaisers, der — ohne durch Abzeichen kenntlich gemacht zu sein (so auch der Stifter der Aachener Altartafel auf der Tafel der Dornenkrönung, die nach der Tradition von Otto III. gestiftet ist, Abb. 36 bei M. Burg, Ottonische Plastik, Bonn u. Lpz. 1922) — auf einem Schemel kniend den Stamm des Kreuzes umfaßt, s. J. v. Schlosser im Jahrb. der Kunstsamml. des Allerh. Kaiserh. XIII (Wien 1902), S. 21, Fig. 37 — ein Motiv, das nach S. 20 schon im 6. Jahrh. zu belegen ist und auf die das Kreuz haltenden Konstantin und Helena zurückführt.

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  101. Gebetbuch in der Münch. Schatzkammer fol. 38’ (später übermalt), der Kaiser halbkniend vor dem auf dem Nebenbild gemalten Christus; Schlosser a. a. O., S. 23, Abb. 38; Kemmerich, Malerei a. a. 0., S. 27 und ders. in Z. f. bild. Kunst 1906, S. 147 ff. — Sollte diese Haltung auf kleinasiat. Vorbilder zurückgehen?

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  102. Teil eines wohl aus Magdeburg stammenden Antependium, jetzt Stifts-sammlung zu Seitenstetten, s. A. Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen aus d. Z. d. karol. u. sächs. Kaiser (Berlin 1914 ff.), II, Tafel VI Nr. 16, vgl. S. 17 ff. — Der Kaiser trägt hier ein Kirchenmodell. J. v. Schlosser, Beitr. z. Kunstgesch. in Sitzber. d. Wiener Akad., phil. - hist. K1., 123, 2 (189o), S. 36 ff. hat gezeigt, daß schon die Antike das Architekturmodell kannte und daß dies noch in karol. Zeit als benutzt nachzuweisen ist. Im abendl. Herrscherbild scheint es hier zuerst vorzukommen, während es auf Mosaiken schon oft verwandt war. Wie in Byzanz kommt es im Io. Jahrh. auch in der Hand der armenischen Fürsten vor, s. J. Strzygowski, D. Baukunst d. Armenier in Europa (Wien 1918). I, S. 313, 431, 433 usw.; H. Glück: D. christi. Kunst des Ostens (Berl. 1923, Kunst d. Ostens VIII) T. 39.

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  103. Kg. Edgar (959–75), Britisches Museum, farbige Abb. J. A. Westwood: Facsimiles of the Miniaturs and Ornaments of Anglo - Saxon and Irish Manuscripts (London 1868), T. 47, auch Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter S. 199.

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  104. Elfenbein, Sammlung Trivulzio; Goldschmidt a. a. O., II, T. II, Nr.2, vgl. S. 15; Pflugk-Harttung a. a. O.; S. 155, Kemmerich, Porträrplastik a. a. O., S. 37 ff.; G. Schlumberger, Nicéphore Phocas (Paris 1892), S. 589. Gegenüber der Zuschreibung an Otto 1. sind Goldschmidts Erwägungen völlig überzeugend, vgl. auch Schramm [Anm. 2] a. a. O. S- 79 f. nicht nur in der demütigen Haltung des Beters oder Stifters, sondern in der byzantinischen Proskynese 1°9), den Fuß Christi küssend, zeigt. Ihm gegenüber hält Theophanu ihren kleinen Sohn, den späteren Kaiser Otto III., empor, der gleichfalls nach dem Fuße des Herrn greift. In dieser Haltung haben sich auch byzantinische Herrscher darstellen lassen.“°) Wenn im Abendland diese demütige Stellung im i 1. Jahrh. wieder zurücktritt, um dann ganz zu verschwinden’ 1), dann findet das darin seine Parallele, daß noch Heinrich III. bei einer kirchlichen Feier ebenso wie seine Vorgänger und ihre byzantinischen Rivalen, ja wie schon römische Imperatoren mit bloßen Füßen ein-herzog 112, daß aber schon unter Heinrich V. die Fürsten dies nicht

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  105. s. Exkurs II am Schluß.

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  106. Angeblicher Justinian I. — nach Wulff a. a. O., II, S. 551, wohl Leo d. Weise — vor Christus, Mosaik über dem Hauptportal in der Vorhalle von S. Sophia in Konst. pel., Abb. z. B. F. X. Kraus, Gesch. d. christi. Kunst I, S. 556; Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter, S. 135, Hertzberg a. a. O., S. 83; zwei Jahrhunderte älter das im Io. Jahrh. erwähnte vergoldete Bild des knienden Justinian II. in der Basilika Stoa (Cisterna) s. Quellenschr. f. Kunstgesch., hg. von R. Eitelberger u. A. Ilg., N. F. VIII (Wien 1897), S. 407, 408 — für andere Personen schon im 6. Jahrh., s. Diez (Anm. 159), S. 51ff. Dann erscheint wieder Andronikos II. (1282–1328, vgl. Anm. 79, 124, auf seinen Münzen in der Prosk. vor Christus, s. Wroth ‘Anm. 121) T. 74, 10–12.

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  107. Otto III. (?) kniend auf der goldenen Altartafel zu Aachen, Abb. s. M. Burg: Otton. Plastik (Bonn u. Lpz. 1922) Abb. 36, über den Dargestellten Schramm a. a. O. S. 78 f. A. 6. — Erzb. E v e r g e r v. Köln (985–99) ausgestreckt liegend im Lektionar Köln, Dombibl. 143 f. 3 r.; H. Ehl, D. Otton. Kölner Buchmal. (Bonn u. Lpz. 1922), Abb. 14a, weitere Beispiele S. 74, 146. — Heinrich II. und Gattin in Proskynese auf der Basler Altartafel im Cluny-Museum, Abb. Burg a. a. O., T. 42, Kemmerich, Porträtplastik S. 53. Von deutschen Fürsten in dieser Haltung sind mir nachher nur noch bekannt: einer der letzten Salier, Gr. Schönbornsche Bibl. zu Pommersfelden, Nr. 2490 f. 26 in Proskynese vor einem Gebäude, in dessen Tor sein Schwertträger steht, vgl. J. A. Endres u. A. Ebner: Ein Kgsgebetbuch des 11. Jahrh. in Festschr. zum i ioojähr. Jubil. des deutsch. Campo Santo in Rom (Freib. 1897), S. 301. — Heinrich IV. kniend vor der thronenden Gräfin Mathilde, während Abt Hugo von Cluny auf einem Faltstuhl hinter dem König sitzt (s. dazu Anhang Exkurs 111a); eine Illustration des Donizo-Textes zum J. 1077 aus dem Anf. des 12. Jahrh. und zugleich ein polit. Bild im Geiste des Donizo, vgl. Mon. Germ. SS. XII, S. 348ff.; L. v. Kobell, Kunstvolle Min. u. Initialen (Munch. o. J.), S. 29; Pflugk-Hartung, Weltgesch. Mittelalter S. 167 -- Prinzessin H en n a in Proskynese vor dem von Christus gekrönten H. Wenzel im Cod. Guelferbit. 3008 (I1. 2. Aug. 4e) fol. 18 v. vgl. Hss-Kat. v. Wolfenbüttel v. O. v. Heinemann 2. A. IV (ebd. 1900), S. 158; vgl. auch Admiral Georg von An t i o c h i e n in Proskynese vor S. Maria in der Capella della Martorana in Palermo, 1. Hälfte des 12. Jahrh., vgl. N. Kondakoff, Hist. de l’art byz. II (Paris 189,), S. 23. — Im Buche Petrus’ de Ebulo für Heinrich VI. (s. oben Anm. 79), Part. 34 küßt Richard Löwenherz den Fuß des thronenden Kaisers, während ein Diener hinter ihm sein Gewand hält. Damit ist auch dies Motiv ins Politische transponiert. — Über Bilder kniender Fürsten im hohen Mittelalter vgl. E. Mâle, L’art religieux du XIIIe siècle (Paris 1898), S. 441 f.

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  108. Die Augustus-Statue von Prima Porta im Vatican zeigt den Kaiser mit bloßen Füßen. In Byzanz z. B. Becker, Weltgesch. IV, S. 82o: K. Mauricius (582–602) S. 826: K. Heraclius im Jahre 629; Constantini Porphyr. Lib. de cerimoniis (1o. Jahrh.) lI (Bonn 1830), S. 13, 15; Liutprand v. Cremona, Legatio Constpolna. c. 9 (Opera S. 18o, Script, in us. schol s 1915); Karolinger: Ludwig d. Deutschenach Monachus Sangallensis II, i1 (Mon. Germ. SS. II, S. 954). Deutsche Kaiser: Otto III. in Gnesen im Jahre woo, Thietmar IV 45 (Script. rer. Germ. in us. schol. S. 89); Heinrich II., Mon. Germ. SS. IV. S. 755; die Salier, Benzo VI 4 ebd. XI S. 662; Heinrich III., A. Hauck, Kirchengesch. Deutschlands * III, S. 574; Kg. Knut d. Gr. von Dänemark u. Engl. ebd. S. 640; weitere Belege L. Zoepf, D. Heiligen-Leben im to. Jahrh. (Leipzig 1908), und J. Kleinpaul, D. Typische i. d. Personenschilderung d. deutsch. Historiker d. to. Jahrh. (Diss. Lpz. 1898), S. 34.

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  109. Die Fürsten an die päpstl. Gesandten im Jahre 1119: Durum sibi, immo importabile videri, si more aliorum dominus suus nudis pedibus ad absolutionem accederet; Cod. Udalr. Nr. 361 vom J. 1119 (Ph. Jaffé: Bibi. rer. Germ. V S.36o).

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  110. Den Konsekrationsmünzen Konstantins d. Gr., auf denen er, von der Hand Gottes empfangen, wie Elias gen Himmel fährt, entspricht etwa der mit erhobenen Armen emporschwebende, dadurch als schon verstorben gekennzeichnete Heinrich II. auf dem Kreuz der Pfarrkirche zu Borghorst i. Westf.; s. F. Witte, D. Serie der früh-roman. Vortragskreuze in Z. f. christi. Kunst XXXV (Düss. 1921) Abb. 5. — Petrus de Ebulo (s. obenAnm.79) Part.12 gibt unten den im Fluß ertrinkenden Friedrich Barbarossa, während oben in üblicher Weise ein Engel seine Seele in Form einer in Binden gewickelten Leiche gen Himmel hebt. — Als Beispiel der vorchristl. Himmelfahrt des Kaisers vgl. das Elfenbeinrelief des Constantius Chlorus, Vaters Konstantins d. Gr., im Brit. Museum; darüber und über verwandte Darstellungen H. Graeven in Mitt. d. K. Deutsch. Arch. Inst., Röm. Abt., XXVIII (1913), S. 271 ff.; Abb. Venturi a. a. O., I, S. 393 und Mrs. A. Strong, Apotheosis and after Life (Lond. 1915), T. XXXI.

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  111. Z. B. Cod. St. Gall. 250 (Arat) neben Luna mit den Kühen Sol im vierpferdigen Wagen innerhalb eines Kreises, s. J. R. Rahn, D. Psalterium Aureum von St. Gallen (ebd. 1878), S. 55f.; Viviansbibel, Initiale ebs., s. Comte A. de Bastard: Peintures, ornements … de la bible de Charles le Chauve (Paris 1883), T. 20. — Noch im Utrechtpsalter fol. 37b (9. Jahrh.) verscheucht ein Krieger mit Lanze vom Viergespann aus zwischen je zwei Engeln drei nackte Figuren (Latin Psalter in the University Library of Utrecht, London [1873], photogr. Reprod.) — Viergespann auch als Stoffmuster und dadurch im Abendland bekannt, z. B. Venturi a. a. O., I, S. 382 aus Aachen; ebd. S. 557, Triumph des Licinius, Sardonyx Paris Bibl. Nat. (auch Furtwängler [Anm. 75] III, S. 366); Alexander d. Gr. im Wagen, tt. Jahrh., s. Strong a. a. O., to7f. u. 25o, Anm. 101–2.

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  112. Der Hg. Georg, vom Pferde mit dem Drachen kämpfend (vgl. f. Anm.) ist auf byz. Siegeln selten, vgl. G. Schlumberger, Sigillographie byz. (Paris 1884), S. 20, 86, 502. Auf Amuletten wird auch Salomo so dargestellt, vgl. ders., Mélanges d’arch. byz. I (Paris 1895), S. 118, 129, 134f., 139. Sonstige Reiterheilige s. K. Regling, Byz. Bleisiegel III (Byz. Zeitschr. XXIV, 1923, S. too). Daß aber auch der Kaiser später noch reitend dargestellt wurde, vgl. Codinus, de officiis c. 17 (Bonn 1839, S. 99), wonach vier Begleiter des Kaisers âc,riba cTpoyyúXrly TETpaµ44vov Tòv pactXEa exoucav, ziptu’rrov tragen. Mit einem derartigen Schilde erscheinen die Kaiser selbst schon auf frühbyz. Münzen, vgl. Sabatier (Anm. 121) passim, wodurch sich der Zusammenhang mit dem Altertum ergibt. — Kaiser Julian zu Pferd in der Art wie der obenbesprochene Kaiser auf dem Gewebe, aus einem Stadttor reitend, Buchillustration des 9. Jahrh. (Cod. Ambros. 49–50, fol. 71o; WI. de Grüneisen, La Perspective in Mélanges d’arch. et d’hist. 31, 1911, S. 416). — Wie aus dem Prototyp des röm. Gigantenreiters (vgl. dazu Anm. 156) unter dem Einfluß ägyptischer und gnostischer Vorstellungen im Osten der Überwinder des Bösen, der sog. Reiterheilige wird, hat J. Strzygowski mehrfach verfolgt; s. ders., Die Baukunst der Armenier u. Europa (Wien 1918), I, S. 428 ff., wo die frühere Lit.; dazu O. Wulff im Repert. f. Kunstgesch. XXXV (1912), S. 229f.

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  113. Die ersten erhaltenen Siegel dieser Art aus dem Ende des t t. Jahrh., vgl. Leopold v. Östr. (1096–1136) bei W. Ewald, Siegelkunde (Münch. u. Berl. 1914) T. 28 9, dazu S. 202f.; doch ist belegt, daß schon Knut d. Gr. ein Reitersiegel neben dem Thronsiegel führte, vgl. H. Bresslau, Internat. Beziehungen im Urkundenwesen des Mittelalters in Arch. f. Urkundenforsch. VI (1916–8), S. 56ff.; vgl. auch W. F. Vol-bach: Über die Verwendung eines frühmal. oriental. Motives in der Roman. Kunst d. Abendl. in Amtl. Ber. aus d. Preuß. Kunstsamml. 4o (1918/9) S. 143–51 — Reitermünzen des H. Georg (vgl. vor. Anm.) in Deutschl. während des 11. Jahrh. häufig. Damit will Menadier (Münzforschertag Hambg. 1922, Bericht Hambg. Fremdenblatt 26. 9. 1922 abends) G. Dehio’s Benennung des Bamberger Reiters (Handbuch der Kunstdenkm. I, S. 32 u. Gesch. der deutsch. Kunst I, S. 334) als St. Georg stützen, in dem Fr. Philippi in Oud Holland XXXIX 2 nach: Histor. Zeitsch. B. 126, S. 527 wieder ein Herrscherbild, diesmal König Wilhelm v. Holland, sehen will, während R. Hamann, Deutsch, u. franz. Kunst im Mittelalter I: Südfranz. Protorenaiss. u. i. Ausbreitung in Deutschl. (Marb. 1922), S. tot f. ihn zu den franz. Konstantinsreitern in Beziehung setzt. Über diese: Arbellot, Statues équestres de Const. placées clans les églises de l’Ouest de la France in: Mém. d. 1. Soc. cl. Antiquaires de l’Ouest, sér. 2 t. VII 1884 ’,Poitiers 1885) S. 189–92. — Ausnahmsweise erscheint Heinrich V. auf einem Goslarer Denar zu Pferde im Profil mit dem Zepter in der erhobenen Hand, vgl. Dannenberg, Die deutsch. Münzen d. sächs. u. fränk. Kaiserzeit I (Bed. 1876), S. 19, 265, Nr. 682–2a, T. 29. — Über das Reiterdenkmal der Renaissance P. Clemen: Bart. Colleoni in: Bilder u. Stu-dien. Festgabe E. Gothein (Mönch. u. Lpz. 1923) S. 129fg., 142.

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  114. S. unten Anm. 206.

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  115. Im 4. Jahrh. wurde noch der jetzt mit Valentinian I. identifizierte Koloß von Barletta in Apulien gegossen, s. Antike Denkmäler, hg. vom K. Deutsch. Arch. Inst. III x 1912–3 (Bed. 1913), S. 20–7 (H. Koch) u. T. 20–1; nach Revue histor. 128 (1918), S. 328 noch 1916 von G. Schlumberger als undefinierbar bezeichnet; Abb. auch A. Venturi, Storia dell’arte italiana I (Mil. 1901), S. 164. Kolossalkopf des Justinian II. Rhinotmetos (705—II) in Venedig s. R. Delbrück: Carmagnola (Portr. eines byz. Kaisers) in; Mitt. d. K. Deutsch. Arch. Inst. Röm. Abb. 29 (1914) S.71–89; Abb. bei H. Glück: D. christi. Kunst d. Ostens (Berl. 1923, Kunst d. Ostens VIII’ T. 33. — Einzelfiguren im Abendl.: Ludwig der Fromme in Cod. Vindob. 652 mit Kreuz und Schild, s. J. v. Schlosser, Eine Fuldaer Miniaturhs. der K. K. Hofbibl. (Jahrb. der Kunstsamml. des Allerh. Kaiserhauses XIII, Wien 1892, S. 9f.), dessen Darstellung dort zu spätantiken Münzen in Beziehung gesetzt ist — bezeichnend dabei, daß in das Bild selbst eingeschriebene Verse den Verzicht auf Kontrastfiguren wettmachen und durch dies nicht ästhetisch zu wertende Mittel noch ganz besondere Ausdrucksmög-lichkeiten für das Herrscherbild erschließen; Abb. auch Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter S. 141. — Herzog Heinrich d. Zänker, Vater Heinrichs II, (t 995) im Regelbuch von Niedermünster, s. G. Swarzenski, D. Regensb. Buchmal. (Lpz. 1901), T. 2, S. 33, 41. In Figurenreihen zwischen Heiligen, nur durch Attribute unterschieden, Otto III. und Theophanu auf dem Deckel des Echternacher Evangeliars in Gotha (983–91), s. Venturi a. a. O., II, S. 659, Kemmerich, Porträtplastik, S. 17f. — Stephan v. Ungarn mit Frau und Sohn auf dem Mantel der ungar. Königinnen vom J. 1031 (R. Czobor u. E. v. Szalay, Die hist. Denkmäler Ungarns, Bud.-Wien 1896, I, S. 51 ff. u. T. V II f.).

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  116. Es ist bezeichnend, daß der Herzog Heinrich (s. vor. Anm.) ohne Begleitung erscheint, daß die Regensburger Schule auf ihn also nicht wie auf seinen königlichen Sohn (s. unten Anm. 214) das Herrscherbildschema anwandte. Das zweite erhaltene Herzogsbild des to. Jahrh. ist das Siegel des Markgrafen Gero vom Jahre 964, Abb. z. B. Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter, S. 563. — Brun v. Querfurt [Anm. toe] beschreibt in seiner Vita S. Adalberti c. XII eine Vision des Heiligen, der den Herr scher zwischen Bischöfen und Kriegern auf dem Thron mit dem Schemel sah (Mon. Germ. SS. IV S. 6o1); hierzu vergleiche man die Bilder Ottos III! (s. unten S. gor ff.).

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  117. Der verstorbene Sp. Lambros, der schon in Byz. Desideraten (Byz. Zeitschr. I, 1892), S. 193–5 auf die Notwendigkeit einer byz. Ikonographie hinwies, hatte eine Publikation byz. Herrscherbilder vorbereitet, deren Veröffentlichung hoffentlich noch gelingt. Solange ist man angewiesen auf Athènes-Rome. Exposition Internat. de Rome en 1911. Section hellénique-Empereurs byzantins. Catalogue illustré de la collection de portraits des empereurs de Byzance d’après les statues, les miniatures, les ivoires et les autres oeuvres d’art, rédigé par Spyr. P. Lambros (Athen 191r, in Munch. Staatsbi. vorhanden). Von den 408 Nummern beziehen sich Nr. 1–115 auf Cod. Bibl. Est. a. S. 5. 5. s. XIV—V, Nr. 116–275 auf Cod. Madrid Bibl. Nat. 5–3, N-2 s. XIV, Nr. 276–308a auf Hart. Schedel: Liber chronicarum (Nürnberg 1493). Ist bei diesen die Porträtähnlichkeit der früheren Herrscher sehr fraglich, bei Schedel sogar ausgeschlossen, so tragen diese Herrscherreihen mit durchweg gleichem Schema zu unserem Thema nichts bei, für das nur die dankenswerte, leider nur mit spärlichen Abb. versehene Zusammenstellung des Einzelmaterials in Nr. 309ff. in Betracht kommt. Ders. hat schon eine Spezialarbeit über Kaiser Nikephoras Phokas (963–9) vorgelegt (Aöo eixóvEc N1xrlcp6pou Tou twKâ in N€oc `earivouviivwv I, Athen 1904, S. 57–71), in der er das Bild des Cod. Est. mit dem von ihm in seiner `IcTopia rfic `EXXdboc T6µ. s’ c. 404 publ., S. 61 wiederholten Bild aus dem Cod. Marc. lat. 342 (15. Jahrhundert) zusammenstellt und diese mit den Bullen und den lit. Zeugnissen vergleicht. — Über die byz. Siegel G. Schlumberger, Sigillographie de l’empire byz. (Paris 1884), N. Lichatschew, Einige älteste Typen der Siegel byz. Kaiser (Moskau 1911, 43 S., russisch, wo im Unterschied zu Schlumberger Photographien gegeben sind); über Münzen Gnecchi a. a. O. [Anm. 55]; J. Maurice, Numismatique Constantinienne (Paris 1908–12, 3 Bde.); Sabatier, Descript. générale des monnaies byzantines (Paris 1862); W. Wroth, Catalogue of the imp. byz. coins (Lond. 19o8); J. Tolstoi, Monnaies byz. (Petersb. 1912 ff., 7 Lieferungen bis 685, russisch); K. Regling: Byz. Münzen, kunsthist. betrachtet in Jahrb. der Kgf. Preuß. Kunstsamml. 37 (Berl. 1916) S. 116–2o. — Eine Liste von byz. Stifternbildern bei N. A. Bees, Kunstgeschl. Untersuchungen über die Eulalios-Frage (Repert. f. Kunstgesch. XL, 1917), S. 59ff., auch Wulff a. a. O. II, S. 579. Über Kaiserbilder auf Urkunden des 13.-14. Jahrh. — der Herrscher frontal stehend, neben ihm ebenso Christus —, zu denen vielleicht die Goldbullen unmöglich machende Not führte, s. Heisenberg a. a. O., S. 51–5, s. auch S. 19ff., 25ff.; vgl. aber auch die Nachricht bei A. Mez, Die Renaissance des Islâms (Heidelbg. 1922), S. 167, wonach eine byz. Kaiserurkunde des Io. Jahrh. an den Kalifen v. Kordova in einer Rolle aus graviertem Silber stak, deren Deckel das Bild des Kaisers in farbigem Glas aufwies. — Über armenische Herrscherbilder s. J. Strzygowski, D. Baukunst der Armenier in Europa (Wien 19x8) passim, bes. II, S. 573, wonach das Stifterbild viel-leicht schon vorchristlich (Ägypten), wobei nach dem Gegenstand mazdaistischer Ur. sprung nicht ausgeschlossen sein soll; II, S. 579, daß das armen. Herrscherbild immer nur ein rein religiöses Thema, nicht das der Machtverteilung behandelt. Für die Zeit von Konstantin bis zum Bilderstreit vgl. auch oben Anm. 88, I to, 114, 116, 119; über den Theodosius-Schild s. unten S. 187 f.; vgl. ferner Grüneisen [Anm. 131].

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  118. vgl. Exkurs I am Schluß. Ähnliches Nebeneinander von antiker und Hoftracht auf den Münzen. Das schließt nicht aus, daß der Kaiser in Wirklichkeit eine Rüstung von dieser oder verwandter Art getragen hat, vgl. Leo Diac., Hist. IX i1 (Bonn 1828 S. 156), über den Kaiser Johannes Tzimiskes (969–76), der btaxptícw Travoirltí9 xaeo,rxtceElc 4 pirrrroc sich im Kriege zu einer Unterhandlung begibt. Über die Re-naissance in der byz. Kunst des 1o. Jahrh., die mit den Folgen des Bilderstreits zu-sammenhängt (Exkurs I), s. Wulff a. a. O. II, S. 524ff.

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  119. Campo Angaran, angeblich zw. 9S0–1050, s. G. Schlumberger, Mélanges d’Arch. Byz. I (Paris 1895), S. 171–4, vorher in Byz. Zeitschr. IV (1893); ders., L’épopée byzant. I (Paris 1896), Titelblatt und S. 141; dazu Wulff a. a. O. II, S. 607. Das Relief zeigt in der Rundform und in der ganzen Anordnung eine auffallende Verwandtschaft mit Münzen, s. z. B. mit der von Romanos IV. und Alexios I. bei G. F. Hertzberg, Gesch. d. Byzantiner u. d. osm. Reiches (Berl. 1883), Tafel bei S. 202 Nr. 14, S. 309; ferner Wroth a. a. O. T.61, 1; 62, 2; bes. wegen des Faltenwurfes 63, 7; auch T. 64–5. Dadurch läßt sich Schles Datierung präzisieren. Das auf dem Relief anscheinend miß-verstandene Lorum spricht dafür, daß dies das sekundäre Werk war.

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  120. J. Strzygowski, Das Epithalamion des Paläologen Andronikos II. [1282–1328, vgl. Anm. I to]. Ein Beitrag z. Gesch. des byz. Ceremonialbildes in Byz. Zeitschr. X (1901), S. 547–67, über den von Danesi f. d. XII. oriental. Kongreß 1 I. Sektion publizierten Cod. graec. Vat. 1851, den Papadimitriou in Byz. Zeitschr. XI (1902), S. 452 für eine sich auf Alexios II. Komnenos (1180–3) und Agnes von Frankr. sich beziehende HS des 14. Jahrh. erklärt, dem Lambros a. a. O., S. 44 zustimmt. Hier findet sich der thronende Herrscher oder seine Gattin, umgeben von Hofchargen, Schwertträgern und Frauen — aber durch die bestimmte Vorgänge schildernden anderen Bilder sowie die Verse wird klar, daß jetzt ganz bestimmte Hofszenen gemeint sind; vgl. auch die einzigartigen, jetzt verrestaurierten Wandfresken der Sophienkathedrale in Kiew aus dem 11. Jahrh.: Das Herrscherpaar beim Zirkusspiel zusehend, Abb. bei Wulff a. a. O. II, S. 580.

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  121. Im hohen und späten Mittelalter kommt den Siegeln eine größere Bedeutung zu, vgl. den von W. Pinder (Mittelaltl. Plastik Würzburgs, ebd. 1911, S. 5f. prinzipielle Äußerungen) behandelten Zusammenhang von Grabplastik und Siegeln, die hierbei z. T. führend sind; vgl. auch F. M. Haberditzl, Über d. Siegel der deutsch. Herrscher vom Interregnum bis z. K. Sigismund in Mitt. d. Inst. f.Österr. Geschf. XXIX (1908), S. 625 ff., wo z. B. S. 647 die Abhängigkeit eines Reliefs von einem Siegel Ludwigs d. B. nachgewiesen wird; vgl. ferner Clemen: Rom. Mon-mal. a. a. O. S. 32o A. 6 und oben Anm. 123.

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  122. s. Exkurs III b.

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  123. Über England vgl. C. R. L. Fletscher and E. Walker, Hist. Portraits Richard II. to Henry Wriothesley 1400–1600 (Oxford 1909), Band II—III (1911–1919): 1600–185o. — The Portrait Book of our Kings and Queens 1066–1911 (London 1911), ein po-puläres Werk, das bis zum 14. Jahrh. unauthentische Bilder bringt. — Über Frankreich s. Bezold (vgl. Anm. 131) 1910, S. 81–107; E. Mâle, L’art religieux du XIII° siècle (Paris 1898, auch ins Deutsche übersetzt), S. 437ff.; Pinset et d’Auviac: Hist. du portrait en France (Paris 1884, mir nicht zugänglich); M. de Vasselot: Hist. du portrait en France (Paris 1880) kommt erst für die spätere Zeit in Frage. — Die Lit. über zwei westgotische, spanische Rechtshandschriften s. X—XI mit Bil-dern alter Könige s. P. Clemen in Zeitschr. d. Aach. Geschichtsver. XI (1889), S. 255.

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  124. H. V. Sauerland u. A. Haseloff, I). Psalter Erzb. Egberts v. Trier (Trier 1901). haben sehr schön gezeigt, wie die in der 2. Hälfte des 11. Jahrh. in eine deutsch. HS eingefügten russ. Herrscherbilder dem byz. Kulturkreis angehören; Abb. auch H. Glück: D. christi. Kunst d. Ostens (Berl. 1923, Kunst cl. Ostens VIII) T. 113; die hei Grüneisen I Anm. 131] S. 3 A. 1 genannte, hier einschlägige Arbeit ist mir nicht zugänglich. — Einige Bilder bulgarischer und serbischer Fürsten aus späterer Zeit, wovon Abb. in den histor. Werken G. Schlumbergers, vervollständigen diesen Eindruck; genaueres bei J. Strzygowski, Die Miniaturen des serbischen Psalters in München in Denkschriften der Wiener Akad., phil.-hist. K1. 52, 2 (1906), S. 107 ff. und bei R. Scholvin, Einleitung in das [bulgar.] Johann-Alexander-Evangelium [aus d. 14. Jahrh.] in Arch. f. slay. Philol VII (Berl. 1884), S. 9ff. u. T. I—II. Abb. auch Pflugk.Harttung: Weltgesch. M.a. S. 58o, 586; weiteres Material bei G. Millet: L’ncien art serbe. Les églises (Paris 1919) Titelbd. u. S. 19–35, B. O. Filow, Altbubg. Kunst;Bern 1919) S. 4. — Bukowin. Bilder 17. Jahrh. bei Glück a. a. O. T. 13o. — J. Neuwirth: D. verlorene Cyklus böhm. Herrscher-bilder in der Prager Königsburg (S.-D. aus: Mitt. d. Ver. f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen 35, Prag 1896) führt dessen Entstehung auf das 14. Jahrh. zurück.

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  125. Außer dem oben Anm. 119 genannten Mantelbild Abb. Kemmerich, Porträtplastik (s. unten Anm. 131), S. 57 mit falscher Benennung.

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  126. Neben den Angaben von B. Czobor u. E. v. Szalay, Die hist. Denkmäler Ungarns I (Bud.-Wien 1896), S.15 über die Comites palatii und Comites, S. 71 ff. über die Münzen nach Regensburger Muster vgl. die instruktiven Beobachtungen von H. Bresslau in Neues Archiv f. ält. deutsch. Geschichtsf. VIII (1883), S. 593f. u. Intern. Bezieh. im Urkundenwesen, bes. Anhang, in Arch. f. Urkundenforsch. VI (1916).

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  127. Das Bildermaterial ist registriert von M. Kemmerich, Mal. Porträts aus d. deutsch. Mittelalter in Repert. f. Kunstwiss. 29 (1906), S. 532–52, ders. D. Porträts deutsch. Kaiser u. Könige bis auf Rudolf v. Habsb. in Neues Arch. f. ält. deutsch. Geschichtsf. XXXIII (19o8), S. 463ff. und W. Scheffler, D. Porträts der deutsch. Kaiser und Könige im späteren Mittelalter von Adolf v. Nassau bis Maxim. I. (1292–1519) in Repert. f. Kunstwiss. XXXIII (1910), S. 222 ff., 318ff., 424ff., 5o9ff. Dadurch ist überholt K. Brunner, D. deutsch. Herrscherbildnis v. Konrad II. bis Lothar v. Sachsen. Ein Beitrag z. Gesch. des Porträts (Diss. Lpz. 3905). Nicht fördernd ist F. Philippi, Z. d. Porträts deutsch. Herrscher in Neues Arch. a. a. O. XXXIV (1909), S. 523ff., dankenswert die Literaturübersicht b. A. Werminghoff, Z. Ikonographie des deutsch. Mittelalters in Deutsch. Geschichtsblätter XVIII 3–4 (1917), S. 57–69. — Viele Abb. bei M. Kemmerich: Die frühmittelalterliche Porträtmalerei in Deutsch. (Mönch. 1907) u. ders., Die frühmittelalterliche Porträtplastik in Deutsch. (Lpz. 1909). — G. v. Bezold, Beitr. z. Gesch. des Bildnisses in Mitt, aus d. Germ. Nationalmuseum 1907, S. 31 ff., 77 ff.; 3909 S. 5ff.; 1910 S. 88 ff.; 1913 S. 18 ff.; 1917 S. 1ff.; 1920,’1 S. 37 ff. geht bis in die Neuzeit. W. de Grüneisen: Le Portrait. Traditions hellénistiques et influences orientales (Rome 1911, Études comparatives) beachtet vor allem das Problem der Wirklichkeitswiedergabe. Die Zuschreibung der vielfach umstrittenen deutschen Herr-scherbilder aus dem 1o. Jahrh. und ihre chronolog. Anordnung habe ich versucht in: Zur Gesch. der Buchmalerei in d. Z. der sächs. Kaiser (Jahrb. f. Kunstwiss. 1923); ebd. ist die Lit. über die einzelnen Kunstschulen Deutschlands in der sächs. Zeit aufgezählt und Stellung zu den Arbeiten Kemmerichs genommen — auf diesem Aufsatz basieren die Schlußausführungen über diese Zeit, so daß dessen Belege hier keine Wiederholung erfordern. — Die Siegel vollzählig bei O. Posse, Die Siegel d. deutsch. Kaiser u. Könige (Dresden 19o9 ff.); Lit. über Münzen s. unten Anm 135.

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  128. Eine Übersicht über das — vielfach nur in Kopien erhaltene, aber bis in die ersten Jahrh. zurückgehende — Material hat jetzt H. K. Mann, The Portraits of the Popes (Papers of the British school at Rome IX Nr. 6, London 1920, S. 158–204) für die Zeit bis ins 14. Jahrh. geliefert; da er sich jedoch nur für die Ähnlichkeitsfrage interessiert, kommt die Arbeit in diesem Zusammenhang nicht in Betracht. Soweit erhalten, finden sich die Mosaiken und Wandmalereien bei J. Wilpert, Die röm. Mosaiken und Wandmalereien der kirchl. Bauten vom 4.-13. Jahrh. (Freib. i. B. 1916); zur röm. Kunst: R. van Marle: La peinture Romaine au M.a. (Straßb. 1921, Études sur l’art 3). Über hist.-pol. Papstbilder s. auch oben Anm. 63.

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  129. Über die Bilder des Papstes Bonifaz VIII., darunter mehrere Sitzstatuen mit segnender Rechten — die in dem Prozeß, den Philipp der Schöne von Frankreich nach dem Tode des Papstes gegen diesen anstrengte, als Argument verwandt wurden — vgl. Clemens Sommer, D. Anklage der Idolatrie gegen P. B. VIII. u. s. Porträtstatuen (Diss. Freib. i. B. 192o). Das zeigt, wie ungewohnt diese Darstellung des Papstes noch um 1300 schien. — Allein Paul II. hat sich auf dem Revers der päpstl. Bulle thronend darstellen lassen, s. H. Bresslau im Arch. f. Urkundenforsch. VI (1918), S. 34, Anm. 5.

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  130. F. Gregorovius, D. Grabdenkmäler d. Päpste (Lpz. s 1911).

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  131. S. die ersten Tafeln bei Posse a. a. O, Band I. — Karol. Nachahmung antiker Münzen s. Joh. Heinr. Müller, Deutsch. Münzgesch. bis zur Otton. Zeit (Leipz. 1860), S. 187ff., J. v. Schlosser [Anm. 25] S. 88; ferner s. Dannenberg, Die deutsch. Münzen der sächs. u. fränk. Kaiserzeit (Berl. 1876ff.) I, S. 39; antike Münzen in der Malerei benutzt J. v. Schlosser im Jahrb. der Kunstsamml. des Allerh. Kaiserhauses XIII (Wien 1902), S. 5, Anm. 1.

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  132. Posse a. a. O.

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  133. In späteren Nachzeichnungen sind karol. Kopien von Bildern des Constantius II. Aug. und Constantius Gallus Caesar, der eine thronend, der andere stehend, aus dem 4. Jahrh. erhalten, s. J. Strzygowski, D. Calendarbilder des Chronographen vom J. 354 in Jahrb. d. K. Deutsch. Archäol. Inst. (Berlin 1898) T. 34–5. — Im vati-kanischen Agrimensoren-Kodex aus Fulda, 9. Jahrh., im Medaillon Kopie eines Im-peratorenbrustbildes, s. F. Wickhoff, Die röm. Kunst (Berl. 1912, Schriften I), S. 205; St. BeiBel, Vatikan. Miniaturen (Freib. i. B., 1893), T. IIA; E. H. Zimmermann, D. Fuldaer Buchmalerei (Diss. Halle 1910 — Kunstgeschl. Jahrb. d. K. K. Zentralkomm. 1910), S. 9off.; vgl. auch die auf ältere Vorlagen zurückgehenden, thronenden Herr-scher im Utrechtpsalter (9. Jahrh) fol. 1b, 3oa, 91 b, s. Latin Psalter in the Univ. Libr. of Utrecht (London 1873, photogr. Repr.), auch J. J. Tikkanen: D. Psalter-illustration im Mittelalter (Helsingfors 1895), I, S. 184, 203, 260.

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  134. Diese Krone selbst erscheint schon bei Nero.

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  135. Dannenberg a. a. O. I, S. 35o N. 916–7, Tafel XL, S. 457f. Nr. 1179, Tafel LIII, bei 1079 a ist die Strahlenkrone nicht sicher; da diese jedoch in unverstandener Form auch zwei huldigenden Frauen auf dem Reichenauer Bilde Heinrichs II. (Cim. 57, s. unten S. 208) gegeben ist, steht das Faktum nicht allein, vgl. auch I, S. 39, S. 446 Nr. 1154, T. LII (Otto I.?), S. 458 Nr. 1180, T. LIII (Heinrich 111.?), II, S. 659 Nr. 1646, T. LXXXI (Zeit Heinrichs III.?), III, S. 805 Nr. 1915 T. CVI (Heinrich IV.), IV, Nr. 2138, T. CXX (Revers: zwei Gefangene zur Seite des Labarums), über den Lorbeerkranz auf Münzen Dannenberg a. a. O I, S. 19, 39. — Münze Friedrichs II. nach antikem Vorbild, s. Bezold a. a. O. 1907, T. XII und S. 81.

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  136. Posse a. a. O. I, 13, 6; dazu Text Band V, S. 19, wonach die Legende um das Bild des Thronfolgers: Spes imperii sich auch auf antiken Münzen findet. Ganz deutlich ist dies Vorbild für das seit Konrad II. aufkommende Profilbrustbild auf den Siegeln, s. Abb. ebd. I, Tafel 13, 5. Kaiser Justinus als spes urbis et orbis bezeichnet bei Corippus: In laudem Justini III 79 (ed M. Petschenig, Berl. 1886, S. 194); ebenso bezeichnet Walafrid Strabo (Mon. Germ. Poet. lat. II, S. 375 v. 158) K. Lothars I. Sohn im Jahre 829 als: spes optima regni; im 11. Jahrh. Wipo: Tetral. V. 220 (Script. rer. Germes S. 82) Heinrich III. als spes orbis, Benzo von Alba V3 (Mon. Germ. SS. XI, S. 650) Heinrich IV. als certa spes imperii, s. auch V 1 (S. 648); ders. als spes nostrae vitae s. Petrus Crassus (Mon. Germ. Lib. de lite I S. 453).

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  137. Ein Ring aus dem Schatz der Gisela, Gemahlin Konrads II., ist mit einer Goldmünze Aurelians (270–5) geschmückt, s. O. v. Falke, D. Mainzer Goldschmuck d. Kaiserin Gisela (Berl. 1913, Deutsch. Ver. f. Kunstwiss.), S. 18; für den Schmuck selbst wie für die Bucheinbände der sächsischen Kaiser sind zahlreiche antike Gemmen benutzt. Über das für die Aachener Kanzel Heinrichs II. verwandte Elfenbeinrelief eines gekrönten Reiters, s. oben Anm. 26. Zur allg. geübten Verwendung antiker Gemmen J. v. Schlosser in Sitzber. d. Wiener Akad. 123, 1 (1890), S. 92; A. Furtwängler, D. antiken Gemmen (Leipz. u. Berl. rgoo) III, S. 374. — Die Siegelgemme Lothars II. ist zum Schmuck des Lotharkreuzes in Aachen verwandt, s. Posse a. a. O. V., S. 7; Falke a. a. O., S. 16 Anm. z, 17. Hierher gehört auch das bekannte antike Kaiserrelief im Vorderdeckel der Adahandschrift. — Im folgenden kann die Einwirkung spätantiker Herrscherdarstellungen speziell auf Bilder Karls d. K. und Ottos III. dargelegt werden, die von der Frührenaissance an wieder selbstverständlich ist.

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  138. Vgl. H. Gelzer, Byz. Kulturgesch. (Tübingen 1909); C. Neumann, Die Weltstellung des byz. Reiches vor den Kreuzzügen (Heidelbg. 1894).

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  139. Vgl. das obengenannte Bamb. Gewebe. -- A. Maciejczyk, Ein angebliches Bild Ottos II. (Z. f. christi. Kunst XXVII, 1914, S. 69f.) stellt diese verlorene Dar-stellung als das Bild des „Michael Autokrator“ fest. Der sog. Mantel des H. Kunigunde” in Bamberg (s. unten Anm. 225) zeigt als Muster das sich wiederholende Bild eines thronenden Kaisers. Er ist byz. Herkunft und wirkte auf ein Bild Heinrichs II. ein. An der Mainzer Fundstelle des Schmuckes der Kaiserin Gisela wurde nachträg-lich eine Goldmünze des Romanos III. Argyros gefunden, s. Falke a. a. O. S. 18.

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  140. S. oben Anm. 77.

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  141. H. Bresslau, Zur Lehre von den Siegeln der Karolinger u. Ottonen in Arch. f. Urkundenforsch. I (1907), S. 36o macht darauf aufmerksam, daß nicht nur die karol. Verwendung von Metallsiegel, sondern auch das frontale Brustbild, das seit 962 auch auf den Wachssiegeln erscheint, dem byz. Vorbild entspricht (danach ist Bezold a. a. O. 1907, S. 83 zu berichtigen). Ders., Internat. Beziehungen im Urkundenwesen des Mittelalters in Arch. f. Urkundenforsch. VI (1916–8), S. 22f. deckt noch weitere Abhängigkeiten der Karolinger von Byzanz auf, zu denen später auch das Siegel Heinrichs II. bei Posse a. a. O. I, T. 1 r, 7 mit Monogramm gehört. — Auch byzantinische Münzen wurden in sächsischer Zeit nachgeahmt, s. Dannenberg a. a. O. I, S. 19, 39f., S. 343 Nr. 901, Tafel XXXIX (Hzg. Burchard II.? v. Schwaben), S. 46o Nr. 1186, T. LIII (Heinrich II.), S. 474 Nr. 1239–41, T. LV (wohl Zeit Heinrichs II.).

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  142. S. unten S. 210.

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  143. Auf dem Siegel Konrads III. bekommt der Thron zuerst eine Rückenlehne, die ein Muster von schräggekreuzten Streifen und auf dem oberen Rande eine Reihe von gestielten Knöpfen zeigt (Posse a. a. O. I, T. XXI I). Solche Lehnen waren auf byz. Darstellungen schon lange üblich; selbst die gleiche Randverzierung findet sich dort, z. B. thronende Maria, Elfenbein Chambery to. Jahrh. (Wulff a. a. O. II, S. 611), so daß kein Zweifel über das Vorbild dieser Neuerung bestehen kann. — Wie über die Normannen byz. Motive in die Bilder Petrus’ de Ebulo in seinem Heinrich VI. gewidmeten Werk kommen, s. oben Anm. 79.

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  144. Hadrian I. leitet geistliche und weltliche, päpstliche und königliche Gewalt aus Christus, dem Nachkommen der Priester und Könige, ab. Von ihm heißt es in den Versen zur Aufhängung einer Krone über dem Grabe Petri: s. Mon. Germ. Poet. lat. I, S. 1o6, dazu Lib. pont. ed. L. Duchesne I, S. 516f. und H. Grisar, Analecta Romana I (Rom 1899), S. 85, der sich den von G. B. de Rossi, Inscr. Rom. Christ. II’, S. 146 vorgeschlagenen Textänderungen anschließt. •

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  145. H. Lilienfein, D. Anschauungen v. Staat u. Kirche im Reich d. Karol. (Heidelbg. 1902, Heid. Abh. I), S. 27f., 33. F. Kern, Der Rex et Sacerdos in bildl. Darstellung in Festschr. f. D. Schäfer (Jena 1915), S. 1–5. Ebenso macht M. Buchner, Einhard als Künstler (Straßb. 1919, Stud. z. deutsch. Kunstgesch. 210) auf viele Be-ziehungen zum A. T. aufmerksam, stützt sich aber in seiner Arbeit auf soviel Vermutungen, daß sie nur mit Vorsicht benutzt werden kann. Typisch das Gedicht de imagine Tetrici des Walafrid Strabo (Mon. Germ. Poet. lat. II, S. 37o ff.), in der die kaiserl. Familie und der Hof mit alttest. Figuren verglichen werden. — Die Bedeutung des Alten Testaments tritt in der Folgezeit zurück, die Illustration des Neuen Testaments engt die des alten ein (s. H. V. Sauerland und A. Haseloff, D. Psalter Egberts v. Trier [Trier 1901], S. 65); aber das Beispiel Davids, von dem seit dem 9. Jahrh. eine Unzahl von Bildern namhaft gemacht werden könnten (einiges bei Th. Ehrenstein: D. Alte Testament im Bilde VII—VIII c. 28 S. 625f., Wien 1923), bleibt doch noch weiter für das Herrschertum von Belang, s. z. B. Wipo, Cantilena für 1028 (Opera, Script in us. schol. a 1915, S. 103) über Konrad II.: Quem providentia Dei praeclara predestinavit et elegit regere gentes strennue Davidis exemplo Messieque triumpho; Petrus Damiani über Heinrich III.: Laetentur ergo coeli, exsultet terra, quia in rege suo vere Christus regnare cognoscitur et sub ipso iam saeculi fine aureum David saeculum renovatur (Epist. VII 2, Migne: Patr. lat. 144 S. 436); Petrus de Ebulo (s. Anm. 99), S. 17o; sub nostro Salomone-Heinrich VI., den er kurz vorher zu Karl d. Gr. und Augustus in Beziehung setzt.

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  146. S. Kaiserkrönungsordo (sog. Cencius II.) im Lib. censuum ed. P. Fabre et L. Duchesne (Paris 1889 ff., Bibl. des éc. franç. d’Athènes et de Rome 2. Sér. VI’) S. 3*.

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  147. E. Eichmann, D. Mitra des abendl. Kaisers in Festschrift S. Merkle gewidmet (Düss. 1922), S. 83 ff. stellt Posse a. a. O. II, T. III 4 als ältestes Beispiel auf Siegeln fest.

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  148. M. Pomtow, Über den Einfluß der altröm. Vorstellungen vom Staat auf die Politik K. Frs. I. u. d. Anschauungen s. Zeit (Diss. Halle 1885).

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  149. P. Clemen, Die Porträtdarstellungen Karls d. Gr., Kap. III—IV (Zeitschr. d. Aach. Geschsver. XII, 1890, S. I--147) hat für die liter. und künstl. Darstellung des Kaisers in nachkarol. Zeit ein großes Material zusammengestellt; vgl. auch Gaston Paris, Hist. poétique de Charlemagne (Paris 1905), G. Rauschen, D. Legende Karls d. Gr. (Lpz. 1890, Publ. d. Ges. f. Rhein. Geschichtskunde VII); H. Hoffmann, Karl d. Gr. im Bilde der Gesch. des Mittelalters 800–1250 (Eberings Hist. Studien 137, Berl. 1919, auch Diss. Gießen). — In der Kunst von Byzanz machte Konstantin d. Gr., dort Karl als Idealherrscher entsprechend, dieselbe unhistorische Wandlung zum vollbärtigen Manne durch, s. J. Quitt, D. Mosaiken von S. Vitale in Ravenna (Byzant. Denkmäler III, Wien 1903), S. 118; hierbei macht sich die byz. Bartmode (J. Strzygowski, vgl. Anm. 128, S. 117 ff.) geltend. Joh. Georg Hz. zu Sachsen: Konst. d. Gr. in d. Kunst d. christi. Orients in: K. d. Gr. u. s. Zeit, hg. v. F. J. Dölger (Frbg. 1913) S. 255–8 behandelt nur jüngere Darstellungen. — Bei Clemen a. a. O. XI (1889), S. 185 ff. der Nachweis, daß aus merowingischer Zeit so gut wie nichts Authentisches in Original und Kopie erhalten ist; die Brustbildsiegel sind in unserem Zusammenhang ohne wichtigen Gehalt, über sie ebd. S. 206, Anm. I-2, über Münzen S. 208.

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  150. Vgl. dazu G. v. Below, Der deutsch. Staat des Mittelalters I (Lpz. 1914), S. 146, 196f.; M. Krammer: D. Reichsgedanke des stauf. Kaiserhauses (Breslau 1908, Gierkes Untersuch. z. Deutsch. Staats-u. Rechtsgesch. 95) S. 2 f.

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  151. Nouveaux mélanges d’archéol. sur le M.-A. publ. par le P. Ch. Cahier (Paris 1874), I, S. 65 ff.; J. Wilpert, D. Röm. Mosaiken u. Malereien d. kirchl. Bauten vom 4.-13. Jahrh. (Freib. i. B., 1916), Textband S. 85; Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter S. 23; Venturi a. a. O. I, S. 497.

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  152. A. Furtwängler, D. antiken Gemmen (Lpz. u. Berl. 1900) I, T. 56 u. 6o. — E. Bernouilli, Röm. Iconogr. II, S. 292, T. XXX. — Strong a. a. O. (Anm. 72), S. 68ff., 144. — Pflugk-Harttung a. a. O., Altertum, S. 509, 517; E. Heyck, Deutsch. Gesch. I (1905), S. 42, 53. — Die Tellus erscheint schon auf der Ara Pacis vom Jahre 14 v. Chr.; vgl. Anm. 172. — Der von Furtwängler a. a. O. III S. 453fg. behandelte Belgrader Kameo wird von G. Rodenwaldt: Der B. K. in: Jahrb. des Arch. Inst. d. Deutsch. R 37 (1922) S. 17–38 in das 4. Jahrh. gesetzt; ebd. S. 26fg. über die Gesch. der röm. Kampfbilder.

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  153. So H. Graeven, Heidn. Diptychen in Mitt. des K. Deutsch. Arch. Inst, Röm. Abt. XXVIII (t9t3), S. 204, bes. Anm. 1 — Vgl. Anm. 88 über die Theodosiussäule, auch Anm. 26 und Exkurs I. — Über die Verehrung der Herrscherbilder in dieser Zeit s. Peurlier: Sur les vestiges a. a. O. [Anm. 71] S. 17ofg.

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  154. Über die auf Münzen seit 320 beginnende Ersetzung heidnischer Typen durch Personificationen V. Schultze, Münze u. Kirchengesch. in Geschichtl. Studien, A. Hauck z. 70. Gebtg. (Lpz. 1916), S. 328.

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  155. A. v. Premerstein, Anicia Juliana im Wiener Dioskorides-Kodex in Jahrb. der Kunsthist. Samml. des Allh. Kaiserhauses XXIV (Wien-Lpz. 1903), S. io5ff., T. XXI; E. Diez, Die Miniaturen des Wiener Dioscurides (Wien 1903, Byz. Denkmäler III), S. 24 ff., 47 ff.; A. v. Premerstein, C. Wessely, J. Mantuani: De cod. Dioscuridei … Vindob. Med. Gr. 1 (Leyden 1906) S. 442f.; Wulff a. a. O. II, S. 289; F. X. Kraus, Gesch. der christl. Kunst I, S. 459• — Diez a. a. O., S. 48 gibt Beispiele für die Anordnung einer Figur zwischen zwei Allegorien oder Nebengestalten bis zu Praxiteles hinauf — vgl. Anm. 171 über Theoderich zwischen Roma und Constantinopolis.

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  156. Wulff a. a. O. I, S. 284ff.; F. X. Kraus, Gesch. d. christi. Kunst I, S. 569.

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  157. Cod. Par. Bibl. Nat. 139, Psalter des io. Jahrh.; G. F. Hertzberg, Gesch. d. Byzantiner (Berl. 1883), S. 27; Wulff a. a. O., S. 52o; N. Kondakoff, Hist. de l’art byz. II (Paris 1891), S. 35; Venturi a. a. O., II, S. 461; G. Schlumberger, L’épopée byz. I (Paris 1896), S. 760/1; F. X. Kraus, Gesch. d. christi. Kunst I, S. 454.

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  158. Außerdem stehen in Karls d. K. Hs von S. Calisto (s. unten Anm. 177) hinter dem Thron vier Tugenden als ganze Gestalten. Als solche erscheinen sie auch in den Ecken, ähnlich wie die vier Sänger um David. Es ist dies eine Teilerscheinung des wichtigen Prozesses, der in die Bilder das „architektonische“ Prinzip bringt, vgl. J. v. Schlosser, Beitr. z. Kunstgesch. in Sitzber. d. Wiener Akad. 123, 2 (1890), S. 117 ff. — In der sächsischen Zeit werden die Tugenden durch die Nationen zurückgedrängt, so daß sogar die Engel der karol. Vorlage zu Nationen umgeändert werden, s. unten S. 209. In dem Bilde Heinrichs II. im Cod. Vat. Ottob. lat. 74 haben dann wieder die Tugenden den Vorrang gewonnen, den sie in der salischen Zeit behalten, s. unten Anm. 242; Abb. St. Beißel, Vatican. Miniaturen (Freib. i. B. 1893), T. 18 und S. 35b; dazu G. Swarzenski, Die Regensb. Buchmal. (Lpz. 1901), S. 123ff.

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  159. Wichtig für die Fortführung der Tradition die Pariser Chrysostomos-Hs des Kaisers Nikephoros Botoneiates io81 (Wulff a. a. O. II, S. 539), beschrieben bei H. Bordier, Description des peint. et autres ornements cont. d. I. Mss grecs d. 1. Bibi. Nat. (Paris 1883) S. 128–32: Die Verlesung der Hs vor dem thronenden Kaiser bei G. F. Hertzberg, Gesch. der Byzantiner (Bed. 1883, Onckens Weltgesch.), S. 258. Auf dein Repräsentationsbild (F. X. Kraus, Gesch. d. christi. Kunst I, S. 577; Illustr. Gesch. des Kunstgewerbes [Berl. o. J.] I S. 187) thront dieser zwischen vier durch Tracht und Beischriften als Inhaber bestimmter Hofämter kenntlich gemachten Männern, die aufrecht stehen und wie der Kaiser frontal abgebildet sind (vgl. oben Anm. 88: Basilius I. zwischen seinen Feldherren). Die Bedeutungssteigerung zu Vertretern ganzer Berufsklassen wie im Abendland haben diese Würdenträger also nicht mit-gemacht. Über die Thronlehne sehen zwei Tugenden hervor, wie wir es bei Petrus de Ebulo, der als Süditaliener Anschluß an die byz. Kultur hatte, am Ende des 12. Jahrh. wiederfinden, s. unten Anm. 248. Über den Protostrator (Schwertträger) und den Skouterios (Schildträger) des Basileus vgl. Heisenberg (Anm. 84), S. 58ff.

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  160. s. Exkurs III a am Schluß.

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  161. Kusejr `Amra (K. Akad. d. Wiss., Wien 1907), II, Tafel 15: das Bild eines Herrschers aus einem Badeschlößchen beim Toten Meer, der von zwei Figuren flankiert wird und auf einem Thron in einer Arkatur sitzt, vgl. die Beschreibung, I, S. 209. Die hier angenommene Datierung auf das 9. Jahrh. ist auf die i. Hälfte des B. Jahrh. verbessert worden, vgl. C. H. Becker in Enzyklop. des Islams, I (Leiden-Lpz. 1913), bes. S. 355, ders. auch in Z. f. Assyriologie XX; weitere Nachweise bei J. Horovitz in: Islam I (1910) S. 385–8 — vgl. auch bei G. Schlumberger, L’épopée byzant., I (Paris 1896), S. 229, 676, die Abbildungen aus „einem sehr alten arab. Ms.“, in denen der Polizeipräfekt von Bagdad von seinen Trabanten umgeben ist.

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  162. Christus zwischen zwei Aposteln thronend schon auf frühen Sarkophagen als „Übergabe des Gesetzes“ (O. Wulff in Repert f. Kunstwiss. XXXV, 1912, S. 2151, ebenso Maria bei der Anbetung der Heil. drei Könige vielfach von Kriegern flankiert (H. Kehrer, Die Heil. Drei Könige, II, Lpz. 1909, z. B. S. 52, 63 usw.). — Über den ägypt. Ursprung der Majestas Christi, den J. Strzygowski vertritt, s. Byz. Zeitsch., XXII (1913), S. 624, vgl. auch Anm. 73. Daß die Verehrung des Kaisers wie Christi von Anfang an auch in Wirklichkeit in Zusammenhang standen, s. E. Lohmeyer, Christuskult und Kaiserkult (Tüb. 1919, Sammlung gemeinverst. Vorträge 9o).

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  163. Wroth [Anm. 121] T. 51, 14 (Leo VI.) letztes Herrscherbild; T. 5o, 11–12 (Basilius I.) erstes Christusbild auf dem Thron; H. Bresslau im Arch. f. Urkunden-forsch., VI (1918) S. 26, auch Brunner a. a. 0., S. 4, Anm. 2. In den Buchmalereien kommen auch später noch Thronbilder vor, z. B. Anm. 124, 163 und G. Schlumberger, L’épopée byzant., I (Paris 1896), S. 497, 733; s. auch ders.: Sigillogr. a. a. O. (Anm. 121) und ders.: La Vierge. le Christ et les Saints sur les sceaux byz. in: Mém. d. 1. Soc. nat. des Antiquaires de France XLIV (1883) S. 1–28. Zu diesem Respekt vor den Ehrenrechten des Himmels gehört es auch, wenn im Cod. Par. graec. 510 (über ihn Wulff a. a. O., II, S. 524ff.: saec. IX. ex.) auf dem Bilde des zweiten Konzils von Konstantinopel der Kaiser mit den Bischöfen zur Seite des Thrones sitzt, auf dem die aufgeschlagene Bibel liegt, Abb. bei G. F. Hertzberg, Gesch. der Byzantiner u. des Osman. Reiches (Allg. Gesch. hg. v. W. Oncken, Berlin 1883), zw. S. 196/7; G. Schlum-berger, L’épopée byz., I (Paris 1896), S. 769. Der leere Thron als Symbol Christi, s. J. Wilpert, D. Röm. Mosaiken u. Malereien d. kirchl. Bauten vom IV. bis XIII. Jahrh. (Freib. i. B. 1916), Text S. 58ff., — Für solche Abtretung kaiserlicher Rechte an Christus vgl. außer dem unten über die Abänderung der Proskynese an Feiertagen Gesagten (Exkurs II auch die Schilderung des Triumpheinzuges des Kaisers Johannes Tzimiskes (969–76) in Konstp. bei Leo Diac., Hist. IX 12 (Bonn 1828), S. 158: Die ihm mit Kronen, Zeptern und einem von weißen Pferden gezogenen Triumphwagen entgegengezogene Menge fordern ihn zum üblichen Zuge auf. Er nimmt nur Kronen und Zepter und setzt ein mitgebrachtes Marienbild auf den Sitz des Wagens, dem er folgt. — Zum Verständnis des Thronens, das die vornehmlichste Herrscherhaltung auf den bild. Darstellungen im Abendland ist, vgl. E. Rosenstock, Königshaus und Stämme in Deutschl. zw. 911 und 125o (Lpz. 1914), S. 54f.: „Die Einnahme des Hochsitzes als Besitzergreifung muß als uralte Sitte gelten und wurzelt tiefer im germanischen Rechtsbewußtsein als die Krönung und Salbung.“ — Über Christus im Kaiserornat auf abendl. u. byz. Darstellungen vgl. L. Bréhier in : Joum. des Savants X. S. XII ’ 1914, p. 36.

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  164. Cod. Mon. lat. 14000 (Cim. 55), vgl. Codex Aureus hg. von G. Leidinger (Munch. 1922), F. F. Leitschuh, Gesch. d. karol. Malerei (Berl. 1894), S. 246, dazu 1. v. Schlosser, Beitr. z. Kunstgesch. aus den Schriftquellen des frühen Mittelalters in Sitzber. d. Wiener Akad., phil.-hist. K1. 123, 2 (1890), S. 1o7ff., der nach den Tituli, die ebenso unter den Gedichten Alcuins vorkommen, darlegt, daß die Hs eine Kopie nach einem verlorenen Alcuin-Evangeliar sein muß, wobei er S. iio offen läßt, ob das Herrscherbild Zugabe oder Kopie nach einem Bilde Karls d. Gr. sei. Dies wurde wieder für Heinrich II. kopiert, s. unten Anm. 214.

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  165. R. Schröder, Lehrb. d. deutsch. Rechtsgesch., I (Lpz. 6 1919), S. 115 Anm. 19, 530. wo weitere Lit.; in Byz. vgl. Anm. 163.

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  166. Über die geogr. Bedeutung dieser Namen in dieser Zeit Arbeo, Vitae ss. Haimhrammi et Corbiniani (Script. rer. Germ. 1920), S. 27, Anm. 1–2; Gothia in anderem Sinn schon bei Orosius, Hist. adv. paganos VII 43 (Teubner 1889, S. 300) wonach Arbogast den Plan gehabt habe, durch Einsetzung eines germanischen Kaisers aus Romania Gotia zu machen; Leitschuh a. a. O., S. 41, spricht von Francia und. Aquitania in der Bibel Karls d. K., korrigiert sich aber selbst S. 245, wo er die Figuren richtig als überirdische Wesen deutet.

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  167. Die Umrahmung des Herrschers mit den beherrschten Gebieten ist alt. So ließ sich nach Agnellus, Lib. pont. eccl. Ray. c. 94 (Mon. Germ. SS. rer. Langob., S. 338) Theoderich im Panzer mit Lanze und Schild zwischen den Figuren der Roma und der Ravenna darstellen. Das zeigt die Herkunft des Motivs aus der Darstellung des Herrschers zwischen Roma und Nova Roma, wie wir sie auf dem besprochenen Bamberger Basileusbild noch im io. Jahrh. haben und wie sie uns von den Konsulardiptychen des 5. und 6. Jahrh. wohl bekannt ist. — Vgl. A. Furtwängler, Die antiken Gemmen (Lpz. u. Berl. 1900), III, S. 364f., wo unter dem jagenden Kaiser Constantius die Caesarea ganz in der Weise liegt wie die Tellus unter Theodosius (Anm. 155); vgl. auch den Panzer des Augustus von Prima Porta mit Gallia und Hispania.

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  168. Über die Tellus im Altertum s. Anm. 156, in karol. Zeit s. Leitschuh a. a. O., S. 283f., in sächs. Zeit Voege (s. Anm. 186), S. 308; dieselbe in der Lit. und in ihrem Verhältnis zur Antike s. J. v. Schlosser, Beitr. z. Kunstgesch. in Sitzungsber. d. Wiener Akad. 123, I (1890), S. 156ff.; vgl. über dies. in Byzanz J. Strzygowski (vgl. Anm. 128), S. 95 ff.; über byz. Personifikationen allgemein Diez a. a. O. (Anm. 159), S. 48 ff.

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  169. So nach den ihm feindlich gesinnten Ann. Fuld. zu 876 (MG. SS., I, S. 389, Script. ed. Kurze 1891, S. 86); da es sich nicht um die offizielle Urkundentitulatur handelt, werden Hofpoesien und dergleichen gemeint sein. — Den Unterschied von König und Kaiser faßt ein wohl noch in merow. Zeit zurückgehender „Traktat über romanisch-fränkisches Ämterwesen“ (M. Conrat-Cohn in Z. f. Rechtsgesch. Germ. Abt. XXIX, 1908, S. 248): Rex qui super unam gentem vel multas. Imperator qui super totum mundum auf qui precellit in eo. — Auf dem Bilde des Agilulf (s. Exkurs IIIa) steht bei ihnen noch die Inschrift: Victoria. Die Victoria unter dem Einfluß antiker Münzen noch auf deutschen Münzen des 11. Jahrh., s. Dannenberg a. a. O., I, S. 457f., Nr. 1179, Tafel LIII, III, S. 8o5, Nr. 1915, Tafel CVI.

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  170. S. Anm. 176.

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  171. So in der Viviansbibel in Paris, s. Comte A. de Bastard, Peintures, orne-ments … de la bible de Charles le Chauve (Paris 1889) T.,6, Kemmerich, Porträt a. a. O., S. 29, Venturi a. a. O., II, S. 277, Leitschuh a. a. O., S. 244, Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter, S. 88, farbig bei Henne am Rhyn, Kulturgesch., I, zw. S. 112/3.

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  172. Lothar I. im Cod. Paris. Bibl. Nat. lat. 226 (Psalter), s. Venturi a. a. O., S. 263, Pflugk-Harttung a. a. 0., S. 87, Leitschuh S: 242/3 — ders. ohne Trabanten auf Löwenstuhl mit Krone, Stab und Schwert in roherem Stil: Psalter, Bibl. der Messrs. Ellis u. White, London, aus Abtei S. Hubert, Ardennen, Abb. in Palaeogr. Society, III, (London 1873/83). T. 93, dazu Leitschuh a. a. O., S. 243f. Abgesehen von den oben Anm. 6o genannten Bildern seines Großvaters Karl d. Gr. fängt mit diesen beiden Bildern das eigentliche abendländ. Herrscherbuchbild an. — P. Clemen in Zeitschr. d. Aach. Geschichtsver. XI (1889), S. 239, Anm. 1 erwähnt noch ein Widmungsbild der Carmina Wandalberti (Cod. Vat. Reg. lat. 438); ebd. S. 251 ff. über die Herrscherbilder in den Volksrechten, deren Entwicklung die der eigentlichen Herrscherbilder begleitet.

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  173. Das Herrscherbild der Hs. s. Leitschuh a. a. O., S. 247f., Pflugk• Harttung a. a. O., S. 181, Venturi a. a. O., II, S. 327, Kemmerich a. a. O., S. 35 — ebd. S. 32 das Bild seines Psalters in Paris, thronend ohne Trabanten, dazu Leitschuh a. a. O., S. 245, Venturi a. a. O., II, S. 316. — Über Karls d. K. Adorationsbild s. oben Anm. 105.

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  174. Vgl. z. B. zwischen Otto III. und Pilatus in dem Evangeliar Ottos III., s. u. S. 204.

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  175. Posse a. a. O., I, T. 6, 6/7; vgl. auch die aus einer Münze oder Schaumünze hergestellte Mantelspange des Berliner Münzkabinetts bei Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter S. 15o.

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  176. Otto I. s. oben Anm. 106, Otto II. s. oben Anm. 1o8.

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  177. S. oben Anm. 77.

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  178. Zum ff. siehe meinen oben Anm. 2 zitierten, im ff. als Schramm a. a. O. angeführten Aufsatz, in dessen Anm. die weiteren Belege.

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  179. Vgl. unten Anm. 23off. — Über Bedeutung der Lanze s. auch R. Schröder, Lehrb. d. deutsch. Rechtsgesch., I (Lpz. 8 1919), S. 115, 511, wo weitere Verweise. — J. Bruckauf, Fahnlehn u. Fahnenbelehnung im alten Deutsch. Reiche (Lpz. 1907, Histor. Abhandlg. hg. v. E. Brandenburg usw., III), über die Belehnung mit der Fahnenlanze bei Herzogtümern und Grafschaften, die seit dem Anf. des 11. Jahrh. nachweisbar ist (S. 20, 47); doch zeigt schon das Siegel Markgraf Geros von 964 diesen Fürsten mit der bewimpelten Lanze (Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter, S. 563).

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  180. Eine solche Gegenüberstellung in anderem Zusammenhang findet sich in den karol. Leges Alamannorum, auf deren ersten 21/2 Seiten zwischen horizontalen Streifen eine Galerie von roh gezeichneten Brustbildern, die als Geistliche und Weltliche charakterisiert sind und eine Volksversammlung darstellen sollen, eingetragen ist, s. E. H. Zimmermann, D. Fuldaer Buchmalerei (Diss. Halle 1910, S.-D. aus Kunstgeschl. Jahrb. d. K. K. Zentralkomm.), S. 94. — Ferner in der Bibel von S. Calisto (S. Paolo fuori le mura), wo Moses zwischen einem langrockigen Geistlichen und einem kurzgewandigen Laien (dieser links von ihm) steht, s. Venturi a. a. O., II, S. 323.

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  181. Wulff a. a. O., II., S. 361.

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  182. Zitiert bei W. Voege, Eine deutsch. Malerschule um die Wende des 1. Jahrtausends (Westdeutsch. Zeitschr. f. Gesch. u. Kunst, Ergheft VII, Trier 1891), S. 283.

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  183. s. Exkurs IV.

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  184. E. Eichmann in Z. f. Rechtsgesch., XXXIII, kanon. Abt., II (Weimar 1912), bes. S. 17 und in Histor. Jahrb. d. Görres-Ges., XXXIX (München 1919), bes. S. 716. Ich werde an anderer Stelle auf die Datierung zurückkommen.

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  185. Im Gebet bei der Salbung: …, quatinus … temporali iustis modera-minibus executo eternaliter cum eo regnare merearis, qui solus sine peccato rex regum vivit (Le liber censuum de l’église Romaine p. p. P. Fabre et L. Duchesne, Paris 1888ff., Bibl. des écoles franç. d’Athènes et de Rome, 2. Serie VI), S. 4*, ähnlich S. 5* im Krönungsgebet und bei der Zepterübergabe. — Brief vom 11. 5. 113o: Sit itaque, fili karissime, regnum tuum adiutorium regni caelestis, ut post temporale regnum, quod longevum tibi Dominus faciat, cum ipso sine fine possis regnare (Cod. Udalrici Nr. 247, Ph. Jaffé: Bibl. rer. Germ. V S. 429).

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  186. Z. B. Vita Ss. Senesii et Theopompi (Mitte u. Jahrh.): [Sancti] in aeterni regis palatio coronantur … Isti gloriosi patres nostri una cum angelorum consortio et cum Christo domino regnant in paradysi gaudio (P. Bortolotti, Antica vita di S. Anselmo (Modeno 1892, auch als T. XIV der Mon. di stor. patr. per le prov. Modenesi, Serie delle cronache), S. 176 — vgl. dazu die Exk. IV behandelte Bibelstelle.

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  187. Lehrreich bei H. G. Voigt, Brun von Querfurt (Stuttg. 1907), S. 168, die Zu-sammenstellung von Bruns Himmelsvorstellungen nach seinen Werken (to/11. Jahrh.). — Daß der Helland im 9. Jahrh. sogar germanische Königsvorstellungen auf Christus überträgt, vgl. R. Schröder, Lehrb. d. deutsch. Rechtsgesch., I (Lpz. 6 1919), S. 175. Voigt a. a. O., S. 320, Anm. 66o über byz. Parallelen.

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  188. De regimine principum I 9, wo ein ganzes Kapitel dieser Frage gewidmet ist.

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  189. J. v. Schlosser in Sitzber. d. Wiener Akad., phil. - hist. Kl. 123, ‘1 (2891), S. 226: Der Maler hat „augenscheinlich kein anderes Vorbild als eine Majestas Christi, so setzt er denn an Stelle des Erlösers frischgemut den Kaiser. Nicht einmal in byzantinischen Handschriften finden wir eine derartige unerhörte Glorifizierung, die eben ganz naiv gemeint und von einer orientalischen Trpoodivicic himmelweit entfernt ist“; s. auch H. Janitschek, Gesch. d. deutsch. Malerei (Berl. 189o), S. 73. — Die Auslegung von R. Eisler, Weltenmantel und Himmelszelt, I (Munch. 191o), S. 25, wonach sich der Kaiser hier „als messianischer Erlöserkönig und Herrscher des i000jährigen Reichs in der Typik des thronenden Christus darstellen ließ”, muß demnach ein-geschränkt werden.

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  190. Als Vicarius Dei oder Christi wird der Kaiser in karol. Zeit aufgefaßt, s. H. Lilienfein, D. Anschauungen von Staat u. Kirche im Reich d. Karol. (Heidelbg. 1902, Heid. Abh. 2), S. 29, 36, Anm. 1. — Im 2 i. Jahrh. wird der Kaiser so bezeichnet von Thietmar, Wipo, Benzo usw., vgl. J. Harttung, Dipl.-hist. Forsch. (Gotha 1879), S. 49f., Anm. 2; ähnlich Petrus Dalniani über Heinrich III.: in rege suo vere Christus regnare cognoscitur, vgl. oben Anm. 149. — Wenn Nikolaus I. auch schon im 9. Jahrh. als vic. Dei bezeichnet wird (E. Perels, Papst N. I., Berl. 192o, S. 215, Anm. 1), so machen die Päpste doch erst seit dem 13. Jahrh. ein Reservatrecht aus der Bezeichnung vic. Christi, so daß Gervasius von Tilbury dies noch als Anmaßung auslegen kann, s. Harttung a. a. O.

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  191. F. Baethgen bereitet eine Untersuchung über diesen Titel vor.

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  192. Für Otto III. können wir mit mehr oder minder großer Sicherheit außer den Siegeln und Münzen sieben Darstellungen in Anspruch nehmen.

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  193. Zum Folg. Schramm a. a. O. S. 6o f.

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  194. E. E. Stengel, Der Kaiser macht das Heer (Weimar 1910, S.-D. aus Festgabe f. K. Zeumer), S. 16, 22, 28, 94, Anm. 1, hatte eine Sonderarbeit hierüber in Aussicht gestellt; einiges bei H. Bloch in Neues Arch. f. Alt. deutsch. Geschichtsf., XXXVIII, S. 131 — vgl. auch Anm. 193 u. 216.

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  195. Schramm a. a. O. S. 59 f. — Am gleichen Ort das liter. Gegenstück: Zur gleichen Zeit gestaltet der Reichenauer Mönch Purchardus die Gesta Witigowonis, seines Abtes, als einen Dialog zwischen dem Poeta und der Augia (Reichenau), ver-faßt um 994–6 (Mon. Germ. SS. IV, S. 622ff.).

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  196. F. Vigener, Bezeichn. f. Volk u. Land d. Deutschen (Heidelbg. 19o1).

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  197. Das ganze Material bei K. v. Amira, Der Stab in der germ. Rechtssymbolik in Abh. d. Munch. Akad., phil.-hist. Kl., 25, 1 (1909).

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  198. Paulus Diac., Hist. Langob., VI, 55 (Script. rer. Germ. 1878, S. 238): Langobardi … Hildeprandum … regem levaverunt. Cui dum contum, sicut moris est, traderent, in eius conti summitate cuculus avis volitando veniens insedit. Tunc aliquibus prudentibus hoc portentu visum est significari, eius principatum inutilem fore. Die Weisen behalten auch recht, denn der König fällt gleich danach.

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  199. Vgl. Schramm a. a. O. S. 62 f. über die Gesichtsproportionen und die Ge-sichter in den Kapitellen der Säulen.

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  200. Vgl. den Thron auf den karol. Herrscherbildern Lothars u. Karls d. K. ís. oben;, aber auch noch z. B. G. Leidinger, D. Perikopenbuch K. Heinrichs II. (Mönch. o. J.), T. 5.

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  201. Schramm a. a. O. S. 59 f.

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  202. Posse a. a. O., I, T. X 1.

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  203. H. Bresslau, Internat. Beziehungen im Urkundenwesen des Mittelalters in Arch. f. Urkundenforsch., VI (1918). S. 26f., sonstige Throndarstellungen zusammengestellt bei P. Clemen in Zeitschr. d. Aach. Geschichtsver., XI (1889), S. 267ff. Auf Münzen sind noch unter den Saliern Thronbilder selten, vgl. Dannenberg a. a. O., I, S. 19.

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  204. Schramm a. a. O. S. yo f.

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  205. Distincte gentes famulant’ur) dona ferentes.

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  206. Das Schema, das schon in altchristl. Zeit in gleicher Weise begegnet (s. oben Anm. 95), zeigt Verwandtschaft mit der Dornenkrönung, vgl. z. B. Altartafel Aachen, wohl aus d. Zeit Ottos III., M. Burg, Otton. Plastik (Bonn u. Lpz. 1922), T. 36; Evangelienbuch v. S. Peter, 11. Jahrh., s. G. Swarzenski, Die Salzburger Buchmal. (1908), Abb. 49 — auch mit der Krönung der Maria s. St. Beißel, Des H. Bernward Evangelienbuch (Hildesheim 1891„ T. V.

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  207. Eine eingehendere Behandlung dieses Titels im Rahmen der historischen Entwicklung des to. und 11. Jahrh. hoffe ich bald vorlegen zu können.

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  208. Perikopenbuch Heinrichs II. in München (Clm 4452 = Cim 57), Näheres s. Schramm a. a. O. S. 56 f.

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  209. Voege a. a. O., S. 125, wollte die Mittelfigur als Bambergia auslegen, indem er sich auf ein Gedicht aus Seeon berief; aber da B. in der von ihm zitierten Urk. v. Jahre 3005 nur als castrum bezeichnet wird, ist ihre Nebenordnung neben Nationen ganz unwahrscheinlich, zumal die Bildtradition deutlich auf die Roma hinweist.

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  210. Hildesheim. Dombibl. Cod. 688 (ohm U. 1. to) Bild VIII, s. F. C. Heimann, 13ilderhs. des i 1. Jahrh. in der Dombibl. zu H. in Zeitschr. f. christi. Kunst III (Düssel-dorf 1890), 146. Der traditionelle Charakter der Musikinstrumente ist S. 149 ganz ver-kannt; dazu Voege a. a. O., S. 138f., der David selbst dargestellt glaubt.

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  211. G. Swarzenski, D. Regensb. Buchmalerei (Lpz. 19o1) Abb. 19,’20, S. 71ff. — Dehio a. a. O., I, Abb. 334, S. 269, Kemmerich, Porträtmalerei a. a. O., S. 82.

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  212. S. oben Anm. 168.

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  213. Ähnliche Vorstellung bei Benzo von Alba (Ende I i. Jahr.) an Heinrich IV: Sit nomen eius [Dei] benedictum in secula, qui dextrum sui christi Heinrici sua sustentat dextera (I, 4, Mon. Germ. SS. XI, S. 601); ebd. S. 602 spottet er über einen Fürsten, der nur über ein einziges Land gebietet (vgl. oben Anm. 197): duo episcopelli sustentant manus unius provinciae regulelli.

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  214. Swarzenski a. a. O., S. 74, 81 ff., 226.

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  215. S. oben Anm. 82.

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  216. Cod. Bamb. Lit. 53 (olim Ed. III 12) f. 2 b; Abb. Kemmerich a. a. 0., S. 86, dazu F. Leitschuh: Katalog d. Hss. d. Kgl. Bibl. z. Bamb. I 2 (ebd. 1898) S. 196 und H. Fischer im Bamberger Tagblatt 1914 Nr. 42, vom Verf. mir gütigst zugänglich gemacht.

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  217. So auch Swarzenski a. a. O., der „über die Entstehung dieses Bildtypus nichts zu sagen’ vermochte — vgl. in Byzanz Anm. 83.

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  218. Außer Anm. 216, 227 und auch Mon. Germ. Leges IV, S. 664, vor allem die Führung des Königs bei der Wahl durch die Erzb. von Mainz und Trier, s. M. Buchner in Hist. Jahrb. d. Görresges. 32 (1911), S. 13.

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  219. S. oben Anm.77 u. Abb. 1 1 -- außerdem das angebliche Ringsiegel eines Ottonen als welcher meist Otto I. angenommen wird, das nur durch einen Abdruck unbekannter Herkunft bekannt ist, vgl. Posse a. a. O. (Anm. 131), I, T. 7, 8, dazu V, S. 13, Neues Archiv III, S. 33, Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter, S. 155. Der bärtige Kopf des „Oddo“ schließt Otto III., auf dessen letzter Bulle diese sächsische Namensform erscheint, aus. Die von Posse im Text festgestellten, in der Abb. nicht erkennbaren Pendilien müssen für eine Neuerung der Zeit Ottos II. und der Theophanu im Herrscherornat, die nicht allein steht (P. E. Schramm, Kaiser, Basileus und Papst in der Zeit der Ottonen, Histor. Zeitschrift 129, 1924, S. 442 f.), gehalten werden, so daß Otto II. unter Voraussetzung der nicht nachprüfbaren, aber wohl nicht zu bezweifelnden Echt-heit der Dargestellte sein wird.

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  220. Griech. xaraceurú, über sie Konst. Porph. a. a. O. (Anm. 49), II, S. 688 ff. Unrichtig ist Falkes Angabe (a. a. O., vgl. Anm. 44, S. 8), daß sie erst mit Constanze im Westen erscheinen; fraglich dagegen Clemens’ Annahme (a. a. O., vgl. Anm. 37, XI, S. 241), daß die seitlichen Zierate auf den karolingischen Darstellungen der oft seltsam geformten Kronen mißverstandene Nachahmungen der byzant. Pendilien seien.

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  221. Schlosser a. a. O. (s. Anm. 41), S. 5o.

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  222. Bassermann-Jordan a. a. O. (s. Anm. 43), S. 8/9, Abb. 7, Tafel VA, wonach das Stück wahrscheinlich „noch in die Zeit Ottos II. oder Ottos III. fällt“.

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  223. Cod. Bibl. 95 (olim A, II, 46), Bibel; Abb. s. Kemmerich a. a. O., S. 77, dazu Leitschuh a. a. O. I 1 (1895) S. 8o und Fischer a. a. O. Der stilistische Unterschied der beiden Bilder braucht kein Gegengrund gegen ihre Herkunft aus derselben Schule zu sein, da Seeon noch nicht über eine feste Tradition verfügt haben kann. Swarzenski trat vor Fischer für Eichstätt ein (a. a. O., S. 53f., Anm. `)

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  224. So ist auch Heinrich III. im Bremer Evangelistar (Voege a. a. O., S. 44, Anm. 1, S. 383), das sich an den Reichenauer Codex Egberti und Echternacher Werke anlehnt und stilistisch nach Echternach gehört, dargestellt — ein Beispiel, wie eng sich die Salier an die Bildtradition der Sachsen anschlossen. Abb. bei Kemmerich a. a. O., S. 92 ff.

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  225. S. oben Anm. 85.

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  226. K. v. Amira, Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik in Abhandl. d. Münchener Akad. 25, 1 (1909), S. 123.

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  227. A. Hofmeister, Die hg. Lanze, ein Abzeichen des alten Reichs (Breslau 1908, Gierkes Unters. z. Deutsch. Staats-u. Rechtsgesch. 96), S. 49, hat das verkannt und redet von einem „edelsteinbesetzten Futteral“.

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  228. Über sie Hofmeister a. a. O. Für die Gesch. der Lanze ist unser Nachweis wichtig, daß gemäß diesem Bilde in der Zeit Heinrichs II. die Lanze noch als Konstantinslanze galt, denn der erste sichere Nachweis der Mauritiuslanze gehört erst an das Ende des I I. Jahrh. (ebd. S. 66), während die Stelle aus Brun von Querfurt (ebd. 65, Anm. 2) keinen zweifellosen Schluß erlaubt, zumal da derselbe in diesem Satze den nicht als Reichsheiligen geltenden Konstantin schlecht hätte nennen können. Scheidet man daher die Sachsenzeit aus, so ist der Nachricht Hugos v. Flavigny (ebd. S. 55 ff.) über die Erwerbung der Mauritiuslanze durch die Salier bei der sonst so seltsamen Ersetzung einer Insignie durch eine neue vielleicht doch ein höherer Wert beizumessen, als Hofmeister zugibt.

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  229. Vgl. Posse a. a. O., T. 2, toff.; der Wimpel zuerst seit Karl d. D., T. 3, 7, ständig seit Konrad I., s. T. 6, 1 ff.

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  230. Z. B. die Fürsten im Aachener Evangeliar, s. oben Anm. 183.

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  231. Das ganze Mosaik in der heutigen Form bei Lauer a. a. O. (s. Anm. 63), S. 1o4fl., darüber oben Anm. 6o. Wenn Wilpert an dortgen. Stelle die Konstantin-seite als Kopie in Frage stellt und sie als spätere Analogiebildung zur Karlsseite aufgefaßt haben will, so ist das bei der auffälligen Verschiedenheit der Lanzenenden und dem Zusammenhang zum Regensburger Bild wiederum zu bezweifeln, zumal an der Stelle nach der Art der Wandaufteilung ursprünglich ein Bild, und zwar ein das KarlLeobild an innerem Rang übertreffendes gewesen sein muß.

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  232. A. a. O., S. 335.

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  233. Hier wird meist viel zu unkritisch verfahren! Selbst bei liter. Angaben muß man vorsichtig sein: wenn Hofmeister a. a. O. mit der Bezeichnung crucifera … lancea des Arnold von St. Emmeram II, 33 um 3035 (Mon. Germ. SS. II, S. 567) als nicht zu der Wirklichkeit passend nichts anfangen kann, so erklärt sich das einfach damit, daß Arnold in dem Kloster saß, in dem Heinrichs Bild entstanden ist, daß er daher viel eher ein solches Bild als die Insignie selbst gesehen haben konnte.

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  234. Vgl. für die Roma-Darstellung im Alt.: G. Wissowa, Rel. u. Kultus der Römer (Munch. 3902), S. 282, Anm. 4/5; Fr. Kenner, Die Roma-Typen in Sitzber. d. phil.-hist. Kl. d. k. Akad. d. Wiss., XXIV (Wien 1857), S. 253–95; A. Parisotti, Evo-luzione del tipo di Roma (Arch. d. R. Soc. Romana XI, 1888) S. 59–148; S. 138fg. über die Zeit seit Konstantin, S. 942 über die Konstantinopolis; für die Folgezeit ist wichtig die Notitia dignitatum imperii Romani, Ms. lat. 9661 de la Bibl. nat. (Paris o. J., Bibi. nat., Départm. des mss. 23), die auf das 5. Jahrh. zurückgeht und die für alle Provinzen Personifizierungen gibt; daneben die Diptycha, bes. die der Roma und Konstpolis im Hofmuseum Wien, s. Volbach a. a. O. (Anm. 5), T. IVb, Nr. 19, S. 27, s. auch Nr. 4, 7f., ‘of., 14. Die im Lateran wieder aufgedeckte, jetzt im Palazzo Barberini verwahrte Freskodarstellung der Roma setzt J. Wilpert, D. Röm. Mosaiken u. Malereien v. 4.-13. Jahrh. (Freib. i. B. 1916), S. 127–48, vermutungsweise ins 4. Jahrh. — Über die Roma in byzant. und westgot. Darstellungen s. auch oben Anm. 56, 171. — Aus karol. Zeit z. B. A. Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen, 1 (1914;, T. 25, Nr. 83 (Paris, Bibl. nat.), Venturi a. a. O., II, S. 319 (Bibel von S. Callisto, 1. am Bildrand, — Über den in der Lit. beliebten Dialog mit der Roma od. ihre Anrufung vgl. P. Friedländer, Joh. v. Gaza u. Paulus Silentiarius (Teubner 1912), S. 271.

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  235. Posse a. a. O., IV, T. 73, 8; neben der Mauer die Beischrift „Roma“, Petrus hält Schlüssel, deren Bärte die Buchstaben S [enatus] P [opulusque] R [omanusl bilden — sonst meist E [cclesia] R omana], z. B. Seitenstettener Relief Ottos I. (s. Abb. 9). Solche Figuren in einem Mauerring kommen schon in karol. Zeit vor.

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  236. Nr. 8 v. J. 1028 (Posse a. a. O., T. XIII 6) noch mit Figur (Roma oder der Thronfolger); Nr. 9 (ebd. 8) 1033–8 dann mit dem Stadtbild.

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  237. Alle diese Siegel bis ins 15. Jahrh. bei Posse a. a. O. — In der Mitte des 11. Jahrh. machte Papst Viktor II. das salische Vorbild auf seiner Bulle nach, deren Rückseite eine ähnliche Architektur mit der Unterschrift; Aurea Roma zeigt, s. H. Bresslau in Arch. f. Urkundenforsch., VI (1918), S. 34f., Anm. 5.

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  238. Ein byz. Beispiel für eine ähnliche Ersetzung — für eine Berggöttin der Berg selbst — s. L. Bréhier in: Journ. d. Savants N. S. XII (1914) S. 34•

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  239. S. oben A. 162.

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  240. So ist es erklärlich, daß die Psychomachia, der Kampf der Tugenden und Laster, sowohl in der Lit. (H. Walther, I). Streitgedicht in d. lat. Lit. des Mas. (Munch. 1920, Qu. u. Unters. z. lat. Phil. des Mas V2) S. itofg.; E. Mâle, L’art religieux du XIIIe siècle, Paris 1898, S. 133ff.) als auch in der Kunst (dazu Clemen a. a. O. [vgl. ob. Anm. 2] S. 313 ff., Lit. S. 314, Anm. 146 und S. 745, Anm. 20) dauernd eine große Rolle spielen konnte. Tugenden in Hss. des 1s. Jahrh. s. G. Swarzenski a. a. O., S. 34.

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  241. Voege a. a. O., S. 385, Pflugk - Harttung, \Veltgesch. Mittelalter, S. 163, Kemmerich, Porträtmalerei a. a. O., S. 92. — Das Museo espanol de antiquidades, V (Madrid 1875), S. 5o3–15 ist mir nicht zugänglich.

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  242. Von der oben Anm. 131 genannten Lit. vgl. besonders Brunner.

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  243. Über den geistigen Unterschied der Hss. des 11. Jahrh. gegenüber denen des 10. Jahrh. s. G. Swarzenski, D. Regensburger Buchmal. (Lpz. 1901,1 S. 174.

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  244. Die erste Darstellung, die Papst und Kaiser zusammenzeigt, ist das berühmte Mosaik des Laterans aus den ersten Jahren Leos III., 796–80o (s. o. Anm. 6o); J. v. Schlosser in Sitzber. der Wiener Akad., phil.-hist. Kl., 123 (1890), S. 124 macht auf die Nachricht bei Flodoard, Hist. Rem. eccl. II, 19 (Mon. Germ., SS. XIII, S. 467) aufmerksam, wonach der von Erzb. Ebo (816–45) restaurierte Giebel mit einer Darstellung (wohl Mosaik) zur Erinnerung der Krönung Ludwigs d. Fr. durch Papst Stephan IV. geschmückt war. Karl d. K. und P. Nik. I. zeigt das um 1105 entstandene Goldene Buch von Prüm (darüber s. o. Anm. 2), Abb. J. A. Rambaux, Beitr. z. Kunstgesch. (Köln 1860), T. 6, auch Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter, S. 143. Der Kaiser sitzt links neben dem Papst und empfängt ein Buch in der Art, wie man Boëthius und Symmachus abgebildet findet, z. B. F. F. Leitschuh, Gesch. d. karol. Malerei (Berl. 1894), S. 251–3 betr. 9. Jahrh., die wiederum in der alten Form der Dialogdarstellung angeordnet sind.

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  245. Von Lothar III. hat sich z. B. außer Siegeln und Münzen kein Bild erhalten, Brunner a. a. O., S. 67 ff.

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  246. Z. B. Kg. Cyrus in Regensbg., Glossar aus d. Mitte d. 12. Jahrh. mit Schwert-träger hinter dem Thron, s. G. Dehio, Gesch. d. deutsch. Kunst, I, Nr. 338; der thronende Kg. Harald v. Engl. zw. Schwertträger und Geistlichem auf dem Wandteppich von Bayeux (12. Jahrh.), s. F. R. Fowke, The B. Tapestry (Lond. 1912); A. Marignan, La Tapisserie de B. (Paris 1902); A. Levé, La tap. de la reine Mathilde, dite la tap. de B. (Paris 1919) (diese mir nicht zugänglich); Clemen a. a. O., S. 732; bei den Thron-bildern des Petrus de Ebulo, saec. XII ex. (über ihn Anm. 79) begegnen nicht nur in byzant. Weise allegòr. Gestalten am Thron (T. 51/2, auch E. Heyck, Deutsch. Gesch., I [1905], S. 463; dazu s. Anm. 163), sondern durch den Zutritt von Boten, Volks-mengen (T. II, 25, 46, 48 usw.) und Benutzung des Stiftersbildes entwickelt sich das Repräsentationsbild zur historischen Illustration, vgl. auch Pflugk-Harttung a. a. O. S. 189. — König Wenzel von Böhmen zw. Schwerthalter und Mundschenk in der Manesseschen Liederhs., s. F. X. Kraus, Die Miniat. d. M. L. (Straßb. 1887), danach Pflugk-Harttung, Weltgesch. Mittelalter.

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  247. Über diese A. Werminghoff, Die malerische Darstell. d. deutsch. Kgs.- u. röm. Kaiserkrön. in Westermanns Monatshefte B. 92 (1902), S. 79off. und Neues Archiv f. ält. Deutsch. Geschichtsf., XXVI (19ot), S. 32, Anm. 1 (M. Kemmerich ebd., XXXIII [1908], S. 466, Anm. 3), Nachtrag in Deutsch. Geschsbl. XVIII (1917), S. 59, Anm. 1; über bayr. Münzen mit der Herzogsbelehnung Bruckauf a. a. O. (Anm. 183) S. 21. — Lehrreich ist das Steinrelief im hinteren Teil des Ambo in der Kirche von Monza (Muratori, Rer. Ital. SS. I Abb. zu S. 509 u. Anm. 228), wo der Herrscher noch auf dem Löwenfaltstuhl, flankiert von Geistlichen u. dem Schwertträger, thront, während ihm die Krone aufgesetzt wird; dagegen bedeuten links der Altar mit Zubehör, rechts die andrängende Menge realistische Erweiterungen. Ähnlich ist im Cod. Barb. lat. 2724 s. XII in. (Chronicon Vulturnense) dieselbe Gruppierung eines von Trabanten um-gebenen Herrschers oder Papstes, der dem herantretenden Abte in der Art des Donationsbildes eine Urkunde reicht, für mehrfache historische Verleihungen als Illustration benutzt, s. A. Munoz, Le miniature d. Chr. Vult. in Bull. dell’ist. stor. ital. XXX (Roma 1909), S. 75 ff.

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  248. S. oben Anm 124.

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  249. Dehio a. a. O., I, S. 178ff., Aug. Fink, Die figürl. Grabplastik in Sachsen von d. Anf. bis z. 2. Hälfte des 13. Jahrh. (Diss. Berl. 1915).

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  250. Aus den zahlreich erhaltenen Grabinschriften z. B. für Heinr. I. von Frankr.: Heinricus moritur pulvis et efficitur. Quod fuit ex nostro redimi nequit ere vel ostro, Rex homo factus humo restituetur humo. Vgl. H. Omont, Épitaphes métriques comp. par Foulcoie de Beauvais in Mélanges J. Havet (Paris 1895), S. 221.

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  251. Fink a. a. O., S. 65, Dehio a. a. O., S. 182, Abb. 418, auch E. Lüthgen, Roman. Plastik in Deu. (Bonn u. Lpz. 1923 T. IV.

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  252. Vgl. die Schilderung, wie der Künstler, auf die Kunde, daß Rudolf I. seit der Herstellung seiner Grabplatte noch einige Falten bekommen habe, zu ihm reist, um sie nach dem Augenschein nachfügen zu können: Ottokars Oestr. Reimchronik c. 227, V. 39125ff. ‘Mon. Germ., Deutsch. Chron., V’, S. 508f.). Diese 1815 zer-schlagen aufgefundene, nach Kopie des 16. Jahrh. wiederhergestellte Platte in der Krypta zu Speyer, s. O. Redlich, R. v. Habsb. (Innsbr. 19o3); K. Lamprecht, Einführung in das histor. Denken (Lpz. 1912), hat dem Versen besonderen Wert beigelegt.

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Fritz Saxl

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Schramm, P.E. (1924). Das Herrscherbild in der Kunst des Frühen Mittelalters. In: Saxl, F. (eds) Vorträge der Bibliothek Warburg. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15764-9_5

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