Schmerztherapie mit Opioiden

Zusammenfassung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1982 in ihrem Krebskontrollprogramm Zahlen veröffentlicht, wonach 60% aller Krebspatienten weltweit starke bzw. nur unzureichend behandelte Schmerzen erleiden müssen. Nur wenige Länder haben darauf reagiert mit dem Ergebnis, daß es 1996 noch immer 40% der Patienten sind, die nicht ausreichend mit Schmerzmitteln versorgt sind. Nimmt man den Verbrauch von Morphin als Maß für eine adäquate Schmerztherapie in den einzelnen Ländern, so zeigt sich, daß der weltweite Anstieg im Morphinverbrauch seit 1982 hauptsächlich von 10 Ländern getragen wird. Deutschland, Österreich und die Schweiz gehören nicht dazu. Obwohl auch in diesen Ländern ein Anstieg an Morphinverbrauch zu verzeichnen ist, bedarf es noch großer Anstrengungen um an den internationalen Standard anzuschließen. Aus dem Morphinverbrauch einer Palliativstation am Malteserkrankenhaus in Bonn hat E. Klaschik hochgerechnet, daß zur adäquaten Betreuung von Schmerzpatienten 80 kg Morphin pro Million Einwohner nötig wären. Einzig und allein Dänemark kann zur Zeit diese Verbrauchszahlen aufweisen. Deutschland mit 10 kg, die Schweiz mit 15 kg und Österreich mit 20 kg liegen im unteren Drittel der fortschrittlichen Länder, sind jedoch auf einem guten Weg, die Schmerztherapie zu verbessern. In Afrika, Asien und Südamerika besteht nach wie vor eine extreme Unterversorgung von Schmerzpatienten mit Opioiden.