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Hortikultur — Abbild der Informellen Ökonomie und Vorbild für Vorsorgendes Wirtschaften

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Die Gärten der Frauen

Part of the book series: Frauen · Gesellschaft · Kritik ((FGK,volume 35))

  • 151 Accesses

Zusammenfassung

Wir erleben derzeit eine neue Hinwendung zum Thema Gärten, die angesichts der seit langem behaupteten Randständigkeit des Phänomens frappiert. Viele empirische Studien sind im Entstehen. Woran jedoch erheblicher Bedarf besteht, das sind theoretische Konzeptionen für die empirische Vielfalt. Zum einen wäre es wünschenswert, aus der Optik vorhandener Theorien den Forschungsgegenstand zu beleuchten und damit neue Facetten zu entdecken. Zum anderen ist ein Vorgehen vorstellbar, bei dem aus den empirischen Daten Hypothesen und theoretische Konzepte generiert werden, die dann wiederum zur Erweiterung, Vertiefung oder Korrektur bisheriger theoretischer Ansätze genutzt werden können. In diesem Beitrag werden zwei theoretische Konzepte vorgestellt: die Theorie der Informellen Ökonomie und das Konzept des Vorsorgenden Wirtschaftens. Während die Informelle Ökonomie gut geeignet erscheint, um den vorfindlichen Nutz- und Hausgartenbau aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, kann das Konzept des Vorsorgenden Wirtschaftens, in dem Thesen zu einer nachhaltigen Umgestaltung der Ökonomie normativ formuliert werden, das Beispiel des Gartenbaus metaphorisch, d.h. zur bildhaften Verdeutlichung seiner Postulate nutzen.

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Notizen

  1. Vgl. Johann Jessen u.a., Arbeit nach der Arbeit. Schattenwirtschaft, Wertewandel und Industriearbeit, Opladen 1988;

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  2. Rolf G. Heinze und Claus Offe Hrsg., Formen der Eigenarbeit. Theorie, Empirie, Vorschläge, Opladen 1990;

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  3. Florence Weber, Le Travail à-côté. Étude d’ethnographie ouvrière; Institut national de la recherche agronomique, Paris 1989.

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  4. Vgl. Karl Polanyi, The great transformation: politische und ökonomische Ursprünge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen, Frankfurt/Main 1997 (4. Aufl.). Die wirtschaftende Person kann dementsprechend nicht als „homo oeconomicus” mit unbegrenztem Erwerbsstreben konzipiert werden, sondern eher als „homo habitualis” mit begrenztem Erwerbsstreben bzw. als „homo sociale”;

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  5. vgl. Charlotte von Reichenau, Die Bäuerin. Ein methodischer Versuch, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Bd. 153, Jena 1941, S. 678–700, hier S. 679.

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  6. Diese Angaben finden sich bei Harm Tho Seeth u.a., Russian Poverty: Muddling Through Economic Transition with Garden Plots, World Development Vol. 26, No.9, 1998, p. 1612. Dort werden auch Zahlen für Milch (44%) und Fleisch (42 %) genannt, die von den russischen Kleinstlandwirtschaften produziert werden. — Teodor Shanin und seine Forschungsgruppe schließen soeben im Rahmen eines größeren Forschungsprojekts die Feldforschungen zur informellen Ökonomie städtischer und ländlicher Haushalte ab. Diese Studie, die sich durch Methodenvielfalt und -triangulation auszeichnet, wird aufschlußreiche Daten vor allem auch zum Umfang der sachlichen und sozialen Ressourcen der informellen Ökonomie erbringen (vgl. den Beitrag von Teodor Shanin in diesem Band).

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  7. Vgl. Alexander Tschajanow, Die Lehre von der bäuerlichen Wirtschaft. Versuch einer Theorie der Familienwirtschaft im Landbau, Berlin 1923.

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  8. Vgl. Heide Inhetveen, ‚Beträchtliche Mengen unausgenützter Zeit’ — Frauen in Alexander W. Tschajanows Utopie und Theorie einer bäuerlichen Wirtschaft. In: Christine Brombach und Andreas Nebelung Hrsg., Zwischenzeiten und Seitenwege — Lebensverhältnisse in peripheren Regionen, Münster-Hamburg 1994, S. 41–70.

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  9. Maren Jochimsen, Ulrike Knobloch und Irmi Seidl, Vorsorgendes Wirtschaften, in: Christiane Busch-Lüty u. a. Hrsg., Vorsorgendes Wirtschaften. Frauen auf dem Weg zu einer Ökonomie der Nachhaltigkeit, Politische Ökologie, Sonderheft 6, 1994, S. 6–11.

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  10. Vgl. hierzu Martha Nussbaum, Gerechtigkeit oder Das gute Leben, hrsg. von Herlinde Pauer-Studer, Frankfurt am Main 1999.

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  11. Maria Mies, Brauchen wir eine neue „Moral Economy”?, in: Christiane Busch-Lüty u.a. Hrsg., Vorsorgendes Wirtschaften. Frauen auf dem Weg zu einer Ökonomie der Nachhaltigkeit, Politische Ökologie, Sonderheft 6, 1994, S. 18–21, hier S. 18.

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  12. Vgl. Heide Inhetveen, Garten in der Fremde, Fremde im Garten. Türkisch-deutsche ,Mischkultur’ im Dorf, Frauen in der Einen Welt. Zeitschrift für interkulturelle Frauenalltagsforschung, H. 1, 1995, S. 17–32.

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  13. Christa Wichterich, Pragmatikerinnen des Überlebens. Über den Zusammenhang zwischen Nutzungsrechten und Fürsorgeverantwortung. In: Christiane Busch-Lüty u. a. Hrsg., Vorsorgendes Wirtschaften. Frauen auf dem Weg zu einer Ökonomie der Nachhaltigkeit, Politische Ökologie, Sonderheft 6, 1994, S. 44–46, hier S. 46.

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  14. Helen Mayer Harrison und Newton Harrison, Grüne Landschaften — Vision: Die Welt als Garten, Frankfurt/New York 1999.

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Elisabeth Meyer-Renschhausen Renate Müller Petra Becker

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Inhetveen, H. (2002). Hortikultur — Abbild der Informellen Ökonomie und Vorbild für Vorsorgendes Wirtschaften. In: Meyer-Renschhausen, E., Müller, R., Becker, P. (eds) Die Gärten der Frauen. Frauen · Gesellschaft · Kritik, vol 35. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-354-7_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-354-7_2

  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

  • Print ISBN: 978-3-8255-0338-3

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