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Sozialpolitik und Alter(n)

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Handbuch Soziologie des Alter(n)s

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Zusammenfassung

Sozialpolitische Leistungssysteme sind traditionell häufig auf bestimmte Lebensphasen konzentriert – so z. B. die Kinder- und Jugendhilfe auf Menschen im Kinder- und Jugendalter, Arbeitslosengeld auf Menschen im Erwerbsalter, Rente auf Menschen in der Nacherwerbsphase oder Pflegeleistungen auf hochaltrige Menschen mit Pflegebedarf. Durch die Ausgestaltung von Leistungssystemen wie Altersgrenzen trägt Sozialpolitik dabei selbst zur Strukturierung des Lebenslaufs bei. In den letzten Jahrzehnten, verstärkt seit der Jahrhundertwende, hat sich die demographische, soziologische und auch sozialpolitische Forschung zunehmend mit Phänomenen der Pluralisierung und De-Institutionalisierung des Lebenslaufs in westlichen Gesellschaften beschäftigt. Korrespondierend mit Tendenzen zur (gesellschaftlichen) Individualisierung und (sozialpolitischen) Aktivierung haben Längsschnitt- bzw. Lebenslaufforschung an Bedeutung gewonnen und Ansätze zur Gestaltung einer lebenslaufbegleitenden Sozialpolitik sind in den Fokus gerückt. Der Beitrag widmet sich zunächst den Zusammenhängen zwischen Sozialpolitik und einzelnen Lebensphasen und damit dem Beitrag von Sozialpolitik zur Strukturierung des Lebenslaufs, bevor im zweiten Teil Ansätze zur lebensphasenübergreifenden und lebenslaufbegleitenden Sozialpolitik beleuchtet werden.

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Klammer, U. (2021). Sozialpolitik und Alter(n). In: Schroeter, K.R., Vogel, C., Künemund, H. (eds) Handbuch Soziologie des Alter(n)s. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09630-4_6-1

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