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Zusammenfassung

Unter den Eigenschaften unausgereifter, sogenannter maligner Tumoren wurde früher die Fähigkeit genannt, Metastasen, also sekundäre, mit dem primären Tumor nicht in Zusammenhang stehende Geschwülste gleichen Baues, an anderen Körperstellen zu bilden. Es wurde jedoch schon darauf hingewiesen, daß auch ausgereifte, benigne Geschwülste gelegentlich Metastasen bilden. Am häufigsten entstehen solche dadurch, daß Geschwulstteilchen, beziehungsweise einzelne Geschwulstzellen in die Lymph- oder Blutbahn gelangen und nun in näher (lokale, regionäre Metastasen) oder entfernter gelegene Organe verschleppt werden und hier weiterwachsen. In anderen Fällen kommen Metastasen dadurch zustande, daß Geschwulstzellen auf die Oberfläche einer Schleimhaut oder serösen Haut gelangen, hier haften bleiben und sich weiter entwickeln (Implantations-, beziehungsweise Kontaktmetastasen). Erfahrungsgemäß breiten sich Karzinome vorwiegend auf dem Lymphwege, auch retrograd (Recklinghausen), Sarkome vorwiegend auf dem Blutwege aus. (Über die Verbreitung maligner Tumoren vgl. Goldmann.) Daher finden wir bei ersteren so überaus häufig Metastasen in den regionären, oft auch in entfernteren Lymphknoten, während solche bei Sarkomen fehlen oder nur in geringem Grade entwickelt sein können. Umgekehrt finden wir bei Sarkomen weit häufiger als bei Karzinomen multiple Metastasen in den Lungen. Auch die malignen Hypernephrome (Grawitztumoren) der Niere und Nebenniere neigen zum Einbruch in die Blutbahn (Venen) und führen so zu ausgebreiteter Metastasenbildung. Bei Fortpflanzung auf dem Lymphwege können Metastasen in der Wand größerer Lymphgefäße, auch des Ductus thoracicus, entstehen, die das Lumen derselben vollständig verlegen und Quelle weiterer Metastasen abgeben können. Bisweilen erscheinen die kleinen und kleinsten Lymphgefäße vollständig von Tumormassen ausgefüllt, so daß sie wie an einem Inj ektionspräparat hervortreten und ein zierliches Netzwerk weißer Stränge mit unzähligen, knötchenförmigen Anschwellungen darstellen. Diese Veränderung, Lymphangoitis carcinomatosa, ist namentlich an den Lymphgefäßen der Pleura und des Peritoneums sowie auch der Lungen nicht so selten anzutreffen; besonders Magenkarzinome bei jugendlichen Personen zeigen häufig diese Art der Ausbreitung. Bei Metastasierung auf dem Blutweg können auch größere Geschwulstteilchen in Gefäßen stecken bleiben und Geschwulstemboli bilden. Bei Einbruch in den Kreislauf, ganz besonders bei Entwicklung von Metastasen im linken Ventrikel des Herzens kann es zu einer Aussaat von Geschwulst-keimen im ganzen Körper, zu einer generalisierten Metastasenbildung bisweilen von imponierender Mächtigkeit, kommen. So fand Verfasser bei einem (von Jeannée mitgeteilten) Falle von Karzinom des rechten Oberlappenbronchus, das in die benachbarte Vena pulmonalis eingebrochen war, eine umfängliche, in die Höhle des linken Ventrikels sich vorwölbende Metastase der Herzwand und zahllose Metastasen in der Haut, in den Knochen, in den Lungen, im Epikard, in der Trachea, in der Schilddrüse, in den Nieren und Nebennieren. (Vgl. Kantorowitz, Lippmann: akute hämatogene Karzinose.)

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Sternberg, C. (1926). Metastasenbildung. In: Der heutige Stand der Lehre von den Geschwülsten. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2358-4_7

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