Eine institutionenökonomische Erklärung internationaler Unternehmen

Auszug

Die Frage nach der Begründung der Existenz von internationalen Unternehmen ist durch die in Kapitel 23 angestellten Betrachtungen internationaler Unternehmen noch nicht beantwortet. Dazu wäre es erforderlich, die Gründe der Durchführung von ökonomischen Aktivitäten in einem internationalen Unternehmen im Einzelnen zu analysieren. Die institutionenökonomischen Ansätze in der Tradition von Coase (1937) und Williamson (1975 und 1985) stellen die Koordinationsüberlegungen in den Mittelpunkt einer Erklärung von internationalen Unternehmen. Nach den Aussagen der Neuen Institutionenökonomik sind es vor allem Probleme bei der Nutzung des Marktmechanismus, die zu Transaktionskosten und im Ergebnis zu einer Integration von Aktivitäten führen. Integration von Aktivitäten ist gleichbedeutend mit einer Koordination von Aktivitäten durch unternehmensinterne Anweisungen statt durch den Marktmechanismus (= Preismechanismus). Interne Abwicklung einer Aktivität, also die Implementierung des Weisungsprinzips anstelle des Preismechanismus ist nach Coase (1937) immer dann zu erwarten, wenn dadurch die Transaktionskosten gemindert werden können. Nach Williamson sind es vor allem drei Gründe, die eine Internalisierung einer problematischen Transaktion in ein Unternehmen nahe legen: „First, in relation to autonomous contractors, the parties to an internal exchange are less able to appropriate subgroup gains, at the expense of the overall organization (system), as a result of opportunistic representations. The incentives to behave opportunistically are accordingly attenuated. Second, and related, internal organization can be more effectively audited. Finally, when differences do arise, internal organization realizes an advantage over market mediated exchange in dispute settling respects“ (Williamson 1975, 29).