Zusammenfassung
Das Wort Physik stammt von φύσις, das die „Natur“ heißt, und bedeutet ursprünglich allgemein Naturkunde. Aber in diesem allgemeinsten Wortsinn würde das Gebiet ein allzuumfassendes sein. Schon frühzeitig wurden daher als selbständige Wissensgebiete diejenigen unterschieden, die sich mit der belebten Natur befassen, und abgetrennt von denen, welche die unbelebte betreffen. So wurden Zoologie und Botanik in ihrer Systematik und Biologie abgeschieden. Aber auch die unbelebte Natur erwies sich als zu vielseitig, es sonderten sich die beschreibenden Wissenschaften, Mineralogie, Geologie, Geographie als eigene Spezialwissenschaften ab. Freilich als diese Wissenschaften ihren rein deskriptiven Charakter verloren, als das Werden der Kristalle und ihre Beziehungen untereinander, als das Entstehen der Gesteine, als die Bildung unserer Erdoberfläche usw. in den Kreis der Betrachtungen gezogen wurden, da wurden die Beziehungen zur eigentlichen Physik wieder immer engere, und es entstanden in der Kristallkunde, in der physikalisch-chemischen Mineralogie, der Geophysik usw. eine Reihe von Grenzgebieten, deren Zuordnung durchaus nicht mehr eindeutig möglich oder erwünscht ist. Weiter wurden aus der Physik im Laufe der Zeiten noch große Arbeitsgebiete abgeschieden, die ihr immer wesensverwandt geblieben sind: Die Chemie, die sich mit Beschreibung, Bildung und Zerlegung der unbelebten Stoffe befaßt, mit allen ihren Unterabteilungen; die Astronomie, die ein herausgegriffenes Kapitel aus der Mechanik (Himmelsmechanik) darstellt, sowie die Astrophysik; die Meteorologie und Geodynamik und die speziellen technischen Wissenschaften.
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Meyer, S., Schweidler, E. (1928). Einleitung. In: Meyer, S., Schweidler, E. (eds) E. Lecher’s Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15883-7_1
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15315-3
Online ISBN: 978-3-663-15883-7
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