Bemerkungen zur Anatomie und Physiologie des menschlichen Alters

Zusammenfassung

Wenn man von dem Einsetzen der Pubertät und des weiblichen Klimakteriums absieht, so ist es ohne Willkür nicht möglich, den kontinuierlichen Fluß des Lebens in festumgrenzte Abschnitte zu teilen. Dies gilt auch von den Perioden des Alters. Es ist banal hervorzuheben, daß der eine mit 70 Jahren körperlich und geistig weit rüstiger sein kann als der andere mit 50. Aber auch ein Ausgehen vom Durchschnitt, von der Statistik, zeigt keine natürliche Gliederung In diesem Buche wird das Gebiet der Alterspathologie etwa mit dem sechzigsten Jahre abgegrenzt, aber vielfach schon das vorhergehende Jahrzehnt der Fünfzigerjahre herangezogen. Innerhalb der Altersperiode kann man sich an die Jahrzehnte halten, nach einer Vorperiode nach Fünfzig das eigentliche Alter mit 60, ein hohes Greisenalter mit 80 beginnen lassen, die Langlebigen mit 90 abgrenzen und die Hundertjährigen als Sonderklasse führen. Oder man kann mit Hippokrates, Hutchinson, Naunyn in der Mitte der Sechzigerjahre einen besonders wichtigen Punkt, das Einsetzen des Greisenalters sehen. Es ist auch möglich, ein einziges objektives Kriterium zu verwenden, das Absinken der Gewichtskurve, die Atemkapazität, die Gefäßstarre, aber diese Werte werden voneinander abweichen.