Die Verantwortung des Therapeuten in der Arbeit mit den sozialen Netzwerken psychiatrischer Langzeitpatienten

Zusammenfassung

Angehörigenarbeit wird in diesem Modell auf der Basis eines systemischen Netzwerkverständnisses konzipiert. Die Kritik an der traditionellen Familientherapie wird aufgenommen, ohne den sich auf den Krankheitsbegriff festlegenden psychoedukativen Ansatz zu imitieren. Stattdessen werden die Fallen der mit Schuldgefühlen und -vorwürfen belasteten problemorientierten Familiengespräche durch eine Fokusverschiebung auf zukünftige Lösungsmöglichkeiten umgangen. Ein Fallbeispiel illustriert den Unterschied zwischen problem- und lösungsorientierten Fragestellungen im Kontext einer Netzwerksitzung.

Summary

The therapists responsibility in working with the social networks of chronic psychiatric patients. Solution-oriented versus problem-oriented interventions. The model of working with relatives described in this article derives from a systemic concept of networks. Criticism of traditional family therapy is accepted without however imitating a psycho-educative approach which is rooted in an illness model. Instead the blind alleys of accusations and feelings of guilt as they derive from problemoriented family work are circumvented. A case study serves to illustrate the difference between problem- and solutionorieted questioning in the context of a network-meeting.