Zusammenfassung
Im Juli verließ ich Wien und reiste nach Hannover auf dem Umweg über Paris. Die wunderbare Weltausstellung war ein finanzieller Mißerfolg, weil wegen des Burenkrieges keine britischen Besucher kamen. Technisch war die Ausstellung hervorragend. Zum ersten Mal waren die meisten ausgestellten Maschinen, durch elektrische Motoren angetrieben, in wirklichem Betrieb. Große Dampfmaschinen trieben Generatoren von ungeheurem Durchmesser an, und die Leuchtfontäne war ein besonderes Schaustück. Ein besonders interessantes Ausstellungsstück war die Stufenbahn, die ein Muster für den Massenverkehr im Innern großer Städte bilden sollte. Sie bestand aus vier konzentrischen kontinuierlichen Plattformbahnen, deren jede eine relativ kleine Geschwindigkeitsdifferenz gegenüber der vorhergehenden hatte, so daß es für einen normalen Menschen leicht war, vom Boden auf die erste Stufe und allmählich auf die vierte Stufe und zurück zu gelangen und nirgends eine Unterbrechung der gleichmäßigen Bewegung zu erfolgen brauchte. Es schien ein wunderbaren Einfall, aber meines Wissens wurde er in keiner Stadt der Welt eingeführt. Storer, von der amerikanischen Westinghouse Company, modifizierte etwa 40 Jahre später die Idee derart, daß er die Stufen mit oszillierender Geschwindigkeit betrieb, so daß in einem gewissen Moment zwei Nachbarstufen relativ zueinander stillestanden, aber ich glaube nicht, daß sein Vorschlag im American Institute of Electrical Engineers einen größeren praktischen Erfolg hatte als das Schaustück in der Weltausstellung 1900.
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Rosenberg, E. (1950). Weltausstellung Paris 1900. In: Der Werdegang eines Ingenieurs. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7758-7_39
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