Zusammenfassung
Die Organisationstheorie ist eine heterogene Disziplin. Sie wird nicht von einem Einheitsparadigma beherrscht, das die gesamte Forschung und die praktischen Gestaltungsempfehlungen leiten würde. Es ist vielmehr so, dass unterschiedliche Perspektiven und Theoriegebäude um Erklärungs- und Gestaltungsrelevanz konkurrieren. Wie schon bei der Diskussion um den Organisationsbegriff angeklungen, gibt es unterschiedliche Auffassungen über den Gegenstand (das Erkenntnisobjekt) wie auch über das methodische Grundverständnis: Ist die Organisationstheorie eine empirische Wissenschaft, die in der Realität vorfindbare Phänomene beschreibt und in ihren Zusammenhängen erklärt? Oder ist sie mehr eine analytische Wissenschaft, die, ähnlich wie die Mathematik, organisatorische Problemstellungen gedanklich durchdringt, ordnet und mit Hilfe von komplexen Algorithmen optimale Lösungen unter spezifizierten Bedingungen bestimmt? Oder ist die sie eine Verfahrenslehre, die Anleitung gibt, wie man Prozesse erfasst, ordnet und optimiert?
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Literaturempfehlungen
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Schreyögg, G., Geiger, D. (2016). Entwicklungslinien der Organisationstheorie. In: Organisation. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-4485-6_7
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