Versuche bei rollender Reibung mit Schlupf

Zusammenfassung

Bei der Durchführung nicht veröffentlichter Abnutzungsversuche wurden immer wieder Beobachtungen gemacht, die darauf schließen ließen, daß neben der Umgebungsatmosphäre auch die Vorbehandlung der Abnutzungspartner für den Ablauf der Versuche von Bedeutung sein mußte. Aus diesem Grunde soll im folgenden untersucht werden, welchen Einfluß die umgebende Atmosphäre und eine etwaige Vorbehandlung der Probekörper auf die Abnutzungsvorgänge hat. Der relativen Luftfeuchtigkeit soll dabei besondere Beachtung geschenkt werden. Als Versuchswerkstoff wurde Elektrolytkupfer gewählt, weil, wie später noch gezeigt werden wird, Potentialgefälle, durch chemische Vorgänge verursacht, für die Gesetzmäßigkeiten der Ionen- und Elektronenwanderungen bei Oxydationsvorgängen maßgebend sind. Bei reinen Metallen, wie Elektrolytkupfer, wird bei Vorhandensein einer oder auch mehrerer klar definierter Oxydschichten die Aufklärung der Oxydationsvorgänge leichter übersehbar und durch keine zusätzlichen, durch Legierungsbestandteile bedingte Erscheinungen erschwert. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, daß für solche Versuche die Metalle so gewählt werden, daß die Eigenschaften der entstehenden Oxydationsprodukte genau bekannt sind, was für Kupfer zutrifft [25]. Bereits M. Fink und U. Hofmann [9] führten Abnutzungsversuche an Elektrolytkupfer durch und konnten dabei die früher an Stahlversuchen entdeckte Erscheinung der Reiboxydation auch an diesem Metall bestätigen.