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Die Schule als anomisches Bewährungsmuster, Anpassungsreaktionen der Schülerinnen und Schüler und ihre damit vorstrukturierten Selbstkonzepte

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Selbstkonzepte Jugendlicher und schulische Notenkonkurrenz

Part of the book series: Reihe Pädagogik ((RPÄ))

  • 76 Accesses

Zusammenfassung

Ziel dieses Kapitels ist es, Hurreimanns Sozialisationskonzept des „produktiv die Realität verarbeitenden Subjekts“ an einer abgrenzbaren sachlich-gegenständlichen Praxis zu konkretisieren, nämlich an dem stark institutionalisierten Sozialisationsfeld Schule. Dabei soll die Anomietheorie, die hier um Ansätze zum Selbstkonzept und zur Jugendsubkultur ergänzt wurde (vgl. Kap. 3.3), als integratives Analysekonzept erprobt werden. Mit ihm sollen institutionelle Diskrepanzen zwischen vorgegebenen Zielen und subjektiv verfügbaren Instrumentarien aufgespürt und als identitätsrelevante anomische, d.h. ungeregelte Zwangslagen, beschrieben werden, in denen die davon Betroffenen ihren Selbstwert mit verschiedenen Bewältigungsreaktionen verteidigen. Die zu Grunde liegende Forschungsperspektive geht dabei nicht vom Postulat eines institutionell bedingten Verhaltens- oder Reaktionsdeterminismus aus, sondern davon, daß es Schülerinnen und Schülern letztlich offen steht, wie sie auf die institutionellen Zwangsvorgaben von Schule reagieren. Dies entspricht dem Modell der „produktiven Realitätsverarbeitung“: „Weil im Sozialisationsprozeß aktiv-aneignende Subjekte agieren, wirken Sozialisationsbedingungen nie durchgängig und nie eindeutig. Gleiche Bedingungen (etwa in einer Schulklasse) können von verschiedenen Menschen durchaus unterschiedlich verarbeitet werden und zu unterschiedlichen ‘Sozialisationseffekten’ führen.“418 Gerade deshalb gilt das Forschungsinteresse dem in solchen institutionell formierten Zwangslagen besonders heraus geforderten Selbstverständnis der betroffenen Schülerinnen und Schüler, von dem angenommen wird, daß die Betroffenen es aus ihrer Perspektive so geschickt ausgestalten, daß es den schulischen Anforderungen möglichst standhält und dadurch dem Ziel ihrer Selbstbewährung an den Strukturen dient.

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Nüberlin, G. (2002). Die Schule als anomisches Bewährungsmuster, Anpassungsreaktionen der Schülerinnen und Schüler und ihre damit vorstrukturierten Selbstkonzepte. In: Selbstkonzepte Jugendlicher und schulische Notenkonkurrenz. Reihe Pädagogik. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-464-3_5

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