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Die Freundschaft mit der Angst

Angst paralysiert oder verleiht Flügel

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Zusammenfassung

Bis etwa zum achten Lebensjahr sind die Herzen der meisten Kinder noch weit geöffnet und gut genährt. Man kann sogar behaupten, dass die Kinder in dieser Herzoffenheit nichts anderes als bedingungslose Liebe sind. Deshalb sind Kinder noch das, was sie von innen heraus spüren, und identifizieren sich noch nicht über das Ego als ein von außen definiertes Schein-Ich. Das erklärt, weshalb wir gerne die spezielle Energie der Kinder spüren. Sie erinnern uns an das Unverfälschte, was in uns steckt und sich mit der Zeit aber leider versteckt. Zu schnell lehren wir den Kindern die Prinzipien unserer eher herzlosen, sogenannten "realen" Welt. Wir erziehen sie, indem wir sie von ihrer vertrauten Herzintelligenz in unsere rationale Kopfintelligenz hinauf verführen mit dem Versprechen, dass dort der Schlüsselfür Erfolg und Akzeptanz steckt. Das Kinderherz macht als Folge dieser Entzauberung die Herztür zu. In der Regel holt uns aber der Druck des eingeschlossenen Herzes irgendwann im Alter von etwa 45 bis 50 Jahren wieder ein und lässt uns schmerzlich nach der Eigenverbindung suchen, die wir über all die Jahre abgebrochen hatten. Wir merken dann in der Mitte unseres Lebens plötzlich, dass uns ohne die gesunde Herzverbindung allmählich der Lebenssaft ausgeht und dass der Geist, kombiniertmit lediglich einer öffentlich akzeptablen Prise Emotion, sowohl für unser Glück wie auch für unsere Leistungskraft nicht ausreichen. Diesen Zeitpunkt nennen dann viele die "Midlife-Crisis", den Zustand, in welchemuns bewusst wird, dass das, worauf wir uns ein Leben lang fokussierten, eigentlich gar nicht so wichtig ist, beziehungsweise dass das, wofür wir uns gaben, nicht ganz das ist, was wir sind. Als Folge der eigenen Unverbundenheit schubst einen dann die berühmte Sinnfrage, falls unbeantwortet, ins Loch – oder, falls beantwortet, zurück zu sich.

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© 2013 Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden

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Mahler, T. (2013). Die Freundschaft mit der Angst. In: Was jetzt?. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-3777-3_9

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  • Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8349-3268-6

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