Zusammenfassung
Vom klinischen Standpunkt ist schon seit langer Zeit bekannt, daß Krankheitserscheinungen auftreten können, die einer organischen Grundlage entbehren und durch Funktionsstörungen im vegetativen Nervensystem bedingt sind. Für unsere heutige Auffassung dieses Krankheits-geschehens können als Grundlage die Arbeiten von Eppinger und Hess (1910) bezeichnet werden, die den Begriff der Vagotonie einführten. Dieser wurde dann heftig mit der Begründung bekämpft, daß sich im klinischen Geschehen das Bild der reinen Vagotonie kaum je nachweisen lasse. v. Bergmann empfahl daher 1932, besser von einer „vegetativen Stigmatisierung“ zu sprechen. Wie sehr diese Bezeichnung für Störungen im vegetativen System berechtigt ist, zeigt, daß beim Ciba-Symposion im Januar 1956 in Wien Lauda darauf hinwies, daß dieser Begriff in der internen Diagnostik nach wie vor seine Berechtigung habe. Siebeck lehnte es 1939 ab, von einer Vagotonie oder einer Sympathicotonie zu sprechen, da in der Praxis sehr selten Zeichen einer einseitigen Fehlsteuerung im vegetativen Nervensystem vorhanden seien. Trotzdem hebt F. Hoff neuerdings wieder die Bedeutung dieser Begriffe für die praktische Diagnostik und Therapie hervor.
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Weber, H.F.J. (1958). Die Klinik der vegetativen Funktionsstörungen. In: Die neurovegetativen Funktionsstörungen des Urogenitalsystems. Acta Neurovegetativa, vol 7. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2407-9_3
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