Zusammenfassung
In keinem anderen Rechtsgebiet sind weitgehender Gleichlauf und kontinuierliche Tendenz zu harmonisierten Rechtsordnungen derart ausgeprägt wie zwischen deutschem und österreichischem Handelsrecht. In den vergangenen 150 Jahren erfolgten, neben punktuellen Übernahmen einzelner Novellen, zwei vollständige Gleichschaltungen der Rechtslagen. Ausgangspunkt der ersten „Gleichschaltung“ war das Allgemeine Handelsgesetzbuch (ADHGB) von 186110.
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Literatur
Zum Werdegang dieser bemerkenswerten Kodifikation, die bereits mit den Bestrebungen des Frankfurter Paulskirchenparlaments während der Revolution von 1848 ihren Anfang nahm, vgl Pahlow in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 243 Rz 6 ff. Eine komprimierte Darstellung der Entwicklung der deutschen Sonderprüfung bietet Fleischer in Küting/Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 5 ff.
Geschehen durch EG AHGB, Gesetz vom 17. Dezember 1862, RGBl 1 für 1863.
Bezzenberger in Hopt/ Wiedemann Großkomm AktG4 § 142 Rz 1.
Vgl Art 208 ADHGB: „Aktiengesellschaften können nur mit staatlicher Genehmigung errichtet werden.“. Die Fragestellung Konzessionszwang war freilich nicht unumstritten, vgl Pahlow in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 260 Rz 42 ff; Hoffmann-Becking in MüHaGesR IV2 § 1 Rz 5.
Im Jahre 1870 waren dies bereits 2,4 Milliarden Mark; vgl Pahlow in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 275 Rz 77.
Zu dieser Erscheinung vgl Pahlow in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 276 Rz 79.
Vgl Pahlow in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 281 Rz 90.
Umfassend Lieder in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 319 ff. Diese Reform hatte für die Sonderprüfung keine unmittelbare Auswirkung, weshalb sie an dieser Stelle in der gebotenen Kürze Platz greift.
Lieder in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 357 Rz 70, unter Hinweis auf zeitgenössische Rechtslehren.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 2.
Diese Neufassung wurde bekanntlich im Endeffekt erst 1897 erzielt.
Vgl Hofer in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 390 Rz 4; Schubert/Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 3.
Hofer in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 390 Rz 4.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 3 f; unter Hinweis auf Aktenstück Nr. 11 des Hauses der Abgeordneten, in: Sten. Ber. 1873/74, Anlagenband 1, 24 ff; Vorschläge 135.
Zu den Quellen vgl Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 4, FN 11.
Auszug aus den Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik am 12. und 13. Oktober (Schriften des Vereins für Socialpolitik, Bd. IV), 1874, 138 f, wiedergegeben in Schubert/Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 5 f.
Verh. 21. DJT (Hannover), Bd. 2, 71 ff, 134 ff, auszugsweise wiedergegeben in Schubert/Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 7.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 12.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 18, mit Verweis auf Schubert in Schubert/Schmiedel/Krampe, Quellen zum Handelsgesetzbuch von 1897, Bd 1, 1985.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 12; Hofer in Bayer/Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 391 Rz 6.
Hofer in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 391 Rz 6.
Antrag Preußens beim Bundesrath betreffend die Reform des Aktienrechts nebst der denselben motivierenden Denkschrift (1877), abgedruckt in Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 154.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 13 ff.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 16.
§ 17 des Gutachtens des Reichsoberhandelsgerichts (ROHG) über die geeignetsten Mittel zur Abhülfe der nach den Erfahrungen des Reichs-Oberhandelsgerichts bei der Gründung, der Verwaltung und dem geschäftlichen Betriebe von Aktienunternehmungen hervorgetretenen Umstände, abgedruckt in Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 157 ff. Der Gesetzgeber hat diese restriktive Begründung übernommen; vgl dazu die Allgemeine Begründung zum Entwurf eines Gesetzes betreffend die KGaA und AG, 295, abgedruckt in Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 466.
§ 17 des Gutachtens des ROHG, abgedruckt in Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 254.
§ 17 des Gutachtens des ROHG, abgedruckt in Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 254.
§ 17 des Gutachtens des ROHG, abgedruckt in Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 255.
20 % und nicht etwa den zwanzigsten Teil (=5%) meinen wohl Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 24; vgl dies, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 27.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 24.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 26.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 31 ff.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 37; Hofer in Bayer/Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 391 Rz 7.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 40.
Vgl Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 40, FN 123 zu den einzelnen Antragstellern. Das exakte Abstimmungsergebnis wurde nicht kolportiert.
RGBl 1884, 123.
Hoffmann-Becking in MüHaGesR IV2 § 1 Rz 6.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 97; Kalss/Burger/Eckert, Die Entwicklung des österreichischen Aktienrechts, 153.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 98; Kalss/Burger/Eckert, Die Entwicklung des österreichischen Aktienrechts, 153; Hofer in Bayer/Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 412 Rz 39; Raiser in Bayer/Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd II 651 f Rz 71.
Bezzenberger in Hopt/ Wiedemann Großkomm AktG4 § 142 Rz 1.
Vgl zu beiden eingehend Hofer in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 398 Rz 15 ff.
Vgl Allgemeine Begründung zum Entwurf eines Gesetzes betreffend die KGaA und AG, 295, abgedruckt in Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 466; Bei dem Kommentar in eckiger Klammer handelt es sich um eine Einfügung durch meine Person.
Die folgende „Trias“ orientiert sich nach Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 99 ff.
Allgemeine Begründung zum Entwurf eines Gesetzes betreffend die KGaA und AG, 299, abgedruckt in Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 470.
Schubert/ Hommelhoff, Hundert Jahre modernes Aktienrecht, 470.
Bezzenberger in Hopt/ Wiedemann Großkomm AktG4 § 142 Rz 1, an selber Stelle auch zum Wandel des Bestellmechanismus des Sonderprüfers.
Pahlow in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 424 Rz 16.
Notverordnung über Aktienrecht, Bankenaufsicht und Steueramnestie vom 19.9.1931, RGBl. I 1931, 493.
Vgl zu den diesbezüglichen Vorgängen und Hintergründen des Reformentwurfs sowie der Notverordnung eingehend: R. Maltschew, Der Rückerwerb eigener Aktien in der Weltwirtschaftskrise 1929–1931, Berlin 2004.
Entwurf eines Gesetzes über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien, abgedruckt in: Schubert, Quellen zur Aktienrechtsreform der Weimarer Republik (1926–1931), Bd. II, 847 ff. Ihm war ein umfangreiches Begutachtungsverfahren vorausgegangen, vgl Maltschew in Bayer/Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 581 Rz 22, sowie in toto Schubert, Quellen zur Aktienrechtsreform der Weimarer Republik (1926–1931), Bd. I.
Art 48 der Verfassung des Deutschen Reichs („Weimarer Reichsverfassung“) vom 11. August 1919, RGBl 1919, 1383. Die Frage, in welchem Umfang das Instrument der Notverordnung herangezogen werden sollte, beschäftigte auch den Reichsministerrat, vgl die Akten der Reichskanzlei der Weimarer Republik — Die Kabinette Brüning I/II/Band 2/ Dokumente/Nr. 465 Ministerbesprechung vom 7. September 1931, 16.30 Uhr/TOP 1. Entwurf einer Verordnung über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften., S. 1662, abrufbar über das deutsche Bundesarchiv (http://www.bundesarchiv.de).
Vgl § 86 des Entwurfs eines Gesetzes über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien, veröffentlicht durch das Reichs-justizministerium, Verlag Walter de Gruyter & Co, Berlin und Leipzig 1930; ebenso abgedruckt in Schubert, Quellen zur Aktienrechtsreform der Weimarer Republik (1926–1931), Bd. II, 847 (871).
Hoffmann-Becking in MüHaGesR IV2 § 1 Rz 9.
Vgl die Erläuternden Bemerkungen zum Gesetzesentwurf von 1930, abgedruckt in Schubert, Quellen zur Aktienrechtsreform der Weimarer Republik (1926–1931), Bd. II, 935 (857).
Maltschew in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 591 Rz 53.
Erläuternde Bemerkungen zum Gesetzesentwurf von 1930, abgedruckt in Schubert, Quellen zur Aktienrechtsreform der Weimarer Republik (1926–1931), Bd. II, 935 (951).
Erläuternde Bemerkungen zum Gesetzesentwurf von 1930, abgedruckt in Schubert, Quellen zur Aktienrechtsreform der Weimarer Republik (1926–1931), Bd. II, 935 (950).
Vgl die amtliche Begründung zum Aktiengesetz 1937 unter Berufung auf eine Expertise der Akademie für Deutsches Recht, erstgenannte abgedruckt in Schröder, Gesetz über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien, 225 (226).
Zur Reformdiskussion vgl nur Bayer/ Engelke in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 624 Rz 3 mwN.
DRGBl 1937 I 107. In Österreich wurde das Gesetz durch die Erste Verordnung zur Einführung handelsrechtlicher Vorschriften im Lande Österreich vom 11. 4. 1938 (DRGBl 1938 I 385) für neu einzutragende Aktiengesellschaften, mit der Zweiten Einführungsverordnung vom 2. 8. 1938 (DRGBl 1938 I 988) ab 1. 1. 1939 auch für bestehende Aktiengesellschaften in Geltung eingeführt.
Bayer/ Engelke in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd I 631 Rz 16; Hoffmann-Becking in MüHaGesR IV2 § 1 Rz 12. 80 Amtliche Begründung zum Aktiengesetz 1937, abgedruckt in Schröder, Gesetz über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien, 225 (227).
Weiters wurde nunmehr exklusiv der Vorstand dazu berufen, den Jahresabschluss festzustellen, wenn der Aufsichtsrat diese Vorgehensweise billigte. Quasi als Gegengewicht wurde die Nichtigkeit eines Jahresabschlusses vorgesehen, der die Bilanzprüfung nicht passiert hatte; vgl § 135 Abs 1 S 2 AktG 1937.
Vgl die amtliche Begründung zum Aktiengesetz 1937, abgedruckt in Schröder, Gesetz über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien, 225 (273).
Wünsch, Rechtliche Probleme im Umfeld der Sonderprüfung in FS Egger 557.
Raiser in Bayer/ Habersack, Aktienrecht im Wandel, Bd II 651 Rz 72.
AktG 1965 vom 31.3.1965, BGBl 1965/98.
So Jabornegg/ Strasser in Jabornegg/ Strasser, AktG I5 Zur Entwicklung der Aktienrechtsgesetzgebung in Österreich. Es ging, anders als bei früheren Kodifikationen nicht um die Bewältigung einer akuten Krise, sondern um rechtspolitische Zielsetzungen, vgl Hoffmann-Becking in MüHaGesR IV2 § 1 Rz 15.
Jabornegg/ Strasser in Jabornegg/ Strasser, AktG I5 Zur Entwicklung der Aktienrechtsgesetzgebung in Österreich.
Vgl zur Fassung des § 118 nach öAktG 1965 Willheim, Aktiengesetz 1965, 90 ff; Dass sich das Werk auf dem Stand 1976 befindet, schadet angesichts mangelnder Novellen betreffend die Sonderprüfung nicht.
Öffentliches Interesse entsprach freilich vormals dem „gemeinen Nutzen von Volk und Reich“, vgl § 121 Abs 3 AktG 1937.
Gem § 258 Abs 2 dAktG 1965 konnte eine Minderheit, die 5 % der Grundkapitals, oder zumindest den Nennbetrag von 1 Mio DM hielt, den Antrag auf gerichtliche Sonderprüfung wegen unzulässiger Unterbewertung stellen.
Mock in Spindler-Stilz, AktG § 142 Rz 5.
Vgl Obermüller/ Werner/ Winden, Forkel-Reihe Recht und Steuern: Aktiengesetz 1965, 96.
Obermüller/ Werner/ Winden, Forkel-Reihe Recht und Steuern: Aktiengesetz 1965, 40, 96 f: Missbrauch aufgrund der Einführung fester Nennbeträge sah man dadurch gebannt, dass zusätzlich ein Gericht eingebunden war. Vgl auch Lehmann, Aktienrechtsreform 1965, 17.
IdS Obermüller/ Werner/ Winden, Forkel-Reihe Recht und Steuern: Aktiengesetz 1965, 97.
Obermüller/ Werner/ Winden, Forkel-Reihe Recht und Steuern: Aktiengesetz 1965, 97.
Vgl § 404 dAktG 1965.
Obermüller/ Werner/ Winden, Forkel-Reihe Recht und Steuern: Aktiengesetz 1965, 98.
Fleischer in Küting/ Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 6.
RGBl. Nr. 58/1906.
Wünsch in FS Egger 558. Durch das Rechnungslegungsgesetz BGBl Nr. 475/1990 wurde neben dem relativen Minderheitsquorum auch ein Absolutes in Höhe von 10 Mio Schilling eingeführt. Im Übrigen wurden nur sprachliche Anpassungen vorgenommen. Änderungen Euro-Justiz-Begleitgesetz BGBl I Nr. 125/1998 brachten nur eine Umrechnung des erforderlichen Nennkapitals in einen geglätteten Eurowert von 700.000. Vgl auch Koppensteiner/Rüffler, GmbHG3 § 45 Rz 2 mwN. Dass selbst nach dem Anschluss an das Deutsche Reich 1938 und der damit einhergehenden Infiltration des österreichischen Handelsrechts die Bestimmungen zur Sonderprüfung — im Gegensatz zu anderen GmbH-Normen — nicht gestrichen wurden, sondern unberührt bestehen blieben, zeugt von einer wohlwollenden und zugleich anerkennenden Haltung; Vgl Scholz, Kommentar zum GmbH-Gesetz2, Einleitung 27, sowie im Weiteren gleich unten.
Die vom Herrenhaus eingesetzte Kommission brachte die Sonderprüfung ins Spiel: „So sehr nun auch das deutsche Gesetz als typisch gelten kann, so muß doch jeder folgende Gesetzgeber im Interesse einer gesunden, wirtschaftlich zweckmäßigen Rechtsentwicklung die besonderen wirtschaftlichen Lebensverhältnisse seines Landes im Auge behalten, darf sich daher nicht darauf beschränken, sich dem deutschen Muster gegenüber bloß rezeptiv zu verhalten und sich in den Spuren des deutschen Gesetzgebers unselbstständig zu bewegen.“ (272 Nr. 152 der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Herrenhauses — XVII Session 1905, 1). Lob dafür fand sich auch im Abgeordnetenhaus, vgl Nr 2520 der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Abgeordnetenhauses — XVII Session 1906, 1
Geist, Zum Gegenstand der Sonderprüfung auf Minderheitsantrag im GmbH-Recht ÖJZ 1995, (658) 660.
RGBl. 1892, 479 vom 26. April 1892. Vgl zur Entstehung auch Schilling in Hachenburg GmbHG Großkomm7, Allg. Einl. A Rz 1; Scholz, Kommentar zum GmbH-Gesetz2, Einleitung, 23.
Fleischer, Die Sonderprüfung im GmbH-Recht GmbHR 2001, 48.
Als Abschluss einer Reformdebatte, die in Deutschland bereits vor dem Ersten Weltkrieg ins Rollen gekommen war. Der österreichische Vorstoß in Hinblick auf die Einräumung von Minderheitenrechten wurde diesmal von deutscher Seite als nachahmenswert empfunden, vgl Schubert, Entwurf 1937,19 ff, 29. Verweise auf Ansichten der Teile der Lehre, die eine Einführung der Sonderprüfung befürworteten finden sich bei Kühne, Minderheitenrechte, 82 f.
Vgl § 79 Abs 1 des Entwurfs von 1939, abgedruckt bei Schubert, Entwurf 1937, 94 (116).
Vgl § 82 Abs 2 des Entwurfs von 1939, abgedruckt bei Schubert, Entwurf 1937, 94 (116).
Vgl den Entwurf einer amtlichen Begründung zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fünfter Abschnitt: Minderheits-und Einzelrechte, Schubert, Entwurf 1937, 147 (178).
Schubert, Entwurf 1937, 90.
Abgedruckt samt erläuternden Bemerkungen in Bundesministerium der Justiz, Referentenentwurf eines Gesetzes über Gesellschaften mit beschränkter Haftung2, Köln 1969, in Folge zitiert: BMJ, Referentenentwurf 1969.
Vgl § 85 Abs 4 des Entwurfes, abgedruckt in BMJ, Referentenentwurf 1969, 36.
BMJ, Referentenentwurf 1969, 243: EB zu § 85.
Ebenroth, Geschäftsführerkontrolle, 44.
BMJ, Referentenentwurf 1969, 243 f: EB zu § 85.
Gesetz vom 4. Juli 1980 zur Änderung des Gesetzes betreffend der Gesellschaft mit beschränkter Haftung und anderer handelsrechtlicher Vorschriften, BGBl Nr. 35 1980/836.
Zur Kritik vgl nur Schubert, Entwurf 1937, 91 f, mwN.
Schröer in MüKo AktG2 § 142 Rz 10; Forster, AG 1962, 236; Fleischer, RiW 2000, 810.
Kritik etwa bei Kühn, Minderheitsrechte, 83. Zusammenfassend Fleischer, Die Sonderprüfung im GmbH-Recht — Überlegungen de lege lata und de lege ferenda, GmbHR 2001, 49.
Nachweise bei Kühn, Minderheitsrechte, 82 f.
Scholz, GmbhG2 § 46 Rz 15 (§ 118 AktG für die GmbH nicht verbindlich); Fleischer in Küting/Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 154; Roth in Roth/Altmeppen, GmbHG6 § 46 Rz 44; Wicke, GmbHG § 46 Rz 17; Fleischer GmbHR 2001, 46 ausführlich zum Meinungsstand; Zöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG19 § 46 Rz 50; Leinekugel, GmbHR 2008, 632 jedoch auf die alternative Möglichkeit verweisend, ein Sonderprüfungsverlangen auf § 142 dAktG zu stützen; Peters/Dechow, GmbHR 2007, 238.
Fleischer, RiW 2000, 815; ders GmbHR 2001, 48 ff auch umfassend zu den Initiativen des Gesetzgebers. Mit einer Einführung de lege ferenda sympathisierend ders in Küting/Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 155; Peters/Dechow, Sonderprüfungsrecht für GmbH-Minderheitsgesellschafter — Aufnahme eines Sonderprüfungsrechts in das MoMiG und in die GmbH-Satzung, GmbHR 2007, 236.
Haager in Haager/ Ball, Aktienrechtliche Sonderprüfungen 141; eingehend Peters/Dechow, GmbHR 2007, 239.
Haager in Haager/ Ball, Aktienrechtliche Sonderprüfungen 141.
Vgl dazu die umfangreiche Ableitung der Notwendigkeit des Instruments im Schweizer Recht Düggelin, Sonderprüfung 1–110; weiter monographisch zur Sonderprüfung Casutt, Die Sonderprüfung im künftigen schweizerischen Aktienrecht, Diss. Zürich (1991). Einen direkten Vergleich mit der deutschen Sonderprüfung bieten Weber in Honsell/ Vogt/Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 8; Fleischer in Küting/ Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 34; ausführlich Jänig, Sonderprüfung2, 35 ff. Für eine überblicksmäßige Darstellung in zusammenhang mit anderen Informationsrechten siehe auch Geist, GesRZ 2002, 8. Zusammenfassend schließlich v. Planta, Die Schweizerische Aktienrechtsreform in Semler/Hommelhoff/Doralt, Reformbedarf im Aktienrecht, 47; Mock in Spindler/Stilz, AktG § 142 Rz 12 f.
Mit dieser Begründung ausdrücklich die Botschaft (entspricht den erläuternden Bemerkungen zur RV in Österreich), S. 91, vgl Forstmoser/ Meier-Hayoz/ Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 112.
Weber in Honsell/ Vogt/ Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 11.
Fleischer in Küting/ Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 35; Forstmoser/Meier-Hayoz/Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 27; Weber in Honsell/Vogt/Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 23; Casutt, Der Schweizer Treuhänder, 509. Eine Beauftragung des Sonderprüfers mit einer Marktuntersuchung verbietet sich daher, vgl BGE 123 III 261 S. 264.
Daneben verbrieft Art 731 Abs 2 OR ein Recht der Mehrheit auf beauftragung von Sachverständigen vor, welche die Geschäftsführung oder auch bloß Teile von ihr zu prüfen haben, vgl Forstmoser/ Meier-Hayoz/ Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 21.
Weber in Honsell/ Vogt/ Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 2. BGE 133 III 133 S. 135
Forstmoser/ Meier-Hayoz/ Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 29; Casutt, Der Schweizer Treuhänder, 509. Hat der Verwaltungsrat umfassend Auskunft erteilt so bleibt kein Raum für eine Sonderprüfung, vgl Forstmoser/Meier-Hayoz/Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 30.
Fleischer in Küting/ Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 36.
Weber in Honsell/ Vogt/ Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 11; Forstmoser/Meier-Hayoz/Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 26.
Umfassend dazu Casutt, Sonderprüfung, Der Schweizer Treuhänder, 507 ff.
Weber in Honsell/ Vogt/ Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 30.
In diesem Fall steht es im Ermessen der Gesellschaft (vertreten durch den Verwaltungsrat) oder jedes einzelnen Aktionärs, binnen 30 Tagen die Einsetzung eines Sonderprüfers durch das Gericht zu beantragen. Vgl Fleischer in Küting/ Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 37.
Auch in der Schweiz ist zwingend die vorherige Ablehnung des Sonderprüfungsantrages durch die Mehrheit erforderlich, um das Minderheitsrecht hervortreten zu lassen. Vgl Forstmoser/ Meier-Hayoz/ Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 40.
Weber in Honsell/ Vogt/ Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 33; Forstmoser/Meier-Hayoz/Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 58.
Der Bogen wird auch in der Schweiz nicht überspannt. Anforderungen an die Glaubhaftmachung werden nicht allzu hoch angesetzt, vgl Forstmoser/ Meier-Hayoz/ Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 49; Casutt, Der Schweizer Treuhänder, 510; BGE 120 II 393 S. 397 f.
Krit daher Weber in Honsell/ Vogt/ Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697b Rz 7. Zutr spricht Casutt, Der Schweizer Treuhänder, 509 f von einer massiven Einschränkung des Anwendungsbereiches der Sonderprüfung aufgrund des Ausschlusses jeglicher präventiver Einsetzungsmöglichkeiten.
Siehe Weber in Honsell/ Vogt/ Wiegand, Basler Kommentar2 Art 697d Rz 9–12. Bei Streitigkeiten über den Umfang entscheidet — anders als in Österreich — der Richter, vgl Forstmoser/Meier-Hayoz/Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 76.
Ausführlich Forstmoser/ Meier-Hayoz/ Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 83–99. Zu den Rechtszügen gegen gerichtliche Entscheidungen Weber in Honsell/Vogt/Wiegand, Basler Kommentar4 OR Art 697c Rz 4.
Vgl nur Casutt, Der Schweizer Treuhänder, 506. Zu den Kriterien der Interesenabwägung siehe Weber in Honsell/Vogt/Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697e Rz 8. Aufgrund der Komplexität des Bereinigungsverfahrens wird dieses als recht schwerfällig, zeitaufwendig, kostspielig und der Wirksamkeit des Instrumenst abträglich beurteilt, vgl Weber aao Rz 11.
V. Planta, Die Schweizerische Aktienrechtsreform in Semler/ Hommel-hoff/ Doralt, Reformbedarf im Aktienrecht, 47.
Forstmoser/ Meier-Hayoz/ Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 107.
Weber in Honsell/ Vogt/ Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 13 hält dieses „Schleusensystem“ für geeignet, einen prozeduralen Hindernislauf zu eröffnen. Mit ähnlichem befund Forstmoser/Meier-Hayoz/ Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 85.
Weber in Honsell/ Vogt/ Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 13; Forstmoser/Meier-Hayoz/Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 113 ff.
Forstmoser/ Meier-Hayoz/ Nobel, Schweizerisches Aktienrecht § 35 Rz 119. Resumierend und das Überwiegen der Minderheitsinitiative hinsichtlich praktischer Bedeutung unterstreichend Casutt, Der Schweizer Treuhänder, 506 passim. Mit positiven Auspizien schließlich Druey, Aktionärsschutz in der Schweiz in Semler/Hommelhoff/Doralt, Reformbedarf im Aktienrecht, 199.
Anschaulich zur expertise de gestion aus deutscher/schweizerischer Perspektive Fleischer in Küting/ Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 39–44; ders, RiW 2000, 809 ff; ders, GmbHR 2001, 51; Weber in Honsell/Vogt/Wiegand, Basler Kommentar4 Art 697a Rz 9; Jänig, Sonderprüfung2, 77–163; Mock in Spindler/Stilz, AktG § 142 Rz 9.
Zu den company investigations vgl eingehend Jänig, Sonderprüfung2, 164–198; im Überblick auch Fleischer in Küting/Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 45–48; ders, GmbHR 2001, 52. Weiter Nachweise bei Peters/Dechow, GmbHR 2007, 239; Düggelin, Sonderprüfung 153 ff; Mock in Spindler/Stilz, AktG § 142 Rz 10.
Geist, GesRZ 2002, 79 mwN in FN 110.
Geist, GesRZ 2002, 81.
Geist, GesRZ 2002, 82.
Fleischer, GmbHR 2001, 52; Düggelin, Sonderprüfung 151 f.
Weitere Nennungen (Italien, Belgien) etwa bei Düggelin, Sonderprüfung 150 ff.
Art 97–99 des geänderten Vorschlags einer Verordnung über das Staut für europäische Aktiengesellschaften, Blg 4/75 zum Bulletin der EG, BT-Drucksache VII, 3713.
Fleischer in Küting/ Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 33.
Verordnung (EG) Nr. 2157/2001 des Rates vom 8. Oktober 2001 über das Statut der Europäischen Gesellschaft, ABl. L 294 vom 10.11.2001, S. 1–21.
Bezzenberger in Hopt/ Wiedemann Großkomm AktG4 § 142 Rz 3.
Bezzenberger in Hopt/ Wiedemann Großkomm AktG4 § 142 Rz 3.
Vgl die Publikation der Autoren, Forum Europaeum Konzernrecht, ZGR 1998, 719–725.
Fleischer, RiW 2000, 809. Summarisch zu den Vorschlägen Forum Europaeum Konzernrecht vgl Bezzenberger in Hopt/Wiedemann Großkomm AktG4 § 142 Rz 5; Fleischer, GmbHR 2001, 52.
Bezzenberger in Hopt/ Wiedemann Großkomm AktG4 § 142 Rz 5.
Bezzenberger aaO.
Zum (ebenfalls die Sonderprüfung enthaltenden, aber deutlich abweichenden) vorhergehenden Entwurf vgl Fleischer in Küting/ Weber, RLG-Kommentar5 § 142 Rz 55; ebenso Haberer, The Road Ahead — Zur Zukunft des europäischen Gesellschaftsrechts, GesRZ 2003, 211; Peters/Dechow, GmbHR 2007, 239 f.
COM (2008) 396/3, SEK (2008) 2098, 2099. Abrufbar unter http://ec.europa.eu/internal_market/company/docs/epc/proposal_de. pdf.
Überhaupt ergibt sich ein derartiges Muster der SE-VO bei gesamtschauhafter Betrachtung, vgl Kalss in Kalss/ Nowotny/ Schauer, GesR Rz 3/1072.
Gesetz über das Statut der Europäischen Gesellschaft (Societas Europaea — SE) — (SE-Gesetz — SEG) BGBl I Nr. 67/2004 idF BGBl I Nr. 71/2009.
Das gilt auch dann, wenn das nationale Recht seinen eigenen Gesellschaften dies nicht erlaubt, Kalss in Kalss/ Nowotny/ Schauer, GesR, Rz 3/1079.
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Wehner, M. (2001). Historische Entwicklung. In: Die Sonderprüfung bei Kapitalgesellschaften. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0485-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0485-9_2
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-7091-0484-2
Online ISBN: 978-3-7091-0485-9
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