Über die vasculäre Neurofibromatose, nach Untersuchungen am menschlichen Magen-Darmschlauch

Zusammenfassung

In unserer Abhandlung „Über Neurome und Neurofibromatose, nach Untersuchungen am menschlichen Magen-Darmschlauch“¹ haben wir an Hand der neurogenen Geschwulstentwicklung wahrscheinlich zu machen versucht, daß es im Bereich der nervösen Peripherie nicht ein ubiquitäres neurales Gew\ebe gibt, von dem wir sowohl unter gesunden wie krankhaften Umständen eine Gleichheit hinsichtlich der Gestalt und Leistung erwarten dürfen, sondern daß dieses Gewebe vielmehr, zumindest unter krankhaften Verhältnissen, weitgehende regionäre Verschiedenheiten aufweist. Im Zuge dieser Ausführungen haben wir auch zu zeigen unternommen, daß die Blutgefäße des Menschen ein besonderes, gefäßeigenes neurales Beigewebe (Angioneurium) besitzen, dem auch eine besondere Form geschwulstiger Entfaltung: die vasculäre Neurofibromatose, vor allem im Rahmen der v. Recklinghausenschen Neurofibromatose, eignet. Wir haben diese These in der besagten Abhandlung aus äußeren Gründen nur kurz umrissen. Ihre ausführliche Darlegung und vor allem der Hinweis auf die Auswirkung dieser Befunde hinsichtlich unserer allgemeinen Vorstellungen von der Pathologischen Morphologie der Blutgefäße bilden den Gegenstand vorliegender Schrift.

Herrn Prof. Dr. J. Meller zum 75. Geburtstage gewidmet.